PR 2666 – Die Pyramide der Badakk
Antigravschacht. Augenblicke später stand der Terraner mehrere Etagen tiefer am Eingang, wo Gashwa wartete. Sie hielt den Strahler in der Hand, die Anzeige des Paralysemodus leuchtete.
»Ich werde, wie angewiesen, den Modus ändern, wenn die entsprechenden Perimeter eintreten«, sagte die Oxtornerin, als sie seinen Blick bemerkte.
»Wenn Gefahr für die Anwesenden oder das ganze Schiff besteht.«
»Du kannst dich auf meine Intuition verlassen.«
Gemeinsam durchquerten sie das grün flimmernde HÜ-Feld und schritten den Korridor entlang. Es war ein ganz anderes Grün als das eines Desintegrators, aber trotzdem zuckte er eingedenk seiner jüngsten Erlebnisse zusammen.
Station 1 tauchte vor ihnen auf. Den Zugang sicherte eine weitere Schirmstaffel. Kampfroboter wachten über die Projektoren.
Tekener und Gashwa hetzten weiter. Die Eingangstür öffnete sich automatisch. Dahinter warteten mehrere Medos und bildeten eine Gasse bis in den zentralen Laborraum.
OP-Roboter mit ihren spezialisierten Tentakeln säumten das Bett des Ersten Terraners. Die Chefärztin rechnete allem Anschein nach mit einer Notoperation.
Tekener schüttelte fast unmerklich den Kopf. Das Geneseplasma würden sie nicht herausoperieren können, jedenfalls nicht so, dass sie hundertprozentig sicher sein konnten.
Neben dem Prallfeld blieb der Terraner stehen. Joschannans Lider flatterten. Er erwachte aus der künstlichen Bewusstlosigkeit. Die an die Wand projizierten Anzeigen der Körperwerte zeigten keine Absonderlichkeiten.
»Arun?«, fragte Tekener leise. »Hörst du mich?«
Die Worte bewirkten eine Reaktion – aber nicht so, wie er sich das vorstellte. Das Flattern der Lider endete abrupt. Der Körper lag wie eingefroren da.
»Arun, ich bin es. Tekener!«
Nichts.
Der Tekener rieb sich das Kinn. Es lag nahe zu vermuten, dass Joschannan in Starre verfallen war, weil er Tekeners Stimme gehört hatte.
Jetzt bloß nicht den Teufel an die Wand malen, sagte sich Tek. Aber es sieht aus, als handle es sich um die Reaktion des Badakk, der mich als Gefahr erkennt.
Tekener wartete eine Weile und atmete möglichst flach, um jedes Geräusch zu vermeiden. Joschannans Brust hob und senkte sich wieder deutlicher. Die Lider flatterten erneut, als bewegten sich die Augen darunter heftig. Tek sah, dass der Erste Terraner probeweise die Finger bewegte.
Tekener beugte sich zu Joschannan hinab. »Wie heißt du?«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Oder hast du keinen Namen?«
Es war ein Versuch, der nicht schaden konnte. Joschannan riss die Augen auf, starrte ihn erschrocken an und schluckte.
»Tek, was ...«
»Schon gut. Ich war mir nicht sicher, ob du noch weißt, wer du bist. Immerhin lagst du im Koma. Wie fühlst du dich?«
»Ich fühle mich gut«, sagte Joschannan. »Was war das da oben?«
»An der Decke? Ein paar Roboter, die wir jetzt wohl nicht mehr brauchen. Gabriella Svenson hat befürchtet, dass es bei deinem Erwachen zu Komplikationen kommen könnte.«
»Ach so.«
Joschannan bewegte vorsichtig den Kopf hin und her. Tekener stellte sich vor, dass der Badakk seine Bewegungen steuerte und sich ein Bild von dem Ort machte, an dem er sich befand.
»Du bist in der Medoklinik«, sagte Tek. »Gabriella wird dich noch eine Weile hierbehalten wollen.«
»Kann ich verstehen. Was ist passiert?«
»Gegenfrage, Arun: Woran erinnerst du dich als Letztes?«
»Die Badakk holten mich ab. Sie legten mich in ein Becken, und dann stürmten wahnsinnig viele Eindrücke auf mich ein. Ich muss ohnmächtig geworden sein.«
»Du warst in einem Becken mit Geneseplasma. Kannst du mir sagen, wie lange du dich darin aufgehalten hast?«
»Weiß nicht. Ein paar Stunden vielleicht. Aber das ist nur so ein Gefühl. Als ich wieder zu mir kam, sah ich die Topsider und dich sowie ein paar Roboter und Spezialisten.«
»Diese Erinnerung ist korrekt. Wir haben dich aus dem Becken gezogen und in die JV-1 gebracht. Spürst du etwas in dir, das anders ist? Ein mentales Rauschen? Haben sich deine Empfindungen geändert? Dein Geruchs- oder Geschmackssinn? Dein Sehvermögen?«
»Mir fällt nichts auf.«
»Wir werden das dennoch überprüfen.«
»Du misstraust mir!«
»Ich will sichergehen. Wir alle wollen das. Nach den vorliegenden Erkenntnissen war die Zeit viel zu kurz, als dass der Badakk dich beeinflussen könnte. Fest steht, dass sich Geneseplasma in deinem Körper befindet und erste Filamentstrukturen entstehen.«
»Ich könnte also beeinflusst sein.«
»Wir besitzen
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