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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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und schlüpfte in den Raum, um kurz zu warten, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bevor er einige Schritte nach vorne ging, um am Fußende von Devins Bett stehenzubleiben.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich dich glatt für den irren Axtmörder von gegenüber halten“, murmelte Devin reichlich verschlafen, als Dominic sich gerade fragte, was er hier eigentlich machte.
    „Irrer Axtmörder von gegenüber?“, wiederholte er irritiert und amüsiert zugleich und grinste, als sein Bruder leise lachte.
    „Spinner“, war schließlich Devins Antwort, dann setzte sich sein kleiner Bruder auf und zog sich ans Kopfende zurück, bevor er die Nachttischlampe einschaltete. „Jetzt komm schon her zu mir und hör' auf, wie eine Statue vor meinem Bett zu stehen, da kriegt man ja eine Gänsehaut.“ Dominic verdrehte die Augen und setzte sich zu Devin aufs Bett, der ihn erst amüsiert ansah, bevor er ihm tadelnd gegen den Oberarm boxte und sagte, „Colin hat mir alles erzählt.“
    Oh oh. „Dev...“
    Devin hob tadelnd die Hand. „Nicht dazwischenreden. Das kann ich nicht leiden, das weißt du. Außerdem wird es langsam mal Zeit, dir zu sagen, dass du ein Idiot bist.“ Dominic seufzte leise. „Ja, das bist du, und damit basta. Ich hätte dir das schon vor Jahren sagen müssen, aber ich wusste einfach nicht wie, und du warst ja ständig unterwegs. Dom, ich hätte Colin umbringen können damals. Genau wie mich selbst. Ich bin gefahren. Ich habe mich betrunken und mir die Birne so zugeschüttet, dass ich in den Knast hätte gehen müssen.“
    „Devin...“
    „Lass mich ausreden! Der Richter hat mich damals nur mit einer Bewährungsstrafe davonkommen lassen, weil klar war, dass ich nie mehr hinterm Steuer sitzen würde und weil Colin ein gutes Wort für mich eingelegt hat. Colin konnte nie etwas für meinen Fehler, Dom, und hör' um Himmels Willen damit auf, dir vorzuwerfen, dass du im Gegensatz zu mir genügend Verstand hattest und zu Hause geblieben bist.“
    Dominic schüttelte den Kopf und deutete auf den Rollstuhl, der griffbereit neben Devins Bett stand. „Du würdest heute aber nicht in diesem Ding sitzen, wenn ich...“
    „Verdammt, hör' auf damit!“, fuhr Devin ihm abrupt und verärgert ins Wort. „Du bist doch nicht dafür verantwortlich, was ich tue.“
    „Aber ich bin der Ältere und...“
    „Ein dickköpfiger Blödmann, wie mir scheint“, unterbrach sein Bruder ihn erneut und sah ihn finster an.
    „Devin!“, murrte Dominic, was der aber nur mit einer abwertenden Handbewegung beiseite wischte. „Verdammt noch mal!“ Dominic sprang wutentbrannt auf. „Du bist wie Cameron!“
    „Na Gott sei Dank, dann schafft er es vielleicht, dir den Unsinn auszureden, der da in deinem Kopf sitzt“, schimpfte Devin und sah für einen Moment lang so aus, als wollte er ihm am liebsten an die Kehle springen. „Hörst du dir eigentlich selbst mal zu, was du für einen Quatsch redest? Ja, du bist der Altere von uns beiden, aber deswegen bist du noch lange nicht Schuld, wenn ich Fehler mache.“
    „Was ist denn hier los?“, fragte ihr Vater plötzlich von der Tür her und trat in Devins Zimmer. „Ihr streitet doch nicht etwa wegen dem Unfall, oder?“ Sein Dad zog die Stirn kraus. „Dominic?“
    Bevor er darauf reagieren konnte, meinte Devin mit einem breiten Grinsen, „Er ist ja schon süß, so wie er immer auf mich aufpassen will, oder?“
    Dominic schnappte entrüstet nach Luft, als sein Dad loslachte, und sah Devin böse an. „Süß? Ich geb' dir gleich süß.“ Sein Bruder war allerdings nicht im Mindesten beeindruckt, sondern grinste ihn nur frech an. „Du kleiner...“ Weiter kam er jedoch nicht.
    „Wir wecken gleich das ganze Haus auf“, tadelte sein Dad nämlich im nächsten Moment und stemmte beide Hände in die Seiten, um Devin und ihn streng anzusehen, worauf sie beide unwillkürlich den Kopf einzogen. Ihr Vater konnte ganz schön furchteinflößend sein, wenn er es wollte. „Du gehst jetzt wieder zu deinem Freund, Dom, und Devin? ... Hör' auf, deinen Bruder zu ärgern. Es ist gleich drei Uhr morgens, also Schluss mit dem Unfug. Das ist mein allerletztes Wort, sonst bekommt ihr Zimmerarrest.“
    Dominic sah zu Devin, der guckte zurück, dann prusteten sie beide los, was ihren Vater zuerst seufzen ließ, dann musste er aber auch grinsen. Zimmerarrest? Den hatte er zum letzten Mal mit vierzehn, nein mit fünfzehn gehabt, nachdem er beim Versuch, ihrem damaligen

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