Ponyhof Kleines Hufeisen - 04 - Der Ritt zum Pferdefest
mit Lauser in Richtung der Tische, an denen die Würstchen ausgeteilt wurden.
„Ich habe zwar keinen Hunger“, sagte Cornelia, „aber ich würde gern Herrn Huber guten Tag sagen. Hier“, sie gab Sabine Wolkenmähnes Zügel. „Ich schaue mal, wo ich ihn finden werde!“
Sabine hatte der Ritt um die Kirche sehr gefallen. Es war ein ganz besonderer Moment gewesen, als auch sie und Skjoni gesegnet worden waren. Aber plötzlich wurde ihr der Trubel zuviel. Pferde wieherten, Transporter fuhren ab, es wurde gelacht und geredet, dazwischen dröhnte die Blasmusik. Wie hielten die Pferde das nur aus?
Wolkenmähne hatte sich beruhigt, aber sie war noch immer naßgeschwitzt und wirkte erschöpft. „Bald sind wir wieder zu Hause“, flüsterte Sabine der braunen Stute zu und klopfte ihr den Hals.
Da kam Cornelia auch schon zurück. „Herr Huber will Max selbst zum Ponyhof kutschieren“, sagte sie. „Ich habe mit dem Leiter des Seniorenheims telefoniert, ich soll Herrn Huber dann heute nachmittag oder abends zurückbringen!“
„Und Stefan?“ fragte Sabine.
„Der führt Fee neben ihm her, Ramiz fährt mit deiner Mutter nach Hause!“ Cornelia wandte sich um. „Wir reiten los!“ kündigte sie an und zählte sicherheitshalber „ihre“ Pferde und Reiter. „Franz fehlt!“ stellte sie fest. „Wo steckt er?“
Da kam der blonde Junge schon mit Lauser heran. Franz grinste zufrieden; mit einer Hand hielt er die Zügel seines Pferdes, in der anderen Hand hielt er einen Pappteller mit einer großen Semmel und vier Würstchen mit Senf.
Endlich machten sie sich auf den Heimweg. Das erste Stück führte Cornelia Wolkenmähne noch, aber als sie auf den Feldweg kamen, der zum Wald führte, stieg sie wieder auf. Wolkenmähne schnaubte freudig, sie wußte genau, daß es nun nach Hause ging.
Sabine drehte sich noch einmal um. Ein schöner alter Wagen mit zwei prachtvollen Rappen fuhr auf der Landstraße davon; man hörte noch die Klänge der Blaskapelle und konnte eine kleine Gruppe von Reitern erkennen, die fröhlich davontrabte. Ein paar dicke weiße Wolken segelten über den blaßblauen Himmel nach Osten, die Sonne ließ die gelben Blätter einer Buche golden aufleuchten.
Skjoni schnaubte und schritt munter aus. Der kalte Herbstwind fuhr Sabine ins Gesicht.
Es war gut. daß alle Pferde des Ponyhofes gesegnet worden waren. Und sie hatte Sankt Leonhard auch dafür gedankt, daß Cornelia die Fuchsstute Florentine wiedergefunden hatte. Und daß sie selbst ein so wunderbares Pflegepferd versorgte. Sie spürte ganz stark, wie sehr sie die Pferde liebte.
.Eine ganz besondere Quadrille
Eine ganz besondere Quadrille
Der Ritt zurück zum Ponyhof war ruhig und ohne besondere Zwischenfälle. Als die jungen Reiter ankamen, warteten schon Ramiz und Stefan auf sie. Die Jungen waren dabei, Max auszuspannen, dann sattelten sie Fee ab. Konrad Huber saß bereits bei Iris Kleine in der Küche.
Sabine sattelte Skjoni ab; sie kratzte seine Hufe sorgfältig aus und bürstete die Sattel- und Gurtenlage.
Nachdem sie die Pferde auf die Weide gebracht hatten, standen Stefan, Sabine und Katrin noch einen Augenblick am Zaun. Wohlig prustend ließ sich Wolkenmähne zu Boden sinken und wälzte sich ausgiebig.
Katrin erzählte Stefan von der unangenehmen Begegnung mit der arroganten Nadja.
„Hast du früher schon Streit mit ihr gehabt?“ wollte Stefan wissen.
„Nein“, Katrin zuckte die Schultern, „vielleicht nimmt sie es mir übel, daß ich die Reitschule gewechselt habe, wer weiß. Sie redet immer so von oben herab über Ponys!“ Katrin zwinkerte Sabine zu. „Ich mußte mich ja auch erst an sie gewöhnen und fand sie am Anfang komisch, aber ich wußte einfach nicht genug über sie. Vielleicht geht es Nadja auch so. Sie hat sicher noch nie im Leben einen Isländer geritten!“
„Das braucht sie auch nicht, so blöd, wie die sich benimmt! Sie würde gar nicht zu uns und auf den Ponyhof Kleines Hufeisen passen!“ erklärte Sabine. „Solche Typen sollen bleiben, wo sie sind!“
Cornelia rief zum Essen, und schnell gingen sie zum Haus hinauf. Sabines Mutter hatte einen köstlichen Eintopf gekocht, und jetzt merkte Sabine auf einmal, wie hungrig sie war. Alle hatten an Cornelias großem Küchentisch Platz. Ja-nosch hatte es sich auf der großen Eckbank gemütlich gemacht, obwohl er natürlich neben der Bank auf seiner Hundedecke schlafen sollte.
Die Suppe schmeckte; alle aßen mit Heißhunger und redeten munter über die
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