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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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weiß ich nicht.«
    »Du bist ein Mann der Wissenschaft«, sagte Rhodan. »Ich hingegen spreche aus langer kosmologischer Erfahrung. In meinem Leben habe ich schon so einiges gesehen, Nemo, und ich sage dir eins: Wenn eine Superintelligenz etwas will, macht sie es auch möglich. Ich habe bereits die verrücktesten Pläne erlebt, die über Jahrtausende oder Jahrmillionen in die Tat umgesetzt wurden. Die Versetzung eines künstlichen Mondes in eine andere Galaxis scheint mir im Vergleich dazu ein Kleines zu sein.«
    Nemo Partijan schwieg, zog mit den Fingern eine Verbindungslinie zwischen dem letzten Einsatzort der Weltengeißel und der Anomalie. Die Bewegung hinterließ eine dünne Linie, die sich wie ein buntes Seil durch das Holo spannte.
    »Auf dem Weg liegen vier Sonnensysteme, zwei davon bewohnt, wenn man den Sternkarten des Verzweifelten Widerstands Glauben schenken kann.« Er hob die Schultern. »Was wir übrigens müssen, solange uns keine besseren Daten vorliegen.«
    Rhodan schaute sich die Markierungen genau an. Der eine Stern trug den Namen Theriak. Er lag nur wenige Dutzend Lichtjahre von der Anomalie entfernt – der Sprung für die Weltengeißel bis dorthin wäre ungewöhnlich groß. Weitaus wahrscheinlicher erschien ihm deshalb die andere Sonne samt ihrer Welten: das Obliga-System.
    »Brechen wir auf«, sagte der Aktivatorträger. »Es gibt keinen Grund, noch zu warten. Vielleicht entscheidet sich dort alles.«
    »Du willst allein losziehen?«, fragte Partijan skeptisch.
    »Die zurückgebliebenen Einheiten des Verzweifelten Widerstands werden uns folgen«, vermutete Rhodan. Dazu zählte er auch die terranischen Schiffe vor Ort, die Riesenkugel des BASIS-Versorgungselements und die angekoppelten BASIS-Einheiten.
    Kurz dachte er an Ennerhahl, der sich mit seiner Lichtzelle wohl schon bei oder sogar in der Anomalie befand, auf der Suche nach Delorian. Vielleicht sehen wir uns doch schneller wieder, als wir glaubten.
    Womöglich konnte Rhodan hier das wieder wettmachen, was er schon immer für einen Fehler gehalten hatte: Raphaels Entscheidung, nicht ihn, sondern Ennerhahl zum Kommandanten der BASIS zu machen. Immerhin handelte es sich letztlich um ein terranisches Schiff – war es da nicht gerecht, dass doch Rhodan die Verantwortung übernahm?
    »Quistus hält sich in seiner Kabine auf«, sagte Rhodan. »Er weiß, wo sich Regius momentan befindet. Zu ihm sollten wir Kontakt aufnehmen. Wenn Regius alle Schiffe aus dem zweiten Sammelpunkt ebenfalls auf die Spur der Weltengeißel setzt, bringen wir immerhin einige tausend Einheiten auf.«
    Vielleicht reicht das, um Kaowen und die RADONJU auf den Plan zu rufen, ergänzte er in Gedanken. Möglicherweise kann ich dann wenigstens etwas für Mondra und Gucky tun, wenn wir schon nicht die Weltengeißel aufhalten können.
    »Was ist mit Ramoz?«, fragte Nemo Partijan.
    Perry Rhodan dachte an die zurückliegenden Gespräche. »Ich glaube kaum, dass er sich uns anschließen wird.«
    »Einen Versuch ist es wert.«
    Der Terraner blieb skeptisch, widersprach aber nicht, zumal der Quintadim-Topologe anbot, das Gespräch zu übernehmen.
    »Ich war lange an Bord der ZASA«, sagte Partijan. »Ich habe in Ramoz' Auftrag einen Schirm entwickelt, der ihn auf höherdimensionaler Ebene zumindest in Hinsicht auf seinen Augendorn vor der Panikstrahlung der Dosanthi schützt. Ehe ich sein Schiff verlassen habe, ging meine Erfindung erstmals in den Praxistest. Wenn ich Ramoz deswegen anfunke, wird er reagieren.«
    »Versuch es. Ich gehe zu Quistus und rede mit ihm über Regius.« Rhodan stieg in den Antigravschacht und ließ Nemo Partijan allein in MIKRU-JONS Zentrale zurück.
     
    *
     
    Endlich erreichte die RADONJU ihr Ziel. Nur wenige Lichtstunden außerhalb des Obliga-Systems stürzte sie in den Normalraum zurück.
    Sofort begannen die Ortungen. Protektor Kaowen verfolgte die Ergebnisse von seinem Kommandantenplatz aus. Genau wie erwartet zeigten sich keine nennenswerten energetischen Aktivitäten in der Nähe.
    Die Weltengeißel und die sie begleitenden Xylthenschiffe hatten das System noch nicht erreicht; das entsprach dem Zeitplan, wie ihn Kaowen kannte.
    Die Obliga, ein Volk von raubtierartigen Intelligenzen, nutzten außerdem keine eigene Technologie. Sie waren von einfachem Gemüt, erwiesen sich aber seit Generationen als zuverlässige Dienstleister.
    Seit Jahrhunderten verwendeten sie all ihre Kraft darauf, die Zuchtstationen zu bedienen, die einst Xylthen auf ihrer Welt

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