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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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einfach.
    »Einverstanden. Schick weiterhin deine Mikrosonden aus. Ein Auditor kann außerordentlich hilfreich sein. Sei's drum!« Routh schlüpfte in die Tragriemen des Wassertornisters und setzte sich wieder in Bewegung.
    Ungefähr eine Stunde lang wanderte er über kniehohe Dünen und scharfkantiges Geröll, dessen Körner nicht größer waren als ein Fingerendglied, wich klobigen Steinbrocken aus und umrundete Felsnadeln, deren Seiten von stumpfschwarzem Wüstenlack bedeckt waren.
    Auf der Strecke von ungefähr einem halben Kilometer nahmen die Felsen an Größe zu. In Spalten und aus dem Kies der dunklen, schrundigen Säulen wucherten Pflanzen mit kleinen, prallen Blättern, die an dünnen Stängeln saßen. Die Ästchen wirkten wie metallene Stäbe.
    Als Routh näher kam und sein Schatten auf die Gewächse fiel, summten große Insekten mit schillernden Flügeln in die Höhe, umschwirrten Rouths Oberkörper und stoben davon. Auch sein Schatten war länger geworden; die Sonne, noch immer gelbweiß strahlend, sank in den Nachmittag. Die Pflanzen verströmten einen stechenden Aasgeruch; süßlich und durchdringend.
    Routh griff in die Innentasche des Mantels, zog den Reizfluter hervor und betrachtete ihn einige Sekunden lang unschlüssig, dann betätigte er den Sicherungsknopf und schob die Waffe in die Seitentasche des Kleidungsstücks. Er passierte eine Gruppe von fünf Steinsäulen und sah an den Spitzen lange, schlaffe Fäden bis zum Boden herunterhängen. Von rechts drang ein scharfes Rascheln an seine Ohren.
    »Da ist etwas ...«, sagte er und blieb stehen. In einem breiten Spalt, der von einem wilden Durcheinander aus Felsschutt angefüllt war, bewegte sich ein großer Körper. Routh unterschied mehrere grelle Farben: Gelb, Schwarz und Feuerrot.
    Aus dem Spalt erhob sich ein großer Schwarm Fliegen und kam drohend auf Routh zu. Er duckte sich und sprang in den Schutz eines Felsens. Zwischen dem Schutt kamen lange, haarige Gliedmaßen zum Vorschein, die einen doppelten, kugelförmigen Körper trugen. Das Wesen, das mit schnellen, ruckenden Bewegungen aus der Vertiefung heraussprang, schien mehr als vier Extremitäten zu haben. Routh schlug wild um sich und versuchte die Fliegen zu vertreiben. Der Schwarm wirbelte um die Felsen; das Summen schraubte sich in durchdringende Höhe und klang nach nackter Gefahr.
    Routh erkannte nach wenigen Blicken, dass er einem riesigen Spinnenwesen gegenüberstand. Die zerrissenen Fäden an den Felsen und der Umstand, dass er acht Beine mit mehreren Gelenken zählen konnte, sprachen für diese Einschätzung.
    Als die Spinne sich ein zweites Mal mit blitzschnellen Schritten der gelben, haarbedeckten Glieder den Hang hinaufbewegte und den Spalt ganz verließ, sammelte sich der wütend sirrende Fliegenschwarm über Rouths Kopf und stürzte sich auf den lautlosen Angreifer. Routh sah lidlose Augen an den »Kniegelenken«, einen seltsamen Rachen mit scherenförmigen Mandibeln, lange Dornen an den Gelenken der Beine und die auffallenden farbigen Muster auf dem Doppelkörper.
    Die Spinne schien ihn nun gesehen oder gewittert zu haben und kam direkt auf ihn zu. Unter den Klauen spritzten Sand und Steine nach allen Seiten. Die Bewegungen wurden schneller, der Körper schaukelte während des Angriffs auf und ab.
    Routh zog den Reizfluter und zweifelte, während er auf die heranstürmende Riesenspinne harrte, dass die Wirkung der Waffe ausreichen würde, das Wesen zu betäuben. Er zog sich in den Schutz der Felsengruppe zurück, beobachtete den Fliegenschwarm, der plötzlich auf das Doppelte angewachsen zu sein schien und den Vorderkörper der Spinne umschwirrte, und spürte, wie die Schritte der acht Füße schnell und hart wie Trommelwirbel den Boden dröhnend erschütterten. Staub und Splitter rieselten von den Felssäulen.
    Du musst die prallen Stellen des Doppelkörpers treffen. Ziel auf den Körper, denn die Beine sind schwer zu treffen. Sie sind zu dünn und bewegen sich zu schnell! Achte auf den Giftstachel unterhalb des Körperendes und über dem Kopf.
    Der Giftstachel, eine halbkreisförmige, federnde Röhre, trug eine weiße, nadelscharfe Spitze, die über dem Kopf mit den Mandibeln schwebte. Sie war auf Routh gerichtet und vibrierte wie ein gespannter Muskel.
    Routh zwang sich ruhig zu bleiben und stützte das Handgelenk auf den Felsen. Dann betätigte er zweimal den Auslöser. Der Reizfluter gab ein lautes Knacken von sich und ruckte summend in Rouths Hand.
    Der Spinnenkörper

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