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PR 2645 – Die Stadt ohne Geheimnisse

Titel: PR 2645 – Die Stadt ohne Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Tod – nun, nicht gerade besiegt. Aber sie haben sich in seinem Reich eine kleine Enklave ertrotzt.«
    Cranstoun lachte. »Die Mentroniken sind mittlerweile aus den Kriegsgewalten nicht mehr wegzudenken. Auch einige Militärwissenschaftler operieren mit ihnen. Einige Mentroniken sind sogar im Palais der Gemeinsamen Zielsetzung im Einsatz, in den Strategischen Departements. Sie sind wunderbare, wertvolle Maschinen. Jede von ihnen eine echte Singularität.
    Das aber, was wir gleich erleben werden, ist dennoch der Anbruch einer neuen Epoche. Eine neue, aufstrebende Macht ist in Khooch erschienen, die Konkordanz von Derim. Sie droht nicht nur das Somdoranische Imperium zu einer Revolte zu verführen, sie verlegt den Flotten der Chaom auch die Passage in die Peripheren Sternengefilde, die reich sind an seltenen Hyperkristallen.
    Diese neue Epoche beginnt allerdings nicht auf einem interstellaren Schlachtfeld, wo die Flotten der Chaom auf die Schiffe der Konkordanz treffen, auch nicht im Regierungspalast von Chapoch-Paio. Aber auch nicht weit entfernt von ihm. Sie beginnt in einer Firma. Und sie beginnt mit einer eigentlich naheliegenden Idee.«

Die Erfindung des mentronischen Zeitalters
     
    Busech Bucphol hatte es sich in der Schale bequem gemacht. Das Wasser duftete nach Öl und Wärme und nicht zuletzt – da er die Flüssigkeit seit Tagen nicht gewechselt hatte – auch nach ihm selbst.
    Der Perlwasserbrunnen auf der Veranda plätscherte hypnotisch. Die Fchaopen schleckten mit ihren langen, aufgefächerten Zungen von der süßen Flüssigkeit.
    Die Gärtnerin im Terrassengarten gärtnerte. Manche Zugriffe auf die Ziermoose waren nur in der Glut des Mittags möglich. Die Gärtnerin war ein junges Frauenzimmer; die Sonne hätte ihren ungeschützten Schild verbrannt, daher arbeitete sie in einer Lichtrüstung.
    Bucphol arretierte mit einem Knopfdruck der Fernbedienung die Rüstung der Gärtnerin. Die Bewegungen des Frauenzimmers erstarrten. Bucphol überlegte eine Weile, ob er sie in der Rüstung tanzen lassen sollte.
    Da meldete Auchool den Gast.
    Auchool war ein uralter Domestik, und seine Kompagnons bedrängten Bucphol seit Langem, ihn sterben zu lassen. Immer wieder aber hatte Bucphol einen Vorwand gefunden, die Dahinscheidungszeremonie abzusagen.
    Bucphol bemühte sich aus der Schale und wartete auf den Gast.
    Vaychar Vatruichon trug die Sternenschärpe. Die Intensität des Lichtgewölks wies ihn als Kommandanten einer ganzen Flotte aus. Und zwar nicht irgendeiner Flotte.
    Bucphol schaute hoch in den Schwerelosen Hort der CHURTA-Flotte. Wenn er das Mosaik richtig las, zu dem sich die versammelten Kriegsgewalten zusammenfügt hatten, war die Flotte startbereit.
    Fehlte nur ihr Kommandant, der, statt an Bord der Kriegsgewalt HAOCHTACHEN CHURTA IX zu weilen und den bevorstehenden Einsatz mit der Mentronik zu besprechen, ihn, den Wohlverwahrer Bucphol, besuchte.
    »Er lebt ja immer noch«, stellte Vatruichon zur Begrüßung fest und wies auf Auchool.
    Bucphol ignorierte den Tadel. »Aber ja! Und das soll auch so bleiben.«
    »Wenn du meinst«, sagte der Kommandant.
    »Wie man hört, steht uns die Eröffnung neuer Sternengestade bevor«, plauderte Bucphol. »Die bewährte CHURTA-Flotte wird sich um die Konkordanz von Derim bemühen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte der Kommandant. »Wird sie. Die Konkordanz hat das Stillhalten gebrochen, indem sie mit dem Somdoranischen Imperium in Verhandlung eingetreten ist. Das zwingt uns, mit der CHURTA-Flotte in Vorsorge zu gehen.«
    »Immer diese Zwänge«, spöttelte Bucphol.
    »Wir werden mit meiner Flotte und den Flotten BCHAO und YTOCH die Priore Arsenalwelt der Konkordanz nehmen. Von dort aus stehen uns deren Periphere Sternengestade offen.«
    »Ja«, sagte Bucphol und warf der immer noch in ihrer erstarrten Rüstung stehenden Gärtnerin einen Blick zu. »Weswegen erachtest du mich neuerdings wieder solcher kriegsstrategischer Vertraulichkeiten würdig?«
    »Eine schöne Gärtnerin«, überging Vaychar Vatruichon die Frage. »Wirst du sie in deinen Schild nehmen?«
    »Wer weiß«, sagte Bucphol. Drei Frauenzimmer waren im Laufe seines Lebens mit seinem Schild verwachsen. Zwei waren lange erloschen, und die dritte hatte ihm längst keine Ei-Frucht mehr zur Befruchtung vorgelegt.
    Tatsächlich hatte er mehrfach in Erwägung gezogen, die junge Gärtnerin in seinen Schild einzupflanzen. Der Vorschimmer dieser Lust erregte ihn. Aber in seinem Alter behagte ihm dieser Vorschimmer mehr

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