PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
eingeschlagen wird. Insofern haben diese Kerle verdient, was sie bekommen haben.«
Keiner der ramponierten Männer sagte etwas, mit verkniffenen Gesichtern hielten sie sich im Hintergrund. Zwei bluteten aus der Nase.
»Und was ist der Grund dieser Verschwörung? Warum bin ich hier?«
»Du kennst die CHISHOLM sehr gut und ...«
»Eigentlich nicht. Hierher bin ich mit einem Plan gelangt.«
»... und was du nicht weißt, bringst du in Erfahrung. Genau das meine ich. Du wirst uns eine Menge Auskünfte geben können.«
»Spinnst du? Ich sage euch gar nichts!«
»Doch, das wirst du«, versicherte der Arkonide freundlich.
Sie runzelte die Stirn. »Warum holt ihr euch nicht Sinaid Velderbilt? Sie ist der Sicherheitschef und kennt die BASIS besser als jeder andere.«
»Ich bitte dich. Du hast hier gerade einige gestandene Männer verprügelt und warst dabei an einen Stuhl gefesselt. Velderbilt ist Ertruserin! Die tritt uns alle gestaffelt durch diese Wand ins All. Außerdem würde ihre Abwesenheit auffallen. Du hingegen wirst von niemandem vermisst, wenn du für einige Zeit von der Bildfläche verschwindest.«
»Was ... habt ihr mit mir vor?«, fragte sie erschrocken wie ein Anfänger.
Die Schleierfrau trat vor. »Keine Sorge, dir wird nichts geschehen«, antwortete sie. »Aber wir dürfen nicht zulassen, dass du die Schiffsführung warnst. Deshalb werden wir dich erst freilassen, nachdem unser Plan erfolgreich ausgeführt wurde.«
»Und was plant ihr?«
»Das wirst du dann schon mitbekommen.«
Heatha spürte, wie ihr sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. »Ihr wollt das Schiff übernehmen«, flüsterte sie.
*
Sigma Essibili gab bereitwillig zu, dass sie etwas in der Art vorhatten. Allerdings nicht auf dem Wege der Gewalt, denn sie wollten niemandem schaden, es ging auch nicht um Geld. Sie wollten nur, dass man ihnen zuhörte und dass Bewegung in die Situation kam.
»Wie lange bereitet ihr das schon vor?«, wollte Heatha wissen.
»Seit Anbeginn«, lautete die Antwort. »Seit die Zivilen, wie ihr sie nennt, mit der Besatzung zusammenarbeiten. Alle haben gute Arbeit geleistet und das Vertrauen der Besatzung gewonnen. Jetzt, genau hier in der Abgeschiedenheit, ist die Zeit reif, zu handeln. Wir haben lange genug Geduld bewiesen.«
»Aber wenn ihr sowieso eure Leute überall eingeschleust habt, verstehe ich nicht, inwieweit ich ...«
»Oh, das Vertrauen geht nicht so weit, dass die Zivilisten allzu viel erfahren, was über ihren Aufgabenbereich hinausgeht. Ihre Optik, wie man so schön sagt, ist in der Hinsicht recht begrenzt. Zudem haben sie keinerlei Zugangsberechtigung, sondern dürfen sich nur zusammen mit einem Besatzungsmitglied in den geschlossenen Bereichen bewegen. Was das betrifft und natürlich für die Besorgung nützlicher Gegenstände, wirst du uns sehr behilflich sein können.«
Heatha lachte trocken. »Ich habe keine Kodes, damit fängt es schon mal an. Ich gelte offiziell genauso als Zivilistin wie ihr und habe den Status einer Künstlerin mit Verkaufserlaubnis.«
»Du bist TLD-Agentin«, sagte der Arkonide.
»In Ausbildung«, korrigierte sie. »Nach Beendigung meines Einsatzes auf Orontes erhielt ich Lob und durfte mich dann wieder in meine zweite Identität schleichen. Man hatte keine weiteren Aufgaben für mich.«
»Kann ich verstehen«, bemerkte die Schleierfrau spöttisch. »Spione sind nirgends gern gesehen, sosehr man auch ihre Informationen schätzt und ihre Bereitschaft, ihr Leben für andere zu riskieren.«
Sigma Essibili lächelte dünn. »Du besitzt die Gerätschaften, dir Kodes und alles Weitere zu besorgen. Hör auf, uns für dumm zu verkaufen, Neroverde! Glaubst du, wir haben uns nicht über dich kundig gemacht?«
Sie presste die Lippen aufeinander und zuckte zusammen, als sie sofort pochenden Schmerz verspürte. Wie ein blutiger Anfänger hatte sie sich in die Falle locken lassen. Hatte angenommen, dass sie es mit Leuten zu tun hatte, die nichts Genaues von Heathas Arbeit wussten. Hatte geglaubt, als Agentin im Vorteil zu sein bei Leuten, die ein alltägliches unbedeutendes, harmloses Leben führten. Eine harte Lektion.
Eine Beruhigung war es ihr allerdings, dass sie vorhin mit Garim über ihren Verdacht gesprochen hatte, dass etwas Konspiratives vorging. Sie war sicher, dass er trotz seiner Bedenken mit Oberst Pauk Kontakt aufnehmen würde. Vielleicht gingen sie dem Verdacht nach und kamen rechtzeitig darauf, was hier im Gange war.
Dass sie keine Chance hatte,
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