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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Abstufungen. Lassen Sie uns nochmals zu den Sayporanern und Badakk zurückkehren: Wir haben selbstverständlich einige Gefangene zurückgehalten, um eigene Forschungen mit ihnen zu betreiben. Unsere Verhörspezialisten sind galaxisweit wohl unübertroffen.«
    Vielleicht waren es Kralasenen, die sich mit ihren Feinden beschäftigten, vielleicht die Angehörigen anderer Geheimdienste, die sich die Invasoren zur Brust nahmen. Diese Gefangenen hatten jedenfalls das weit schwerere Los gezogen als jene, die sich im Gewahrsam der USO befanden.
    »Ich möchte Sie vor den Badakk warnen, Imperator.«
    Bostich, der eben wieder zu einer Suppendattel gegriffen und an der Salzkruste geschleckt hatte, stutzte. »Ich denke, dass meine Leute die Situation vollends im Griff haben.«
    »Das dachten wir bei unseren Gefangenen ebenso. Dennoch gelang es ihnen fast zu entkommen. Aus einem Umfeld, das auf die Badakk abgestimmt worden war und in dem eigentlich nichts hätte passieren dürfen.«
    »Dann haben wohl Ihre Leute versagt, wenn ...«
    »Es war Tekener, der für die Sicherheitsverwahrung zuständig war. Dieser Mann handelt niemals unvorsichtig.«
    »Tekener also? Nun, dann erzählen Sie mehr.«
    »Der Fluchtversuch ist gestern geschehen.« Monkey übermittelte Bostich einige Bilder von T9, die das Geschehen dokumentieren sollten. »Sie wissen, dass die Badakk meist in Siebenergruppen agieren. Aus unbekannten Gründen ist es ihnen gelungen, die Bildüberwachung auszutricksen. Eine Gruppe konnte über längere Zeit unbeobachtet agieren.«
    »Weiter.«
    »Sie manipulierten die Haustechnik ihres Lagers. Nicht nur die lokalen Systeme, sondern darüber hinaus auch Sicherheits- und Redundanzketten, die bis zum benachbarten Raumhafen reichten.«
    »Mit anderen Worten: Ihre Leute haben völlig versagt.«
    »Die Badakk nahmen den Fluchtweg durch Versorgungsinstallationen des Lagers und unterirdische Wartungsgänge«, fuhr Monkey ungerührt fort. »Danach gelang es ihnen, die Mitglieder eines Wachtrupps auszuschalten. Ohne dass Alarm gegeben wurde, ohne dass die üblichen Sicherheitsvorkehrungen griffen und übergeordnete Einheiten mitbekamen, was im Lager geschah.«
    Monkey schickte weitere Bilder über die Hyperfunkverbindung an Bostich. Sie zeigten den Leichenberg jener USO-Spezialisten, die von den Badakk überrumpelt worden waren.
    »Anschließend flüchteten sie Richtung Raumhafen. Knackten binnen Kurzem sämtliche Sicherheitskodes. Brachten eine USO-Korvette an sich. Schalteten die Wachmannschaft aus. Und veranstalteten zu guter Letzt via Zeitzünder ein Riesenfeuerwerk in ihrem ehemaligen Lager, das ihnen die Gelegenheit gab, mit dem erbeuteten Schiff in den Raum zu flüchten. Dann aber durchschaute Tekener die List der Badakk. Sie wollten sich partout nicht ergeben, also war er gezwungen, das Fluchtschiff aufzubringen.«
    »Wie blamabel für die USO ...«
    »Es sind gewiss Fehler passiert. Aber es wäre ein grober Fehler, würden Sie die Fähigkeiten der Badakk unterschätzen.«
    »Das Kristallimperium unterschätzt niemanden. Schon lange nicht mehr. Diesen Fehler haben wir Arkoniden bloß einmal begangen.«
    Es war ein Spiel zwischen ihnen, das immer wieder von Neuem begann. Der Imperator ließ keine Gelegenheit ungenutzt, um auf die ruhmreiche Vergangenheit des arkonidischen Imperiums hinzuweisen, auf seine Überlegenheit – und darauf, dass die terranischen Emporkömmlinge, wie sie seit mehr als 3000 Jahren genannt wurden, einen unentschuldbaren Lapsus in der galaktischen Geschichtsschreibung darstellten.
    Meinte Bostich es ernst, oder war dies eine weitere Facette jener Spiegelfechtereien, die er mit ihm und anderen Angehörigen aus der Riege der Unsterblichen vollzog? – Es scherte Monkey nicht. Fakt war, dass der Imperator seit einigen Jahren ein höchst zuverlässiger Verbündeter war. Und das war mehr, als man von einigen der assoziierten Welten der Liga Freier Terraner behaupten konnte.
    »Geben Sie auf Ihre Gefangenen acht«, mahnte er einmal mehr, ohne auf die Provokationen Bostichs einzugehen.
    »Das werden wir. Ich würde Ihnen gern mein Bedauern über den Tod der Mitglieder ihres Wachtrupps auf – wie hieß die Welt noch mal? T9? – aussprechen. Doch ich gehe davon aus, dass diese Leute kläglich versagt haben. Wenn man bedenkt, dass sich hochkarätige Kampfspezialisten von einigen unbewaffneten Fremdwesen überrumpeln ließen, die noch dazu mit terranischer Technik nicht vertraut sein können, muss aufseiten Ihrer

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