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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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besonders heftig gegen etwas ankämpfen müsste.
    Ian war neben Ana getreten und redete mit leiser Stimme wütend auf sie ein. Sie wich vor ihm zurück, und er folgte ihr. Der Energieballen über ihnen erhellte sich und zeigte auf einmal einen leuchtend roten Streifen. Ich näherte mich der kleinen Gruppe unauffällig. Alle drei schienen an Celia zu zerren, aber da sie so nahe beieinander standen, konnte ich nicht ausmachen, welcher von ihnen die wütend rote Linie berührte.
    Ana holte mit der Hand aus, und Celia ballte sich zusammen und expandierte dann, wodurch ein scharfer Pfeil zwischen die drei geschossen wurde. Ian stolperte ein paar Schritte zurück. Ich hatte nicht gesehen, ob Ana ihn geschlagen hatte oder Celia.
    Inzwischen war ich so nahe, dass ich Ians hasserfüllte Schimpfwörter hören konnte, von denen »Nutte« noch das netteste war. Mit erhobener Hand trat er noch näher an Ana heran. In diesem Moment verschwand Kens Schild, und er drängte sich zwischen die beiden, wodurch er sich dem roten Blitz gefährlich näherte. Auch er hatte die Hand erhoben, um zuzuschlagen, während er wütend Ian beschimpfte.
Dessen Augen wandten sich nun böse funkelnd Ken zu. Die Wolke im Grau war blutrot und von schwarz blubbernden Blasen durchsetzt. Ian blickte über Kens Schulter und wich einen Schritt zurück, woraufhin sein Rivale Ana die Hand entgegenstreckte, ohne die Augen von seinem Gegner abzuwenden. Die Gesichter der beiden spiegelten Hass und gewaltigen Zorn wider, während Anas kalt und ausdruckslos wirkte.
    Ian richtete sich auf und sah die beiden anderen an, als ob er sie am liebsten umgebracht hätte. Dann warf er Ken einen kalten Blick zu.
    »Ich habe sowieso genug von dieser Herumtreiberin«, sagte er. »Viel Spaß, Kumpel.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon. Ken war drauf und dran, ihm nachzulaufen, doch Ana hielt ihn an der Hand fest, sodass er stehen blieb. Er sah sie an.
    Etwas Helles schoss von oben auf Ian herab, prallte von seiner Schulter ab und flog in Richtung Ana. Sie zuckte zusammen, und Ian drehte den Kopf, um auf den Boden zu spucken. Ana bekam den glänzenden Gegenstand zu fassen und hielt ihn unsicher fest.
    Die rote Sturmwolke löste sich auf und schwebte nun wieder als gelber Nebel über den Köpfen des Liebespaares. Ken versuchte, seinen Arm um Ana zu legen, aber sie riss sich los und hielt den Gegenstand gegen ihre Brust gedrückt.
    »Nein«, brachte sie mühsam hervor. Dann drehte sie sich um und rannte davon.
    Im Grau schossen die Mauern um Ken hoch, als er ihr folgte. Mehrmals sah Ana sich um und rannte schneller, als sie bemerkte, dass sie noch immer verfolgt wurde. Solis
lief hinter den beiden her, ohne sie jedoch ganz einzuholen. Über der Szene schwebte noch immer Celia.
    Ich glitt ins Grau und folgte nun meinerseits dem Geist. Er zeigte sich als ein kalter gelber Glanz im Nebel. Sein Faden hatte sich wie ein Spinnennetz zwischen uns gelegt. Nach kürzester Zeit hatte ich ihn aus den Augen verloren, denn auch mein eigener Faden schien plötzlich in der Wand eines Gebäudes zu verschwinden. Ich blieb stehen und sah mich um. Zu meiner Überraschung befand ich mich im Volunteer Park, in dem sich das asiatische Kunstmuseum befand, das nun zwischen mir und Celia lag. Ich rannte um das Gebäude herum zur anderen Seite und warf mich dort wieder ins Grau.
    In der seltsamen Nebelwelt entdeckte ich sogleich den Faden, der sich vor mir zwischen den Geistergestalten des Parks hindurch bis zur nächsten Straße ausrollte. Ich folgte ihm an den Erinnerungsbildern der Villen von Millionair’s Row vorbei, bis ich ihn in einem großen Haus wieder verlor, in dem ein schon lange vergangenes Fest gefeiert wurde.
    Ich blieb stehen und starrte auf meinen eigenen Faden. Würde er mir vielleicht wie eine Kompassnadel die Richtung weisen? Nachdem ich mich etwas hin und her bewegt hatte, konnte ich endlich ausmachen, wohin sich der Poltergeist bewegt hatte. Ich ging weiter, wobei ich immer wieder den festen Gegenständen ausweichen musste, die sich plötzlich vor mir erhoben. Mehrmals hatte ich das Gefühl, als ob man mit scharfen Zähnen nach mir schnappte und ein Schwarm gieriger dumpfer Wesen an meinen Gliedern zerrte. Offene Münder und lautlose Schreie verfolgten mich, während ich Celia hinterherrannte. Mein Körper brannte wie ein Feuer in dieser Welt – eine Flamme, die hungrige Vampire anlockte.

    Ich stolperte und keuchte, als ich schließlich an eine weitere Mauer

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