PR Action 06 Regenten Der Energie
Gebiete zu bewahren und zu verteidigen. Drängte sich eine dritte Macht zwischen sie, konnte man sicher sein, dass sie Schulter an Schulter standen und jeden Eindringling hinauswarfen.
Daher hatte nur eine kleine, unverdächtig erscheinende Gruppe die Möglichkeit, die Kontrollen an den Raumhäfen zu überwinden. Gegen kriminelle Machenschaften hatte keine der beiden Springersippen etwas einzuwenden, profitierten doch gerade sie am meisten von ihnen.
Rhodan kam es nicht auf ein möglichst großes Team an. Qualität zählte in diesem Fall deutlich mehr als Quantität.
»Ich gehe nach unten in den Empfang«, sagte er zu dem Ara. »Dort warte ich, bis sie hier sind.«
Er brauchte sich nicht lange in dem schlichten Raum aufzuhalten, denn schon bald landeten drei Shifts vor der Klinik. Die
multifunktionalen Flugpanzer präsentierten ein beachtliches militärisches Potenzial. Gucky, Tako Kakuta, Wuriu Sengu und Captain Jiang Zhou kamen damit an. Mit Ausrüstungsgegenständen bepackt traten sie die Klinik.
Besonders Gucky freute sich, den alten Freund wiederzusehen. Noch vor wenigen Tagen hatte er Perry Rhodan für tot erklärt und um ihn getrauert. Nachdem Rhodan sie begrüßt hatte, überraschte der Mausbiber ihn mit einer Frage.
»Wo ist das Mädchen?«, wollte der Ilt wissen, wobei er sich suchend umsah. »Die Arkonidin! Wo ist sie?«
»Was weißt du von ihr?«, fragte der Großadministrator überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass Thana jetzt noch eine wichtige Rolle spielte.
Während Tako Kakuta und Wuriu Sengu ihre Ausrüstungsgegenstände in einer Ecke des Raumes ablegten, führte er den Freund einige Schritte zur Seite, um in Ruhe und ungestört mit ihm reden zu können.
»Ich weiß eigentlich gar nichts«, beteuerte Gucky, wobei er hilflos die Arme hob. »Das ist es ja gerade, was mich stört.«
»Sie ist irgendwo in der Klinik. Ich werde sie rufen lassen.«
»Sie wird nicht kommen«, sagte der Ilt voraus. »Sie ist nicht hier. Jedenfalls kann ich sie nicht espern.«
Rhodan stutzte. In den letzten Stunden hatte er keinen Kontakt mehr zu Thana gehabt, und er hatte sich auch keine Gedanken über sie gemacht. Sie hatte mit ihm die Wüste durchquert und ihm dabei entscheidend geholfen. Vielleicht hatte sie ihm sogar das Leben gerettet. Er hatte keinen Grund, ihr zu misstrauen und sie beobachten zu lassen.
»Das verstehe ich nicht«, sagte er. »Thana ist ein Kind. Du glaubst doch nicht, dass sie eine Gefahr für uns ist? Das halte ich für ausgeschlossen.«
Gucky war und blieb unzufrieden.
»Falls sie in der Klinik oder irgendwo in der Nähe ist, sollte
ich sie aufspüren können. Aber das kann ich nicht. Es ist, als existiere sie nicht. Auch in den Gedanken der Klinikmitarbeiter spielt sie keine Rolle mehr. Eigentlich sollte wenigstens einer hin und wieder mal an sie denken. Doch das ist nicht der Fall.«
»Wieso weißt du eigentlich von ihr?« Rhodan gab einigen Helfern der Klinik einen Wink, damit sie sich um die Ankömmlinge kümmerten und ihnen etwas zu trinken anboten. Für Gucky hatten sie sogar Fafnol-Mohrrüben im Angebot, eine Karottenart, die der Ilt besonders schätzte.
»Aus den Gedanken einer Klinikmitarbeiterin, einer jungen Medikerin«, antwortete Gucky. »Sie hat sich gewundert, dass die Kleine plötzlich nirgendwo mehr zu sehen ist und sich auch nicht in dem ihr zugewiesenen Zimmer aufhält. Einzig die Kombination ist noch da, die sie getragen hat. Wahrscheinlich hat Thana sich umgezogen und die Klinik heimlich verlassen. Warum auch immer.«
Ich hoffe, du weißt, was du tust, Kleines, dachte Rhodan mit einem Anflug von Bedauern. »Sie kann tun und lassen, was sie will. Mit unseren Plänen hat sie nichts zu tun. Wenn sie sich von uns trennen möchte, werde ich sie nicht aufhalten. Ich könnte es auch gar nicht.«
Noarto betrat den Raum und unterbrach ihre Unterhaltung. Als der Ara Captain Jiang Zhou bemerkte, verzögerte er für einen winzigen Moment seine Schritte.
Aber natürlich! Rhodan erinnerte sich plötzlich an einen Vermerk, den er in Zhous Akte gelesen hatte: Noarto war Zhous Mentor während eines Forschungsaufenthaltes auf Aralon gewesen und hatte sich mehr als einmal mit der Offizierin angelegt. Die beiden waren derart entgegengesetzte Charaktere, dass es nicht übertrieben war, sie als gute, alte Feinde zu bezeichnen.
Dennoch blieb ihnen unter den gegebenen Umständen keine andere Wahl, als zusammenzuarbeiten. Wenn Noarto seinem Ziel näher kommen wollte, das
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