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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Handelsaktivitäten im Monat vor den Anschlägen Bescheid wissen. Und ich will ebenfalls wissen, was bei den Tochtergesellschaften der großen vier vor sich ging: in den Vereinigten Staaten, in England, der Schweiz, in Hongkong, Taiwan und dem restlichen Europa. Die üblichen Standardgeschäfte sollen sie rausfiltern, falls sie das können: Fidelity, Vanguard und so weiter.«
    »Ich übernehme Goldman«, sagte einer der Trader.
    »JPMorgan«, sagte ein anderer.
    »Morgan Stanley.«
    »Credit Suisse.«
    »Der Rest von Ihnen teilt die Banken unter sich auf. Rufen Sie direkt die Compliance-Abteilungen an. Gleiches Vorgehen. Bringen Sie alles über Handelsaktivitäten in dem Monat vor den Anschlägen in Erfahrung.«
    »Josh, das werden mehr Daten sein, als wir verarbeiten können«, warf einer der Trader ein. »Ich meine, wir reden hier von ...«
    »Guter Einwand«, unterbrach ihn Essinger. »Jemand muss Igor anrufen und ihm ausrichten, er soll seinen russischen Hintern herschwingen. Heute kriegt er cirka 14 Terabyte zum Abendessen.«

38
    HOTEL GRAND PRIX
    PANAMA CITY, PANAMA
    Mit einer silbrig glänzenden KKB-Gulfstream G500 flogen Marks und Savoy von New York nach Panama City. Unterwegs machten sie einen Abstecher zum Reagan National Airport und holten Paul Spinale, Savoys Stellvertreter, ab.
    Außerdem nahmen sie noch Dr. Harvey Getschman vom Presbyterian/St. Lukeʼs mit, den Arzt, der Marks an der Schulter operiert hatte. Getschman hatte als Stabsarzt bei der Army gearbeitet und zwei Auslandseinsätze im Irak hinter sich. Darum mussten die beiden Männer ihn nicht lange überreden, sich ein paar Tage Urlaub zu nehmen, um sie zu begleiten, auch wenn er in der Heckkabine saß und über den Zweck der Reise nicht Bescheid wusste.
    Der Arzt kümmerte sich darum, Marks die Medikamente zu verabreichen, die dieser immer noch benötigte, um die Schmerzen in Hand und Schulter in den Griff zu bekommen. Außerdem mussten beide Verbände alle paar Stunden gewechselt werden. Immer noch bestand die Gefahr von Blutungen und das Infektionsrisiko war nach wie vor nicht gebannt. Laut dem ärztlichen Bericht, und diese Meinung teilte Getschman, hätte Marks noch mindestens eine Woche im Bett bleiben müssen. Doch als der Doktor nach der Explosion in Long Beach begriff, dass Marks und Savoy irgendwie damit zu tun hatten – und zwar auf der Seite der Guten –, stellte er eine Reiseapotheke zusammen, die es Marks erlaubte, das Krankenhaus zu verlassen.
    Neben Kleidung und Waffen enthielt eine große Reisetasche auf dem ledernen Pilotensitz gegenüber von Savoy Marksʼ stärkste Waffe: Zehn Millionen Dollar in bar. Es handelte sich um Geld aus seinem Privatvermögen, zwar nicht seine gesamten Ersparnisse, aber immerhin so viel, wie Savoy tragen konnte. In Wirklichkeit hatte Marks über 100 Millionen auf der hohen Kante liegen. Wäre es notwendig gewesen, hätte er alles mitgenommen. Marks hatte das Geld dabei, weil er fand, dass ihnen die Zeit für Spielchen fehlte. Ihnen blieben Stunden, nicht Tage, und da schnellte der Einsatz in die Höhe.
    Das Geld besaß für ihn ohnehin keine Bedeutung. Er hatte keine Familie mehr. Die einzige Verpflichtung, die Marks noch empfand, galt dem Land, das er liebte. Der stechende Schmerz in der Hand, der durch seinen ganzen Arm raste, löste ein weit heftigeres Gefühl in ihm aus – einen leidenschaftlichen Hass auf den Verräter, der irgendwie, irgendwo den Feinden Amerikas dabei half, das Land zu zerstören. Jeden Cent, den er besaß, würde er opfern und, falls notwendig, auch noch sein letztes Hemd geben, um eine Minute allein mit diesem heimtückischen Bastard zu verbringen.
    In Panama City wurden sie von einer Privatlimousine an der Landebahn abgeholt. Diese brachte Marks, Savoy und Spinale zu einem Treffen mit dem stellvertretenden Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, einem jungen, übergewichtigen Panameño namens Orvela Marcados-Sariga. Mit seinem Ministerium hatte KKB bei Projekten, die die wirtschaftliche Entwicklung betrafen, zusammengearbeitet. Beispielsweise, wenn es um die Konzessionen für Erschließungs- und Förderrechte ging. Das Meeting war in höchster Eile von einem Angestellten in der Auslandsabteilung der New Yorker KKB-Zentrale arrangiert worden.
    Sie trafen sich an einem abgeschiedenen Tisch im Yuca, dem Luxusrestaurant im Erdgeschoss des Hotels Grand Prix.
    »Wir haben von den Anschlägen auf Ihr Unternehmen gehört«, sagte Marcados-Sariga. »Und auf

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