PR 2652 – Traum der wahren Gedanken
verbunden und verpflichtet sind.«
»Gewiss«, gab Tormanac zögernd zu.
Mapoc fuhr fort: »Das Arkon, das sich am Galaktikum orientiert, verwässert. Es wird sich unausweichlich auflösen, und dann wird alles verloren gehen an unersetzlicher Kultur und Historie. Abgesehen von Geschichtskristallen wird nichts mehr von uns übrig bleiben. Das hier«, er schwenkte den Arm, »wird es nicht mehr geben. Ist das in unserem Sinne? Deinem und meinem?«
Ja, da war er, der moralische Ritterschlag. Tormanac wurde auf die gleiche Stufe erhoben wie ein Blutsbruder. Unterhaltung von Mann zu Mann auf gleicher Augenhöhe – deswegen das Bad –, ein Verbündeter musste gewonnen werden. Und gleichzeitig wurde er damit unter nicht geringen moralischen Druck gesetzt: War er nun Patriot oder nicht?
Stolzer Arkonide vornehmer Herkunft? Gab er etwa nichts darauf, auf die uralte Familie und die daraus resultierenden Privilegien? Wie war er denn zu dem hohen Status gelangt? Einem einfachen Essoya wäre es niemals gelungen, Berater des Imperators zu werden. Und trotzdem könnte er ganz schnell vor dem Nichts stehen.
Mapoc wusste, dass Tormanac durch seine Stellung, Bostich so nahe wie kein anderer zu sein, sehr weit oben stand in der Hierarchie, letztlich aber keinerlei Machtanspruch durchsetzen könnte, weil er buchstäblich über nichts verfügte. Er war nicht der Athor seines Khasurn, kein Sonnenträger, geschweige denn Sonnenkur. Er besaß nicht einmal einen eigenen Gleiter. Tormanac konnte alle Privilegien seiner Familie in Anspruch nehmen, doch ihm gehörte gar nichts. Ebenso wenig hatte er eine offizielle Entscheidungsmacht. Er war »nur« ein Berater.
Insofern hätten Mapocs Argumente überzeugend sein müssen, angefangen bei dem eigenen Khasurn hier auf Travnor. Tormanac könnte eine ganz andere Karriere machen.
Aber der Berater interessierte sich nun einmal nicht den Essoyastrunk dafür, zu der Ark'Tussan zu gehören – ganz im Gegenteil, und auf konservative Wertvorstellungen gab er auch nicht allzu viel. Das war Staatsangelegenheit des Imperators, und von daher musste sein Berater sich zwar darum kümmern und so viele Informationen wie nur möglich erhalten. Allerdings nur im Hinblick darauf, dass Bostich diese Gefahr beseitigen würde.
Tormanac traute seinem Gastgeber durchaus zu, irgendwann nicht mehr nur seinem Khasurn vorstehen und Ark'Tussan vertreten zu wollen – falls er nicht sowieso der Kopf war. Sondern dass er mehr anstrebte.
»Imperator Bostich hat die Interessengruppe Ark'Tussan natürlich wahrgenommen und schenkt ihr seine Aufmerksamkeit«, antwortete er. Das war doppeldeutig gemeint, und hoffentlich verstand Mapoc den leise warnenden Hinweis auch.
Falls diese Interessengruppe für den Anschlag auf die LFT-Versammlung verantwortlich war, würde sie zu einer Terroristengruppe klassifiziert und von Bostich persönlich eliminiert werden. Den Anschlag an sich hatte er sehr persönlich genommen. Und Tormanac nahm noch etwas ganz anderes sehr persönlich, was er der Ark'Tussan zuschrieb und weswegen er auch auf diese Welt gekommen war. »Aber ich verstehe noch nicht ganz, worauf du hinauswillst.«
»Nun, wir könnten Seiner Erhabenheit sehr wertvolle Dienste leisten«, setzte Mapoc ungerührt fort. Seiner Miene war nicht zu entnehmen, ob er begriffen hatte. »In bestimmten Positionen innerhalb der Flotte, auch als Berater.«
Das war sehr direkt. Nicht erst den Umweg über ihn, den Berater, sondern gleich rein in die Machtpositionen.
»Das wäre in gewissem Rahmen durchaus vorstellbar, denn Loyalität steht bei dem Imperator sehr hoch im Kurs«, antwortete Tormanac. »Und ich muss gestehen, dass deine Art, das Haus zu führen, mich sehr überzeugt. Aber ... du musst verstehen, ich kann zwar dir und deinem Wort vertrauen. So viel Einschätzung habe ich bereits gewonnen. Doch die anderen kenne ich nicht, und ich weiß so gut wie nichts über eure Organisation.
Bevor ich selbst eine unverbindliche Zusage machen kann, mit dem Imperator darüber zu sprechen, benötige ich mehr Informationen. Seine Erhabenheit ist sehr misstrauisch, und das zu Recht. In seiner Position ist man von Feinden umgeben und kann nur schwer seine Freunde erkennen. Deshalb muss ich mehr erfahren. Wer ist daran beteiligt, was sind die genauen Ziele?«
»Selbstverständlich. Dies ist auch nur ein Vorgespräch, ob überhaupt Interesse an einer Zusammenarbeit besteht.«
»Alles, was das Imperium stärkt, ist von Bedeutung, und das fällt
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