PR Action 02 Sturm Der Kriegsandroiden

gefallen. Allerdings ist die Gefahr groß, dass Sie Wahnvorstellungen erleiden. Was immer Sie sehen, Tako - Sie haben nichts mehr zu befürchten.«
    Nichts mehr zu befürchten? Wer sagte das? Wer war es, der in Gestalt von Captain Jiang Zhou, seiner Medikerin, auftrat? Sie selbst? Oder gab es niemanden mehr? Trieb er nach wie vor in den Tiefen der Dunkelheit auf die Schwelle zu, die jedes Wesen nur einmal überwand? War sie selbst die Halluzination, vor der sie warnte?
    Das war logisch … Die Halluzination wiegte ihn in Sicherheit, wollte ihn zu Tatenlosigkeit verdammen, indem sie ihm ein schmerzhaftes Leben vorgaukelte. Bis er endgültig starb.
    Er hob die rechte Hand und krümmte die Finger. Oder er führte die Illusion dieser Bewegung aus. Tako Kakuta spürte etwas, glaubte es zumindest. Vielleicht ging der Wahn in die nächste Runde. Wenn nur der pochende Schmerz nicht gewesen wäre, der dort saß, wo früher sein Kopf gewesen war.
    Schmerz?, fragte etwas in ihm. Wenn du plötzlich solche Pein fühlst, die vorher nicht da gewesen ist, wie kannst du dann daran zweifeln, wach geworden zu sein?
    Der Mutant schloss die Augen. Es spielte alles keine Rolle.
    Er wollte schlafen - sonst nichts.
    Die Dunkelheit war schön.
    Wunderbar.
    Herrlich.
    Mit sanften Armen empfing sie ihn, und er rutschte in ihr hinab in eine Tiefe der Empfindungslosigkeit, in der der Schmerz zu einem dumpfen Hintergrundrauschen verkam und die Leere verheißungsvoll lockte.
    Dies ist der Anfang und das Ende, dachte Kakuta. Die Ewigkeit und doch das Jetzt.
    Er fühlte sich willkommen; mehr noch, er gehörte hierher. Viel stärker als im Leben, das außer Pein nichts zu bieten hatte.
    Nichts? Wirklich nichts? Wie war das noch mit den Menschen, mit der Frau, die ihn empfangen hatte? Jiang Zhou … die attraktive Jiang Zhou, die ihn rettete und schon so viel getan hatte. Musste er nicht ihretwegen zurückkehren?
    »Sein Kreislauf!«, glaubte er eine Stimme zu hören, die in einem Paralleluniversum schrie, so weit weg, dass es ihn nichts anging. Musste es ihm nicht gleichgültig sein, was jene Wesen dort taten, die ohnehin auf einer anderen Ebene der Wirklichkeit existierten?
    »Seine Atmung setzt aus!«, riefjemand.
    Eine andere Stimme: »Unmöglich! Das ist unmöglich.«
    Wieder die Stimme einer Frau. Zhou? »Seine … Atmung … setzt . aus!«
    Tako Kakuta staunte darüber, dass sein Bewusstsein im Augenblick des Verlöschens sogar die Grenzen der Universen überschritt. Wie bemerkenswert. Das war es also, was nach dem Tod wartete.
    Dann: ein Schmerz, so durchdringend, dass er ihn sogar hier erreichte.
    Ein Rütteln, so störend, dass es ihn zurückrief.
    Ein Gesicht, so lieblich, dass er seine Meinung änderte.
    »Ich bin wieder da«, sagte er leise.

6. - 11. März 2166 Die NelsonWerft
    Charles Wellington schlug auf dem Boden des achten Decks der STERNENSTAUB auf, ohne einen Laut von sich zu geben. Seine Brust war ein einziges verschmortes Loch.
    Rhodan zog seinen Strahler und feuerte, während er den Schutzschirm seines Anzugs aktivierte. »Hinter mich, Schramm!«
    Das Ziel lag klar vor ihm - ein Verheerer stampfte im Korridor auf sie zu! Die Maschine war so groß, dass sie bis wenige Zentimeter unter die Decke des Korridors reichte. Sie wirkte wie eine Wand .
    Noch war der Roboter etliche Dutzend Meter entfernt. Es war ihr Glück gewesen, dass sie in einem derart langen Korridor gestanden hatten. Der Kampfroboter hatte nicht unbemerkt zu ihnen durchdringen können. Doch einem von ihnen, dem bedauernswerten Charles Wellington, hatte er trotz dieser Tatsache das Leben geraubt.
    Rhodan knirschte mit den Zähnen - für den Toten konnte er jetzt nichts mehr tun. Ohne Unterlass drückte er auf den Feuerknopf seines Strahlers; Salve um Salve jagte er in den Individualschirm des Verheerers.
    Vor ihm irrlichterte es durch den Gang, Überschlagblitze schlugen vom Schutzschirm aus in alle Richtungen, infernalischer Lärm toste zwischen den zerberstenden Wänden.
    Unverhofft erhielt Rhodan Unterstützung. Einige Meter vor ihm öffnete sich ein Schott, dicht bei dem Roboter. Energieschüsse zischten aus der Öffnung und donnerten ebenfalls in den Schirm.
    Einem Punktbeschuss aus zwei Richtungen hatte der drei Meter große Gigant nichts entgegenzusetzen. Der Schirm kollabierte, die Maschine explodierte.
    Metallfetzen hämmerten in die Wände, schabten darüber, dellten sie ein und rissen sie auf. Rhodan glaubte, eines der größeren Bruchstücke durch das