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Poltergeist

Titel: Poltergeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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ganz so ehrlich erwiesen, als es um ihre Bewerbung zur Aufnahme in den exklusiven Rainier-Club ging. Sie behauptete, mit Bertha Landes verwandt zu sein, doch die Sekretärin des Clubs entdeckte einen Fehler in ihrer Geschichte. Caras Bewerbung für den renommierten Business-Club war abgelehnt worden. Auch wenn ich die Geschichte recht amüsant fand, so brachte sie mich doch nicht weiter. Keiner der beiden Stahlqvists schien früher einmal Kontakt mit übernatürlichen Wesen gehabt oder sich auf irgendeine Weise anormal verhalten zu haben.
    Bei Wayne Hopke gab es wie erwartet keinerlei Überraschungen. Seine schlimmste Sünde schien gelegentlicher übertriebener Alkoholgenuss seit seiner Pensionierung zu sein. In seinen Akten fand sich weder etwas Seltsames noch irgendwie Unerklärliches.
    Ana Choi entpuppte sich auch nicht als femme fatale mit übernatürlichen Kräften. Sie war gerade dabei, ihren Abschluss in Grafik-Design zu machen und arbeitete sowohl freiberuflich als auch Teilzeit, um ihren Eltern finanziell unter die Arme greifen zu können. So wie es klang, blieb ihr überhaupt keine Zeit oder Kraft für Betrügereien. Vermutlich schlief sie kaum länger als fünf Stunden pro Nacht. Die freie Zeit, die sie hatte, verbrachte sie mit Freunden von der Arbeit oder der Uni und offenbar einer ganzen Reihe übermäßig dominanter Partner. Den Freund vor Ian hatte sie erst verlassen, nachdem er ihr das Handgelenk gebrochen hatte. Offensichtlich hatte sie wirklich kein Glück mit Männern.

    Terry und Frankie schließlich schienen in keinerlei Verbindung zu dem Poltergeist zu stehen.
    Das nicht einsehbare Gutachten in Kens Lebenslauf erinnerte mich an seinen seltsamen Schild im Grau. Ich wusste zwar nicht, ob es irgendetwas mit diesem Fall zu tun hatte, aber ich wollte herausfinden, was sich dahinter verbarg. So würde ich vielleicht auch erfahren, warum er im Grau einen solchen Wall um sich herum aufgebaut hatte. Dieser Schild erschwerte ihm zwar möglicherweise den Zugang zur grauen Energie, aber ganz sicher konnte ich mir da nicht sein. Es war zudem die einzige Spur, die ich im Moment verfolgen konnte.
    Ich saß an meinem Schreibtisch, spielte gedankenverloren mit einem Bleistift und starrte auf die Papiere, die überall im Büro verteilt waren. Schließlich entschloss ich mich, den Stier bei den Hörnern zu packen und Solis anzurufen.
    Er klang erschöpft und müde. Auch ich fühlte mich noch immer ausgelaugt, aber ich wusste, dass er mein Mitgefühl bestimmt nicht schätzen würde. Also sagte ich nichts, sondern kam sogleich zum Grund meines Anrufs. »Es gibt ein paar Polizeiakten über zwei der Projektmitglieder, die für mich nicht zugänglich sind. Ich würde gerne einen Blick darauf werfen.«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Ich habe Ihnen doch noch gar nicht gesagt, um wen es sich handelt.«
    »Ich weiß, wen Sie meinen.«
    »Könnten Sie mir dann zumindest einen Hinweis geben, worum es in den Akten geht?«
    »Nein.«
    »Nicht einmal andeutungsweise? Die Akte von Ian Markine stammt noch aus seiner Zeit als Jugendlicher. Also ist
es wahrscheinlich normal, dass sie unter Verschluss gehalten wird. Aber wie steht es mit Ken George? Worum ging es bei ihm?«
    Er antwortete nicht gleich. Doch als er es tat, klang er genervt. »Das geht Sie gar nichts an. Dummheit und die falsche Einstellung brachten Mr. George dazu, etwas zu tun, was er nie hätte tun sollen. Er hat es bitter bereut. Jetzt sollte man ihm zugestehen, in Ruhe gelassen zu werden.«
    Ich wusste noch immer nicht, was sich dahinter verbarg, aber offensichtlich war die ganze Angelegenheit der Polizei und dem Gericht derart peinlich, dass sie nicht mehr an die Öffentlichkeit gezerrt werden sollte. Vielleicht hatte Ken ja auch einen guten Grund, sich im Grau zu verbergen … »Also gut, dann nehme ich jetzt einfach mal an, dass es für mich nicht von Interesse ist.«
    »Genau. Nehmen Sie das an. Wofür ich mich allerdings interessiere, ist Ihre Meinung zu diesen Leuten.«
    Meine instinktive Reaktion war, den Rollladen herunterzulassen. Er hatte mir für meine Informationen bisher kaum gedankt. Aber für einen Polizisten, der einen Mord untersuchte, gab es natürlich immer Möglichkeiten, mich zum Reden zu bringen, selbst wenn ich nicht wollte. Schließlich fragte er nur nach meiner Meinung und nicht nach den Ergebnissen meiner Nachforschungen. Außerdem hatte ich ihm bereits versprochen, dass ich ihm alles sagen würde, was ich wusste – auch wenn ich

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