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PR Action 11 Gericht Der Regenten

PR Action 11 Gericht Der Regenten

Titel: PR Action 11 Gericht Der Regenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte die Administratorin. »Ihr Tee muss kalt sein. Wollen wir Ihnen einen neuen holen?«
    Wir hatten uns Mitte Januar kennengelernt, als die Administratorin die Nelson-Werft eröffnet hatte. Die Raumwerft sollte Schwere Kreuzer produzieren, Schiffe, die militärischen oder zivilen Zwecken dienen würden. Cetera hatte mir bereits den Namen des ersten Schiffes verraten, das aus der Werft aufsteigen und in den Raum starten sollte: TRAFALGAR SQUARE.
    Möglicherweise würde Rhodan zur Schiffstaufe kommen. Warum auch nicht? Schließlich galt Trafalgar als »Terras hoffnungsvollste Kolonie«.
    Jedenfalls bei den Siedlern selbst, die im offiziellen Sprachgebrauch des Solaren Imperiums Victorier hießen, sich selbst aber gerne Falger nannten - eine kleine Spitze gegen die Fal-kanen.
    Ein Gong ertönte. Die Vorstellung sollte weitergehen.
    Die nächste Nummer im Programm war ein Insektendompteur, der einen Schwarm Feen dressiert hatte. Die Tiere waren schwarmintelligent und zeigten ein Verhalten, dessen evolutionärer Sinn noch nicht entschlüsselt ist: Sie bilden Gesehenes nach.
    Es waren die üblichen Genrebildchen: ein archaischer Marinesoldat namens Horatio Nelson, der, auf seinem Schiff von einem Geschoss tödlich getroffen, in einem Branntweinfass eingelagert wird. Rhodan, der auf dem Trabanten Terras mit großem Hallo einen Arkonidenkreuzer entert und dafür von dessen Kommandantin stürmisch geherzt und umarmt wird. Bilder, die von den Insekten eher in der Art einer Karikatur denn wirklichkeitsgetreu dargeboten wurden.
    Am Ende trat eine vierköpfige Roboter-Band in grellbunten Phantasieuniformen auf und sang ein altterranisches Lied, demzufolge alle Terraner in einem gelben Unterseeboot leben würden. Statt aber die Maschinen, die diese idiotische Behauptung aufstellten, aus der Manege zu jagen, fiel das Publikum mit überschäumender Begeisterung in den Gesang ein.
    Terraner sind manchmal ziemlich gruselig.
    Schließlich ohrenbetäubender Beifall. Verneigung des Zirkusdirektors und seine Bitte, man möge P. T. Barnum's Great Star-Travelling Circus auf Demetrias anderen Welten weiterempfehlen.
    Nach der Vorstellung verabschiedete sich die Administratorin von einigen Honoratioren. Dann lächelte sie mir zu. »Noch Fragen, Herr Korrespondent?«
    Ihr Lächeln war schön, wie aus einer vielschichtigen Einsamkeit heraus. Sie strich sich durchs Haar.
    »Kommen wir noch einmal auf den Wald mit den sich wandelnden Wegen zurück«, schlug ich vor. »Wege, von denen man nicht wiederkehrt.«
    »Habe ich das so gesagt?«, wunderte sie sich.
    Der Nebel hatte sich gelichtet. Der Nachthimmel brannte in weichen Rottönen, als wir in den Wald spazierten. Hier und da stieg ein Irrlicht auf, eine Gasblase, wie sie die Hymmeri in ihrem Verdauungsschlaf absonderten, und schimmerte für einen Augenblick in der Finsternis.
    »Dort, wo der Wald am tiefsten ist, geschehen die sonderbarsten Dinge«, sagte die Administratorin. »Jedenfalls in den Märchen, die mir meine Mutter erzählte. Auf Terra.«
    »Sie sind auf Terra geboren, Administratorin?«
    »Ja.«
    »Warum sind Sie nach Trafalgar ausgewandert?«
    »Kein Kommentar.«
    »Haben Sie Ihre Entscheidung je bereut?«
    »Noch nicht«, sagte sie. »Vielleicht bald. Wird das ein Interview?«
    »Möglich. Etwas in der Art.«
    Wir schwiegen eine Weile. In der Ferne erklang das Geheul der Glitter, mit denen sie ihre Jagdreviere im Luftraum absteckten. Es klang wie das Jammern humanoider Babys.
    »Warum?«, fragte ich. »Warum sollten Sie es bald bereuen?«
    Sie schwieg.
    Ich strich ihr über den Nacken. Sie nahm es hin.
    Dann sagte sie: »Weil irgendetwas mit dieser Welt nicht stimmt. Dinge .«
    Ich lachte. »Sie meinen: Es spukt hier?«
    »Nein«, sagte sie. »Es ist ernster. Eine Gruppe von Archäologen hat vom Grund des Ozeans merkwürdige Ortungsechos erhalten.«
    Was sie nun schilderte, machte mir deutlich, dass die trafalgi-schen Forscher kurz vor der Entdeckung einiger der magadoni-schen Schlafkuppeln standen.
    »Was werden Sie tun?«
    »Ich treffe mich morgen mit den Archäologen. Dann werde ich entscheiden. Vielleicht machen wir mit den Hausmitteln der Kolonie weiter. Oder wir müssen Hilfe von Terra anfordern.«
    »Ja«, sagte ich. »Es tut mit leid, wirklich.«
    »Warum sollte es? Sie sind Arkonide, Phaon. Was hat das mit Ihnen zu tun?«
    »Es war ein schöner Abend«, sagte ich und nahm ihre Hand.
    Cosmai legte die Stirn in Falten und fragte: »Wie oft haben die Männer das den

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