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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Position für den nächsten Angreifer und bewegte sich seitlich wie eine Krabbe, bedrohte ihn mit den Stuhlbeinen. Er wich ihr aus und entging dem Angriff; sie war ohnehin schon wieder in der Vorwärtsbewegung und rammte einem weiteren Mann den gesenkten Kopf mit voller Wucht in den Magen. Von wegen weiches Fleisch – sie hatte das Gefühl, gegen eine Betonmauer gerast zu sein, und unterdrückte mühsam ein schmerzvolles Keuchen.
    Der Schmerz in ihrem Kopf tobte wie ein elektronisches Gewitter. Aber immerhin blieb auch dem Angreifer die Luft weg, und er fiel auf ein Knie. Noch einmal mit der Stirn gegen sein Nasenbein geschlagen; schlimmer konnte der Schmerz nicht mehr werden, es spielte keine Rolle mehr. Er schrie auf, wobei der Knorpel bei ihm hielt.
    »Genug jetzt!« Die Stimme des Blonden überschlug sich fast. »Ein halbes Dutzend gestandene Männer, und ihr werdet nicht mit einem kleinen Mädchen fertig?«
    »Ich bin noch nicht mal warmgelaufen!«, zischte sie. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt, und sie schmeckte Rost im Mund.
    Der Stuhl war aus stabilem Metall, wie es sich an Bord eines Raumschiffs gehörte, und die Fesseln unnachgiebig. Heatha stürmte, so schnell es in ihrer gekrümmten Haltung ging, zu ihrer Ausrüstung. Sie brauchte einen Ministrahler, um die Fesseln loszuwerden. Und dann würden die alle was erleben!
    »Im Gegenteil, du wirst gleich abkühlen«, erklang da eine neue, ruhige Stimme, und im nächsten Moment spürte sie gar nichts mehr. Ihre Beine waren auf einmal weg, dann die Arme, und eigentlich war nur noch ihr Kopf da, der haltlos über den Boden rollte. Zumindest hatte sie dieses Empfinden, in Wirklichkeit aber, das wurde ihr trotz der dröhnenden Kopfschmerzen bewusst, waren es ihre Augen, die in den Höhlen rollten.
    Paralysiert lag sie hilflos da: der Körper nutzlos, der Verstand nur noch registrierend, dass sich rings um sie die Männer stöhnend aufrichteten.
    »Tumbe Essoyas«, sagte der ältere Arkonide verächtlich und steckte die Waffe ein.
     
    *
     
    Heatha wurde von ihren Fesseln und dem Stuhl befreit, und dann beugte sich jemand über sie und behandelte sie. Die Kopfwunde wurde erneut versorgt, dann die Lippe. Am rechten Auge war wohl auch etwas zu tun; sie spürte, wie es pochte. Zum Schluss kamen die Knie und Handgelenke. Zuletzt gab es eine Spritze, die fast augenblicklich die Schmerzen nahm. Ein Hoch auf die Medizin dieser Zeit.
    Sie wurde auf einen anderen Stuhl gesetzt, der mit seinen Armlehnen verhinderte, dass sie einfach links und rechts hinabfloss und sich erneut wie ein nasser Sack auf dem Boden verteilte. Allerdings war dieses Gefühl nicht von Dauer. Langsam kehrte das Gefühl in Beine und Arme zurück.
    »So«, sagte der Blonde und trat vor sie. »Können wir uns dann endlich unterhalten, oder hast du Lust auf Runde zwei?«
    Sie schüttelte vorsichtig den Kopf und wischte sich fahrig mit dem Handrücken den Speichel aus dem Mundwinkel. Ihre Augenbewegungen konnte sie auch noch nicht richtig koordinieren. Und am meisten ärgerte sie, dass ihre Frisur vollends ruiniert war.
    »Es hat ewig gebraucht, bis du endlich mal auf Touren gekommen bist«, fuhr er fort. »Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass du mir jemals folgen wirst. Tongger hat dich anscheinend falsch eingeschätzt, oder du warst zu sehr auf ihn fixiert.«
    »Steckt der ... etwa auch mit drin?«, fragte sie langsam, noch leicht lallend.
    »Oh, aber natürlich. Lass dich aufklären.«
    Der Blonde lächelte höflich, ohne Wärme. »Ich bin Sigma Essibili, der Sprecher des Rates. Insgesamt sind wir dreizehn, von der Versammlung der Flüchtlinge und der übrigen Passagiere beim letzten Treffen gewählt. Morgen werden wir allen mitteilen, inwiefern wir uns ihr Vertrauen verdient haben.«
    Heatha sah die Schleierfrau, den Arkoniden, den Insektoiden und zwei Menschen, die gestern an ihrem Tisch gewesen waren, die anderen erkannte sie nicht.
    »Ihr seid Dilettanten«, stellte sie fest, inzwischen wieder munter. Auch die Kopfschmerzen hatte sie im Griff. Noch ein kleiner Besuch bei Pic Lershimon, und alles wäre wieder in bester Ordnung.
    »Was das hier betrifft, hast du recht«, stimmte Essibili zu. »Solches pöbelhafte Verhalten, rohe Gewalt ... das ist nicht unsere Sache. Insofern entschuldige bitte die unglücklichen Umstände unseres Zusammentreffens, aber unsere Helfer waren ein wenig übereifrig. Eigentlich solltest du nur hier hereingebracht werden, ohne dass dir der Schädel halb

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