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PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Roboter mit dem Äußeren eines Orfenar, Srinkali, Apon oder welche Völker es in der Galaxis Karn-Legrek gab.
    »Ich grüße euch«, erklang eine Stimme in Cholaquins Rücken.
    Der Konstrukteur wandte sich um und sah, wie ein Fremder auf ihn und Sholoubwa zukam. Er war gut gekleidet; attraktiv, aber nicht zu attraktiv. Die Gestalt athletisch, den dunkelgrauen Schädel von jeglichem Haarwuchs befreit. Augen von tiefblauer, vertrauenerweckender Farbe.
    Und ganz eindeutig niemand, den Cholaquin je gesehen hatte, ja mit seinem Erscheinungsbild gar nicht erst in seine Weltraumwerft passte.
    »Wer bist du?«, fragte er misstrauisch. »Und wie kommst du hierher?«
    Sholoubwa glitt wie zufällig an Cholaquin vorbei. Falls der Fremde ein Attentat vorhatte, würde der Roboter mit der ihm eigenen Schnelligkeit reagieren. Dass sein Assistent noch nicht Alarm geschlagen hatte, bedeutete zumindest dass der Fremde weder mit Sprengstoff noch mit Waffen ausgerüstet war.
    Falls es sich um einen Industriespion handelte, würde sich dieser ganz schnell ohne Raumanzug im Weltraum wiederfinden. Wozu gab es Luftschleusen?
    »Seltsam«, sagte in diesem Moment Sholoubwa. »Sosehr ich mein Gedächtnis bemühe – dich habe ich noch nie gesehen.«
    Damit gab der Roboter Cholaquin zu verstehen, dass er das Äußere des Fremden mit der staatlichen Datenbank auf Mowen verglichen hatte. Auf dieses Verzeichnis aller Bürger des Imperiums hatte Cholaquins Konzern aus sicherheitspolitischen Gründen Zugriff. Wenn Sholoubwa keine Übereinstimmung fand, bedeutete dies, dass es den Fremden offiziell gar nicht gab.
    »Es ist nicht relevant, wer ich bin und wie ich hierherkomme«, sagte der Mann mit tiefer, angenehm klingender Stimme. »Für dich, Konstrukteur, ist einzig und allein maßgebend, in welcher Funktion ich dich aufgesucht habe.«
    Cholaquin kniff die Augen zusammen. Er kannte diesen Tonfall nur zu gut. Er hörte ihn jedes Mal heraus, wenn auf irgendwelchen Empfängen Möchtegernpartner auf ihn zukamen, um ihm von ihren kleingeistigen Geschäftsideen zu erzählen.
    »Was willst du mir verkaufen, Fremder?«
    Der Mann lächelte.
    »Ich bin kein Mowener«, verriet er, als wäre es das Natürlichste der Welt. »Ich bin ein Bote einer höheren Macht.«
    »Von welcher Macht?«
    »Nicht einer Macht, wie du sie dir vorstellst, Cholaquin Port'aldonar. Sie befindet sich mehrere Entwicklungsstufen der Evolution über dir und deinesgleichen.«
    Das ungute Gefühl in Cholaquins Magengrube verstärkte sich. Was meinte der Fremde mit »deinesgleichen«? Es gab keine »Gleichen« für ihn, den Konstrukteur. Stumm wartete er, bis der Fremde seine Kunstpause beendet hatte und weitersprach.
    »Das mag für dich alles neu und erschreckend sein, aber es existiert Leben in höheren Sphären und Dimensionen, von dem du bisher nichts weißt und die dein Verstand womöglich nicht vollständig fassen kann. Die Geschicke des Universums werden von zwei Seiten gelenkt – der Ordnung und dem Chaos. Diese beiden Seiten sind in einen fortwährenden Kampf verwickelt. Für dich mögen die Begriffe ›Gut‹ und ›Böse‹ dem Verständnis zuträglich sein, für uns gelten aber solche moralischen Begrifflichkeiten nicht.«
    Cholaquin beschloss, dass er vorerst alle Anmaßungen ausblendete, die der Fremde von sich gab, und sich nur auf die Essenz seiner Worte konzentrierte.
    »Du sagtest, dass es zwei Seiten gibt, aber du nur von einer höheren Macht geschickt worden seist, Bote.« Das Bote sagte er in demselben Tonfall, als wenn er von einem Leibeigenen oder von einem rückgratlosen Politiker sprechen würde. »Welche Macht hat dich also geschickt?«
    Der Fremde lächelte. »Ich bin ein Bote einer Macht, die sich für die Ordnung einsetzt. Ich bin hier, um dir ein Angebot zu unterbreiten, das du nicht wirst ablehnen können. Denn es ist eine große Ehre für ein Wesen deiner Entwicklungsstufe, sein Genie für die Ziele der Ordnung einzusetzen.«
    Cholaquin Port'aldonar schluckte. Er sah kurz zu Sholoubwa, der unbeweglich in seinem Gleitsessel saß und den Boten mit starrem Gesichtsausdruck betrachtete.
    »Erklär mir, was du von mir willst!«
    Das Lächeln des Fremden verbreiterte sich. »Du bist dieser höheren Macht aufgefallen, als du eine Technologie entwickelt hast, die du den Nullkanal nennst. Damit hast du dich für eine Arbeit für die Ordnung qualifiziert.«
    Einen Moment lang blickte er den Fremden schockiert an. Mit niemandem außer mit Sholoubwa hatte er über

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