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PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

PR 2667 – Der Diplomat von Maharani

Titel: PR 2667 – Der Diplomat von Maharani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zögerte. Beobachtete den Sayporaner für eine Weile. Ob er nervös wurde oder durch irgendein Anzeichen erkennen ließ, dass er ein falsches Spiel plante. Das Leben der Kinder lag in seiner Hand. Auch und vor allem das Caios, seines Sohnes.
    »Wir versuchen es«, sagte er schließlich. »Aber ihr bleibt unter Bewachung. Es werden ständig Topsider um euch sein. Wesen, die ihr offenbar nicht beeinflussen könnt. Ich werde auch Roboter abstellen lassen. Ein falsches Wort, eine falsche Geste von dir – und unser Handel platzt. Dann werde ich mich höchstpersönlich darum kümmern, dass du und alle anderen Sayporaner zur Verantwortung gezogen werden.«
    »Einverstanden.«
    Chourweydes streckte die Hand aus, Joschannan missachtete sie.
    »Wir brauchen unsere Instrumente und Geräte, um arbeiten zu können«, sagte der Sayporaner mit enttäuscht klingender Stimme. »Besonders die Phenuben sind für die Rekonstituierung unbedingt erforderlich.«
    »Einverstanden. Nachdem wir sie gründlich untersucht haben.«
    »Dann sind wir uns – wie sagt ihr doch gleich? – handelseinig. Wir können jederzeit mit der Rekonstituierung beginnen. Je rascher, desto besser, und das gilt wohl für alle Beteiligten.«
    Chourweydes verließ den Raum und ließ Joschannan ratlos zurück. Er hatte zwar erreicht, was er wollte. Doch in der Erforschung der Psyche und des Habitus der Sayporaner war er keinen Schritt weitergekommen.

5.
    Geheimer Ort,
    22. Februar 1470 NGZ
     
    »Ratsvorsitzender ...«
    »Warum so förmlich? Sie können auch gerne Imperator zu mir sagen, Lordadmiral Monkey.« Bostich scheuchte einige aufgeregte Miniroboter beiseite, die sich um die Pflege seiner Fingernägel kümmern wollten. Die fliegende Holo-Kamera hatte Mühe, ihm zu folgen.
    Er ging in seinem Arbeitsraum auf und ab, blieb dann abrupt stehen, nahm eine gedörrte Suppendattel und steckte sie sich in den Mund, bevor er seine rastlose Wanderung wieder aufnahm.
    »Was wollen Sie jetzt schon wieder von mir? Wir haben mittlerweile drei Dutzend Sayporaner und dreizehn Badakk an die USO überstellen lassen.«
    »... was mir angesichts der Ausdehnung des Kristallimperiums, bei allem gebührenden Respekt, sehr wenig vorkommt.«
    »Wollen Sie mich etwa einer Lüge bezichtigen?«
    »Nein, Ratsvorsitzender. Aber wir beide wissen, dass Irrtümer geschehen.«
    Im Hintergrund des Büros waren einige Lakaien zu sehen. Hoffärtige Arkoniden, so steif, als hätten sie allesamt Bretter verschluckt. Kein Wunder also, dass ihn der Imperator gemäß dem – während der letzten Jahrzehnte ohnedies gelockerten – Zeremoniell siezte. Wären sie unter sich gewesen, hätten sie auf die legere Anrede zurückgegriffen.
    »Geht es in diesem Gespräch etwa um politisches Kleingeld? Ich bin mir sicher, dass wir wesentlich wichtigere Dinge zu besprechen haben.«
    »Gewiss.« Monkey nickte. »Es gibt bekannterweise Hoffnung für die beeinflussten Jugendlichen. Dass Arun Joschannan einen Teil der Sayporaner dazu bewegen konnte, bei der Behandlung der Kinder mitzuhelfen, macht sich bereits bezahlt.«
    »Stammen also die wichtigsten Informationen von jenen fünf Sayporanern, die in den Händen der LFT geblieben sind? – Wie interessant ...«
    »Geht es in diesem Gespräch etwa um politisches Kleingeld?«, stellte Monkey dieselbe Frage, die Bostich erst vor wenigen Sekunden formuliert hatte, und fuhr fort: »Die Ärzte auf Maharani und Tahun haben dank der Hinweise der Gefangenen erste Testreihen bei den Beeinflussten gestartet. Die Kinder orientieren sich allmählich wieder an der Realität. Auch jene 25 Arkoniden, die auf Tahun behandelt werden, sprechen gut auf unsere Versuche an.«
    »Das Kristallimperium ist den Ärzten auf Tahun zu großem Dank verpflichtet«, sagte der arkonidische Herrscher steif. »Auch bei uns gibt es Fortschritte. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Teams funktioniert besser, als ich es erhofft hatte. Stündlich werden Bulletins von Tahun an unsere Fachleute übermittelt.« Bostich winkte mit den Fingern und griff dann wieder in die Schale mit den Suppendatteln. »Wie ich hörte, ist ein Sohn Joschannans vom Wirken der Sayporaner betroffen?«
    »Ja.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Den Umständen entsprechend. Es dürfte sich bei Joschannans Sohn um einen recht schweren Fall handeln.«
    »Richten Sie dem Ersten Terraner meine besten Genesungswünsche aus.«
    »Danke!«
    »Reden wir offen.«
    »Tun wir das nicht ohnedies?«
    »Ach, selbst die Offenheit kennt

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