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PR 2703 – Tod im All

PR 2703 – Tod im All

Titel: PR 2703 – Tod im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Nordamerikas, der als Erster Offizier der LFT-Box diente. Normalerweise oblag es ihm, die Zentrale am Laufen zu halten, während Korber den Überblick behielt.
    Der Major begrüßte Tasso mit einem knappen Nicken, als dieser an seine Waffenleitstation trat und den Epsaler Glost Tobbon von der Nachtschicht ablöste.
    Eigentlich war er erst um 8 Uhr, in einer Dreiviertelstunde, dran, aber beim Abflug von Terra wollte Tasso selbst am Waffenpult sitzen, nur für alle Fälle. Der Verband musste ziemlich nah an Luna vorbei, und der Mond war von einem unheimlichen Technogeflecht überzogen. Wer wusste schon, was daraus hervorbrechen konnte?
    Nicht, dass ich viel daran ändern könnte, dachte Tasso in einem Anflug von Zynismus. Als Lazarettschiff verfügte die HILDEGARD VON BINGEN nur über minimale Bewaffnung. Die Defensiveinrichtungen standen denen der Militärschiffe zwar um nichts nach, aber im Offensivbereich musste er sich mit leichten Thermo- und Desintegratorgeschützen zufriedengeben, die vor allem für die Asteroidenabwehr gedacht waren.
    Tasso hoffte, dass der Hohe Tamrat Vetris nicht irgendwann seinen Respekt vor den LFT-Schiffen verlor und angriff. In dem Fall standen sie mit heruntergelassenen Hosen da.
    Glücklicherweise wurden die Lazarettschiffe stets von mindestens zwei Eskortkreuzern bewacht.
    Aus der Kommunikationsanlage drang eine befehlsgewohnte Stimme. »Ghatamyz-Verband, hier spricht Oberst Bennelong Eoura. Ich übertrage die Startkonstellation. Alle Schiffe auf Position begeben. Abflug in T-51 Minuten. Eoura Ende.«
    »Leutnant Diodato«, übernahm Denning. »Bring uns auf Position.«
    »Verstanden!«, bestätigte der braun gebrannte, drahtige Pilot der HILDEGARD VON BINGEN.
    Tasso warf einen Blick über seine Station hinweg auf den zentralen Holotank. 77 Schiffe formierten sich dort in einem komplexen Muster, das an einen Schwarm Vögel erinnerte, die ein Luftballett aufführten.
    Ein letztes Mal überprüfte er seine Station. Alle Waffen zeigten volle Einsatzbereitschaft an.
    Er schaute nach rechts zu Sirka Naidin, die für die Defensiveinrichtungen der LFT-BOX zuständig war. »Wie sieht es bei dir aus?«
    Die Marsgeborene richtete ihre großen grüngelben Augen auf ihn. Sie war eine wirklich nette Person, aber diese Augen würden Tasso bis an sein Lebensende einen Schauer über den Rücken jagen.
    »Alle Schirme sind voll funktionsfähig. Prallschirm und Hypermagnetische Abwehrkalotte aktiviert. Paratronschirm und sekundärer HÜ-Schirm in Bereitschaft.«
    »Also konnten die HÜ-Projektorschäden an 55 und 72 rechtzeitig behoben werden?«
    »Ja, die Techniksektion hat vor einer Stunde den Austausch der Projektoren beendet.«
    »Wie immer auf den letzten Drücker.« Tasso grinste.
    »Wie immer«, bestätigte Naidin und neigte leicht den Kopf. Auf ihrem bronzefarbenen Gesicht lag ein Ausdruck gelinden Unwillens. Andererseits blickte sie immer leicht säuerlich drein. Vielleicht konnte sie gar nicht anders.
    »Oberst!«, meldete sich der blonde Funkoffizier Kelvin Brane zu Wort. »Wir bekommen eine Übertragung vom Ersten Terraner rein.«
    »Auf die Bordsprechanlage!«, befahl Korber.
    »Besatzungen des Ghatamyz-Verbands!«, erscholl die Stimme von Arun Joschannan live von Maharani. »Ihr steht vor einer wichtigen Mission und einer großen Aufgabe. Denkt immer daran, dass ihr nicht nur die Liga Freier Terraner vertretet, sondern auch die Werte, auf denen das Galaktikum fußt. Euer Ziel muss sein, den Opfern der Kampfhandlungen im Ghatamyz-Sektor Schutz vor weiteren Attacken zu bieten und die Verletzten zu versorgen, und dies ohne Ansehen der Herkunft ...«
    Er sprach eine Weile weiter, gewichtige Worte für eine politisch bedeutsame Mission. Tasso nahm an, dass Millionen Zuschauer und Zuhörer ihm an ihren Empfangsgeräten folgten. Joschannan machte das nicht nur, um die Männer und Frauen, die in einen fremden Krieg zogen, zu ermutigen. Er machte es auch, um seine eigene Position zu unterstreichen.
    Man musste ihm zugutehalten, dass die Rede kurz war. Schon nach zwei oder drei Minuten entließ er seine Truppen mit ein paar guten Wünschen. Oberst Eoura übernahm, bedankte sich ernst und versprach, dass man der Ideale Terras, der LFT und des Galaktikums gedenken werde. Dann gab er das Kommando zum Start.
    »Also schön, Leute, es geht los!«, rief Korber und klatschte tatendurstig in die Hände. »Major Denning.«
    Der Erste Offizier machte einen Schritt nach vorne. »Leutnant Diodato, Flugvektor

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