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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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gleichzeitig zu wissen, dass ich ein nein akzeptieren muss.
    Aber er sagt nichts, sondern überwindet die letzte Distanz und küsst mich. Seufzend schließe ich die Augen und genieße das vorsichtige Spiel seiner Lippen. Als allerdings meine Zunge vorsichtig um Einlass bittet, zieht sich Fabian zurück.
    „Du weißt schon, dass man sich beim Küssen nicht anstecken kann?“, frage ich bedächtig.
    Fabian nickt und grinst.
    „Dann magst du es nicht, weil…“
    Ich suche nach einer Begründung, aber mir fällt keine ein. Ich liebe es zu küssen, liebe es, den anderen mit der Zunge zu erobern, selbst erobert zu werden, ihn zu schmecken und zu fühlen.
    „Es ist… es impliziert doch…“, stottert Fabian und weicht meinem Blick aus.
    „Es impliziert Sex“, bringe ich es auf den Punkt und spüre, wie sich Enttäuschung in mir breit macht. Wenn er mich so nicht küssen will, bedeutet es doch nichts anderes, als dass er auch keinen Sex mit mir haben will.
    Gepolter und Kinderlachen lenken mich jedoch ab. Ich erinnere mich wieder, wo wir uns befinden und weiche ein Stück von ihm zurück.
    „Das ist wohl nicht der richtige Ort, um darüber zu reden“, murmle ich.
    „Jakob, bitte…“
    Sein Flehen bringt mich um den Verstand. Ich lächle ihn an, fahre mit dem Zeigefinger den Schwung seiner Lippen nach und spüre, wie er kleine Küsse gegen die Spitze haucht.
    „Jakob!“, ruft ein kleiner Junge aufgeregt hinter mir. Ich drehe mich lachend um.
    „Na, Ben. Du warst aber heute lange hier. Da hast du ja Glück, dass ich das Museum noch nicht abgeschlossen habe.“
    „Hätte ich dann die ganze Nacht hier bleiben müssen?“, fragt er aufgeregt. Ben ist neun und kommt mit seiner Mutter regelmäßig hierher.
    „Hast du das gehört, Mama, fast hätte Jakob uns eingeschlossen.“
    Sie sieht mich grinsend an und streichelt ihrem Sohn über den Kopf.
    „Na, das wäre ja was gewesen.“
    „Glaubst du, es ist wie in diesem Film, wo alles lebendig wird?“, fragt Ben mich und ich zucke verschwörerisch mit den Schultern.
    „Das kann ich dir nicht verraten. Das wissen nur die, die es tapfer eine Nacht hier aushalten.“
    „Ich will, ich will“, ruft der Kleine begeistert und bringt uns damit zum Lachen. Als ich mich zu Fabian umdrehe und sein fröhliches Gesicht sehe, wünsche ich mir, dass ich die Macht hätte, all seine Sorgen wegzuzaubern. Ich möchte ihn immer so sehen, mit diesem Glitzern in den Augen.
    „Das geht doch nicht. Dann ist der Papa ja ganz allein zu Hause“, versucht die Mutter ihren Sohn davon zu überzeugen, dass es Zeit wird zu gehen.
    „Deine Mama hat recht, heute geht das leider nicht“, stimme ich ihr zu.
    „Schade, aber beim nächsten Mal, oder Jakob?“
    „Das kann ich dir nicht versprechen, aber vielleicht können deine Mama und ich mal über einen Termin nachdenken. Vielleicht in den Ferien.“
    „Das ist ja noch ganz lange hin“, jammert Ben enttäuscht.
    „Komm, wir müssen nach Hause“, drängt seine Mutter. Die beiden verabschieden sich und gehen nach draußen. Eine Weile beobachte ich sie noch durch das große Schaufenster, dann wende ich mich Fabian zu.
    „Komm, wir müssen zu einer Ausstellung“, imitiere ich die Worte der Frau und ernte dafür erneut ein fröhliches Lachen.
    Ich beeile mich mit dem Rundgang durch die oberen Räume, hole meine Sachen aus dem Büro und bin bereit, mich der Kunst zu stellen.
    „Kann ich auch mal im Museum schlafen oder ist das nur für Kinder?“
    „Ehrlich gesagt, haben wir das noch nie gemacht. Obwohl es bestimmt eine witzige Sache wäre. Ich werde das mal mit meiner Mutter besprechen“, erwidere ich nachdenklich und schiebe ihn zur Tür hinaus. Bis zur Aids-Hilfe ist es nicht weit von hier, deshalb sehe ich ein, dass es besser ist, zu Fuß zu gehen. Nach wenigen Schritten fällt mir der erste Teil seiner Frage wieder ein.
    „Du willst im Museum übernachten?“, frage ich erstaunt.
    „Ähm, klar… ist doch bestimmt von vielen Kindern ein Traum. Und da ich so nah an der Quelle bin …“
    „… dachtest du, du kannst deine Beziehungen gleich mal ausnutzen?“, erwidere ich gespielt entrüstet.
    Zuerst wird Fabian ganz still, aber als ich ihn mit der Schulter anremple und dann breit angrinse, entspannt er sich und lächelt zurück. „Idiot“, murmelt er und bringt mich zum Lachen.
    „Ist es wirklich das, was du mal machen möchtest? Eine Nacht im Museum?“
    „Warum nicht? Ist doch bestimmt spannend.“
    „Und willst du ganz

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