PR Action 12 Die Robotgarde
noch nicht vorüber.
Er musste Ziriana finden. Und Perry.
22.45 Uhr
Die Wucht der Explosion schleuderte Perry Rhodan nach hinten. Er krachte gegen das Geländer, durchbrach es und stürzte in die Tiefe. Als er sich überschlug, sah er den Boden heranrasen.
Mindestens zehn Meter freier Fall, dachte er.
Endlich wirkte der Gegenschub des Flugaggregats seines Schutzanzugs. Der Terraner gab Vollschub zur Seite, fühlte noch den Gluthauch des Strahlerschusses an seinem Rücken und glaubte, die Gedärme tanzten durch den brutalen Druck der Antriebskräfte in seinem Leib.
Wieder hatte er einen der Kampfboliden zerstört, die ihn verfolgten, seit er die Zentrale verlassen hatte. Aber noch waren mindestens drei weitere hinter ihm her. Ganz zu schweigen von Lok-Aurazin persönlich.
Die Flucht hatte ihn durch ein Gewirr von Korridoren und Laufgittern geführt. Der Prim-Regent hetzte ihn mit einer Wut und Radikalität, als sei er von der Jagd besessen. Was wahrscheinlich auch der Fall war. Lok-Aurazin gab Perry Rhodan die Schuld an allen Schwierigkeiten der letzten Zeit, wahrscheinlich auch daran, dass ihn seine Spionin verraten hatte. Immerhin handelte Ziriana aus Liebe zu Lok-Aurazins schlimmsten Feind.
Rhodan trieb in halber Höhe zwischen einem Korridorboden und einem Laufgitter, das in zehn Metern Höhe verlief und mit dünnen Stangen seitlich befestigt war. Auf dem Gitter standen die drei Roboter, die ihn zuvor in die Enge getrieben hatten.
Besser hätte es kaum kommen können. Rhodan kam eine Idee, die er sofort umsetzte. Nicht umsonst galt er vielen Terranern als »Sofortumschalter«, der sich auf neue Situationen ohne Zeitverlust einstellen konnte. Der erste Schuss kappte eine der Haltestangen; ebenso der zweite und der dritte.
Das Laufgitter brach seitlich weg. Als würden sie auf einer Wippe stehen, kippten die Kampfboliden nach vorne weg und fielen in die Tiefe. Einen traf Rhodan noch im Flug mit seinem Strahler, bevor alle drei nebeneinander auf den Boden krachten.
Er feuerte augenblicklich. Die wuchtigen Roboter vergingen in einer gewaltigen Explosion, die den Boden in weitem Umkreis aufriss. Die Trümmer stürzten ein weiteres Deck in die Tiefe.
Der Großadministrator atmete aus. Dies war der erste ruhige Moment seit seiner überstürzten Flucht aus der Zentrale. Es kam ihm vor, als sei es Stunden her, doch es konnten höchstens einige Minuten vergangen sein. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als sich auf diese Weise vor Lok-Aurazins wütenden Attacken in Sicherheit zu bringen.
Dennoch hatte er Gucky und vor allem Ziriana nur ungern zurückgelassen. Gerade die Molembu benötigte Hilfe, weil sie ihren Roboter und damit die Möglichkeit verloren hatte, die Hellquarze zu nutzen.
Rhodan konnte nur hoffen, dass sie und Gucky sich gegen die beiden Menta-Regenten und die Kampfroboter hatten wehren können.
Er machte sich auf den Weg zurück zur Zentrale. Dabei war er ständig darauf gefasst, dass Lok-Aurazin aus dem Hintergrund angreifen könnte. Er glaubte nicht, dass er den Prim-Regenten dauerhaft abgeschüttelt hatte. Wahrscheinlich lauerte der Regent nur auf eine günstige Gelegenheit.
Die Maschen des zerstörten Laufgitters jagten unter ihm dahin. Bald tauchte vor ihm ein Trümmerfeld auf. Hier hatte Lok-Aurazin ein Geräteaggregat neben Rhodan zur Explosion gebracht.
An dieser Stelle sah er die abgerissene Kopfsektion eines Kampfroboters. Zwischen den Kabeln blitzte ein leuchtend grüner Hellquarz inmitten einer brauen, schwammigen Masse.
Unbeirrt eilte Rhodan weiter. Gerade als er über den zerstörten Roboter stieg, meldete sich sein Funkempfänger. Jemand versuchte ihn zu erreichen. Das konnte nur bedeuten, dass das Einsatzteam der STERNENSTAUB den Weg in die AURATIA gefunden hatte. Zirianas geraffter Funkimpuls mit dem entsprechenden Koordinatensatz war also tatsächlich aufgefangen worden.
Erleichtert nahm er die Verbindung an.
»Milton Schramm, Sir«, meldete sich die Stimme des Leutnants, der während der Auseinandersetzungen um die STER-NENSTAUB auf dem Planeten Trafalgar über sich selbst hinausgewachsen war.
»Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich freue, Ihre Stimme zu hören«, sagte Rhodan.
»Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, herrscht hier drinnen eine Bombenstimmung.«
Rhodan lächelte. Das war einer jener Momente, der die schreckliche Hektik und Brutalität von Schlachten erträglich machte. Eine solche Bemerkung hätte der introvertierte Leutnant noch vor kurzem
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