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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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dich erwartet.«
    »Ich freue mich, dich zu sehen.«
    »Ich vertraue dir nicht.«
    »Du machst mich neugierig.«
    Zwei der vier Peaner waren ihm gegenüber also positiv eingestellt. Die beiden anderen musste er von seinen Zielen überzeugen.
    »Ich bin NETBURA«, begann er vorsichtig, um gleich wieder von den Peanern unterbrochen zu werden.
    »Wir wissen, wer und was du bist«, sagten die vier unisono. »Du bist ein junges, aber auch altes Geschöpf. Stark, aber nicht stark genug. Intelligent, aber voll Zweifeln.«
    »... und ich habe einen Gegenspieler.« Die Peaner durchschauten ihn, auf eine Art und Weise, die er niemals zuvor bei einfachen, körperdefinierten Geschöpfen kennen gelernt hatte. Was war ihr Geheimnis? Konnte er ihnen vertrauen?
    »Er ist wie du.«
    »Er nennt sich TAFALLA.«
    »Er herrscht über die benachbarte Sterneninsel.«
    »Mit fester Hand, als grausamer Tyrann.«
    »So ist es. Ich muss zugeben, dass TAFALLA stärker ist als ich und ich befürchten muss, dass er mich vernichtet, sollte es zu einer weiteren Auseinandersetzung kommen.«
    Die Peaner schwiegen.
    NETBURA erzählte ihnen vom Kampf gegen TAFALLA und davon, wie ein Zufall sie getrennt hatte, bevor er getötet worden war. Davon, dass der andere viel früher als er erwacht sein musste. Davon, dass TAFALLA längst wieder daran arbeitete, neue Völker für seine von Expansionsgelüsten geprägten Ziele zu rekrutieren.
    »Das andere Geisteswesen wird über kurz oder lang hierher vordringen«, schloss NETBURA. »Es wird Liba, Karnesen, Natan-Schwämmer und auch euch zu unterjochen versuchen. Wir müssen ihm unbedingt zuvorkommen.«
    »Du möchtest uns als Emissäre schicken.«
    »Wir sollen TAFALLA davon überzeugen, dass sein Weg der falsche ist.«
    »Du glaubst, wir könnten Wunder bewirken.«
    »Du traust uns mehr zu als dir selbst.«
    »Ja«, gab NETBURA unumwunden zu. »Ich bin noch immer schwach. Mein Weg ist der des Friedens und der Harmonie. Ich fühle mich hilflos angesichts TAFALLAS Aggressivität.«
    »Dein Weg ist womöglich der falsche«, sagten die Peaner mit einer Stimme. Sie richteten sich auf, reckten ihre Rundköpfe in die Luft, streckten die kräftigen Arme. »Wir verlassen unsere Heimat höchst ungern. Doch dein Auftrag birgt einen gewissen Reiz. Er wird uns zeigen, welchen Weg wir in Zukunft gehen müssen.«
    »Das heißt, dass ihr mir helfen werdet?«
    »Ein Schiff soll uns abholen. In drei Jahreswechseln. Bis dahin werden wir uns vorbereiten. – Und nun geh. Das Gespräch ist beendet.«
    Die Peaner wichen in den Wald zurück, bis sie mit dem Grün und dem Braun verschmolzen waren. NETBURA meinte, ihre Blicke so lange zu spüren, bis er in seiner Erscheinungsform als Lanistar von Breugelt das kleine Raumschiff der Liba betreten und den Befehl zum Start gegeben hatte.
    Er hatte sein Ziel erreicht.
    Doch die Worte der Peaner hatten einen Widerhall in ihm hinterlassen.
    War sein Weg der Harmonie denn wirklich der falsche?
     
    *
     
    Die Peaner hielten Wort. An Bord eines Fernraumschiffs der Liba verließen sie Netbra und drangen in die benachbarte Galaxis Tafalla vor; trotz der Unwägbarkeiten, die die Reise mit sich brachte.
    Sie kehrten niemals wieder.
    Stattdessen geschah, was NETBURA bereits unter ähnlichen Vorzeichen erlebt hatte: Im Laufe der nächsten Jahrhunderte setzten sich entlang der Überlappungszonen der beiden Galaxien Netbra und Tafalla Angehörige eines Volkes fest, das dem Einflussbereich TAFALLAS zuzuschreiben war. Sie nannten sich Mangari. Sie waren Wirbellose, kannten keine Skrupel und kein Gewissen. Sie kamen in gewaltigen Raumern, die an Bienenstöcke gemahnten, fielen über die Schwachen her und zogen sich zurück, sobald sie auf einen respektablen Gegner trafen.
    NETBURA verfolgte hilflos das Treiben. Er kannte kein Mittel gegen einen derartigen Feind, ganz im Gegenteil: Wenn er sich unmittelbar in Auseinandersetzungen einmischte und Frieden predigte, schwächte er die Widerstandskraft jener Völker, denen er hatte zu Hilfe kommen wollen.
    NETBURA spaltete einen Teil seines Selbst ab und gab ihm einmal mehr die Form Lanistar von Breugelts. Der alte Forscher fläzte sich vor ihm auf eine Couch aus Licht, verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ihn.
    »Was soll ich tun?«, fragte NETBURA sein anderes Ich.
    »Zieh dich zurück. Halte dich bedeckt. Ich kenne die Liba.« Lanistar lächelte schmallippig. »Sie sind schließlich meine eigenen Leute. – Sie werden den Kampf aufnehmen und

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