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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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begann den Tisch abzuräumen. „Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    „Ist schon gut“, meinte Dominic leise, weil es ihm am sichersten erschien, das Thema fallen zu lassen. „Ich hätte dich nicht fragen sollen.“ Er stand auf, um Cameron beim Tisch abräumen zu helfen, aber der nahm ihm den Teller aus der Hand.
    „Ich mache das... Lass mich das machen, okay?“, setzte Cameron nach, als er protestieren wollte und sah ihn bittend an.
    Dominic nickte schweigend, bevor er sich abwandte und Cameron in der Küche allein ließ. Er musste unbedingt telefonieren, aber weil er nicht wollte, dass Cameron ihn hörte, verzog er sich nach oben in sein Schlafzimmer. Doch statt David, wie er es anfangs gewollt hatte, rief er Adrian an. Er brauchte jetzt einen nüchternen Rat, keinen unruhigen David, der Angst um seinen Freund hatte. Dominic hatte Glück, denn Linda, Adrians und Nicks Sekretärin, ging schon nach dem ersten Klingeln in der Kanzlei ans Telefon.
    „Kanzlei Kendall & Quinlan, hier spricht Linda. Was kann ich für Sie tun?“
    „Linda, hier ist Dominic. Hat Adrian kurz Zeit für mich?“
    „Hallo Fremder.“ Sie lachte und brachte ihn damit unwillkürlich zum lächeln. „Einen Augenblick, ich frage nach... Ja, hat er. Ich verbinde dich.“
    „Danke, Linda“, sagte er und hatte im der nächsten Sekunde schon Adrian in der Leitung. „Können wir reden?“, fragte Dominic, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten, und das machte Adrian sofort klar, dass die Lage ernst war.
    „Moment, ich mache die Tür zu... Okay, was ist passiert?“
    Dominic erzählte es ihm und bekam erstmal ein, „Hm“, als Antwort, was ihn umgehend nervös machte. „Soll ich ihn zum Arzt schaffen?“
    „Nein.“ Adrian schwieg einen Moment. „Dominic? Wie viel weißt du über diese Art von Verletzungen?“
    „Nichts“, gab er ehrlich zu.
    „Das hatte ich vermutet“, meinte der Anwalt und überlege erneut, bevor er weitersprach. „Du kannst ihn nicht zwingen und solange er keine sichtlichen Probleme beim Gehen oder Sitzen hat, würde ich dir raten, auf sein Wort zu vertrauen und abzuwarten. Wenn Cameron ernsthaft verletzt wäre, hätte er das auch gesagt. Ich vermute, es ist ihm einfach nur unangenehm, dass er sich so gehen lassen hat.“
    „Du denkst, das kleine Mädchen ist der Grund?“
    „Du nicht?“, fragte Adrian zurück, was ihn seufzen ließ. „Eben. Die überstürzte Flucht und sein Verhalten, es spricht alles dafür, und ich schätze, das war erst der Anfang. Kommst du damit klar?“
    Eine gute Frage. Dominic wusste es nicht. „Keine Ahnung.“
    „Ruf an, wenn du Hilfe brauchst, okay?“
    „Versprochen“, antwortete er und wollte sich gerade verschieden, als Adrian ihn mit einem, „Dominic?“ davon abhielt. „Ja?“
    „Fang endlich an, dich damit auseinanderzusetzen, dass er in dich verliebt ist.“
    Dominic stöhnte frustriert auf. „Nicht du auch noch.“
    Adrian lachte kurz, bevor er weitersprach. „Das ist kein Vorwurf, Dominic, nur ein Rat. Er ist nicht aus Langeweile zu dir gekommen. Denk mal darüber nach.“
    Adrian hatte aufgelegt, noch bevor er auf dessen letzten Worte reagieren konnte, und im nächsten Moment klopfte es an seine Tür. Dominic schob das Telefonat beiseite, um sich Cameron zu stellen, der ihn verunsichert ansah, als er die Tür aufmachte. Und mit dem Blick konnte er noch weniger anfangen, als wenn der Wirbelwind ihn angeschwiegen hätte. Dominic kam Cameron zuvor, denn der sah sehr verdächtig danach aus, sich gleich erneut bei ihm entschuldigen zu wollen.
    „Es ist deine Privatsache und ich hätte nicht fragen dürfen. Tu mir nur bitte den Gefallen und sag' Bescheid, falls du doch einen Arzt brauchst, in Ordnung?“, bat er und warf Cameron ein Lächeln zu, was den zurück lächeln ließ. Zögernd zwar, aber er lächelte. „Gut. Und jetzt sollten wir zusehen, dass wir in die Stadt kommen, sonst ist es abends und wir haben nichts geschafft.“

    Sieben Stunden später, nach dem Ausfüllen des ganzen offiziellen Papierkrams für die Cops, dem Beantworten unzähliger Fragen, weil Camerons Auftauchen in der Stadt natürlich schon längst die Runde gemacht hatte und einem Shoppingtrip, damit der neue Sachen bekam, hatte Dominic die Faxen dicke. Es war ihm ein Rätsel, warum man so viele Zettel ausfüllen musste, um an einen Führerschein und eine neue Kreditkarte zu kommen, aber nun ja. Dagegen war das Einkaufen richtig entspannend gewesen, obwohl er da auch erst ewig und

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