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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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ein weißes ärmelloses T-Shirt. Neben ihm stand Fortuna. Beide hielten Maschinenpistolen in Händen. Dewey sah den roten Fleck in Fortunas Bauchgegend, frisches Blut, während beide zeitgleich das Feuer auf seinen Wagen eröffneten. Die Kugeln zerschmetterten die Windschutzscheibe. Dewey zog den Kopf ein.
    Der Wagen geriet ins Schlingern, er verlor die Beherrschung über das Fahrzeug und versuchte, seitwärts schlitternd, unter das Lenkrad geduckt, blind an dem Mercedes vorbeizusteuern. Unter dem Schnee befand sich eine vereiste Stelle. Blitzartig brach der Streifenwagen vorne aus und rutschte durch den schlüpfrigen Schnee unkontrolliert nach links weg. Er spürte es zuerst im Rückgrat, wie sich der Schwerpunkt verlagerte, der Wagen allmählich aus der Spur geriet und die Bodenhaftung verlor. Die Kombination aus Fliehkraft und einem Tempo von knapp 130 Kilometern pro Stunde sorgte dafür, dass der Wagen von der Straße abhob. Nur für einen Sekundenbruchteil, doch Dewey kam es wie eine Ewigkeit vor. Der Wagen verließ den Untergrund und überschlug sich in einer Serie von Saltos und Rollen.
    Bei der ersten Umdrehung hielt Dewey das Lenkrad mit aller Gewalt fest und stemmte den Fuß aufs Gaspedal. Der Schwung würde nicht ausreichen, um am Mercedes vorüberzukommen, und falls der Streifenwagen auf dem Dach landete, war Dewey geliefert. Dann lauerten sie nämlich immer noch vor ihm und brauchten bloß abzuwarten und zu schießen. Wenn er allerdings auf den Rädern landete, blieb eine geringe Chance, dass er die Sache überlebte.
    Ein-, zwei-, drei-, viermal überschlug er sich, die letzte Drehung schien länger zu dauern als die vorhergehenden. Der Wagen kam auf der Seite zu liegen, dann kippte er mit dem letzten Schwung langsam auf die Räder. Jetzt oder nie! Dewey trat das Gaspedal durch, der Motor heulte auf und katapultierte den demolierten Streifenwagen nach vorn. Damit blieb er ein bewegliches Ziel, wenn nicht gar eine Bedrohung für die Schützen, allerdings nur so lange, bis er die Kontrolle verlor, in den Wald raste oder eine Böschung hinab. Der Wagen polterte über ein verschneites Gefälle und kam an einer alten Steinmauer mindestens 30 Meter unterhalb der Straße zum Stehen.
    Dewey hatte sich den Kopf am Lenkrad angeschlagen und blutete heftig aus der Nase. In seinen Ohren klingelte es. Er durfte nicht aufgeben. Ein Blick nach rechts zum Handy. Weg! Der Colt ebenfalls!
    Nutze die Gelegenheit, dachte er.
    Er versuchte, den Gurt zu lösen, aber der klemmte unter einem Haufen verkeilten Metalls fest. Es stammte von der Tür, die der Aufprall eingedrückt hatte. Er tastete nach dem Gerber-Messer, das er um die linke Wade geschnallt trug. Es ließ sich schwer erreichen. Er bekam gerade noch das Heft zu fassen, als der Streifenwagen auch schon mit Patronen eingedeckt wurde: Fortunas Fahrer hatte die Verfolgung aufgenommen und kam den Hügel herunter.
    In diesem Augenblick roch Dewey das Benzin. Er nahm das gezackte obere Ende der Klinge und machte sich daran, den Nylongurt durchzusäbeln. Erneut prasselte Munition aus der Maschinenpistole des Terroristen auf das Blech des Streifenwagens und der Benzingeruch wurde stärker, drängender. Schließlich hatte Dewey den Sitzgurt durchtrennt. Hektisch kletterte er durch die zertrümmerte Tür ins Freie. Er entfernte sich so schnell wie möglich von dem Streifenwagen und schlich sich in den Wald, bevor der Killer ihn bemerkte.
    Dewey hetzte an der Mauer entlang. Als er sich umwandte, sah er für einen Sekundenbruchteil die Scheinwerfer des Mercedes aufblitzen, als diese den vereisten Hang ausleuchteten. Auf halber Höhe des Abhangs befand sich das Wrack des Streifenwagens, und er konnte den Terroristen ausmachen, der den Hügel herabkam, um ihn zu töten. Der Kerl hielt seine Waffe in Hüfthöhe und jagte alle paar Sekunden einen Feuerstoß hinaus, bis eine der Salven das austretende Benzin traf und die Überreste des Polizeiautos in Flammen aufgingen. Der rötliche Schein fiel auf den untersetzten Araber. Weit über sich hörte Dewey den Mercedes wegfahren.
    So schnell er konnte, stieg er den vereisten Hang hinauf. Indem er an den Überresten einer alten Steinmauer entlangkletterte, vermied er unnötigen Lärm. Mittlerweile schmerzte sein ganzer Körper so stark, dass er darüber fast seine Schulterwunde vergaß. Die Erschöpfung machte den stechenden Schmerz in seinem Magen, den Rippen und am Kopf über dem rechten Ohr nur noch schlimmer. Im Gehen tropfte das Blut

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