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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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tatsächlich dem Rat mehr als dem Militär, oder hatten sie den Glauben an alles verloren? Würden sie resignieren?
    Mit Sicherheit einige. Wenn nicht sogar die meisten: sich zurückziehen und abwarten. Andere würden vielleicht zornig, dass sie vom Regen in die Traufe kamen. Oder die Angst obsiegte und sie opponierten.
    Deshalb war es ungeheuer wichtig, dass die Übernahme möglichst unblutig vor sich ging. Gewalt würde nur die Angst eskalieren lassen, und dann hätte keiner mehr die Kontrolle, nicht der Rat und nicht die Schiffsführung. Kampf, bürgerkriegsähnliche Zustände wären die Folge. Das durfte niemals geschehen.
    Sie waren sich im Klaren, welches Risiko sie eingingen. Vor allem, weil es ohne Einsatz von Waffen nicht ging. Sie brauchten Drohmittel, andernfalls konnten sie sich nicht durchsetzen. Vor allem aber brauchten sie eine straffe Zeitplanung, es musste alles auf die Sekunde genau geschehen.
    Die Vorbereitungen waren längst angelaufen. Bedingt durch die Unterbesetzung, waren einige Hundert von der Stammbesatzung auf die Raumer des Verbandes verteilt worden, was zur Folge hatte, dass Flüchtlinge und Passagiere um Hilfsdienste auf der CHISHOLM ersucht werden mussten. Sie wurden in allen Bereichen eingesetzt, auch auf der CHIS-1. Schon nach wenigen Tagen erwiesen sich die meisten neu Rekrutierten als kompetent, verlässlich und vertrauenswürdig, und die Mannschaft nahm ihre Unterstützung gern an. Die Zivilisten wiederum waren froh, eine Aufgabe erhalten zu haben.
    Der Vorteil für den Plan war, die Zivilisten im Einsatz befanden sich deutlich in der Überzahl. Und alle anderen konnten dabei Unterstützung leisten.
    Sie besprachen sich noch einige Stunden und stellten einen sekundengenauen Organisationsplan auf, den alle Beteiligten in Ausschnitten erhielten. Die meisten Helfer wussten durch viele Vorgespräche längst Bescheid, hatten sich darauf eingestellt und bereits ein wenig im Stillen die notwendigen Handgriffe geübt.
    Abgesehen vom Zivilen Rat erhielt aus Sicherheitsgründen niemand den gesamten Ablauf. Jeder hatte sich nur auf seinen Part zu konzentrieren.
    Noch einmal wurde allen eingeschärft, mit List und nicht mit Gewalt zu »überzeugen«.
    Essibili sagte eindringlich: »Wir stehen alle auf derselben Seite. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die einen immer noch glauben, unsere Heimreise hätte für Perry Rhodan Priorität, und die anderen nicht.«
    Was Letzteres betraf, gab es sicherlich auch bei der militärischen Mannschaft einige, die diese Ansicht teilten, und auf die baute der Rat.

8.
    Tag X: Und so beginnt es
     
    »Ihr seid verrückt«, sagte Heatha zu Mariini, als diese ihr am nächsten Tag berichtete.
    Es musste ihrem Zeitgefühl zufolge bereits Mittag sein; die TLD-Agentin war wie gerädert durch den erzwungenen Schlaf. Sie war desorientiert, die Gehirnerschütterung machte ihr zu schaffen, und sie musste sich zusammennehmen, um sich auf die Nachwirkungen des Mittels hin nicht zu übergeben.
    »Damit erreicht ihr gar nichts! Ihr habt kein Recht dazu, das Schiff zu übernehmen und ... Ja, was genau wollt ihr denn damit erreichen?«
    »Das wirst du dann schon erleben«, antwortete die junge Stardust-Terranerin ausweichend.
    »Du weißt es nicht.« Heatha schüttelte den Kopf. »Du hast keine Ahnung, was passiert, und machst trotzdem mit. Es ist Wahnsinn, was ihr da tut! Wartet wenigstens noch ein paar Tage. Die Schiffsführung wird sich etwas einfallen lassen, um es euch erträglicher zu machen.«
    »Darum geht es nicht. Es ist zu lange geplant, und die Versammlung hat stattgefunden. Alles ist entschieden.«
    »Und was genau weißt du nun über den Plan?«
    »Ich? Gar nichts, genau wie du vermutest. Für wie dumm hältst du den Zivilen Rat? Ich bin nur damit beauftragt, auf dich aufzupassen.« Mariini blickte auf ihr Chrono. 14.02 Uhr. Sie lauschte, worauf, konnte Heatha sich nicht erklären. Dann lächelte sie. »Es hat geklappt«, sagte sie.
    Heatha blinzelte. »Was denn?«
    »Hörst du es nicht?«
    »Was ... Oh!«
    Ein sachtes Vibrieren, ein fernes, sanftes Brummen. Das Tender-Modul nahm Fahrt auf!
    Mariini stand auf.
    »Du bist frei«, teilte sie übergangslos mit. »Nun kannst du unserer Sache nicht mehr schaden. Vielleicht willst du es auch gar nicht. Du willst doch auch nach Hause.«
    Sie lächelte Heatha zu und verließ die Kabine.
    Heatha sprang aus dem Bett.
    Nun, nicht ganz. In Gedanken stellte sie es sich so vor, aber in Wirklichkeit war es ein

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