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PR Action 26 Der Tod in Terrania

PR Action 26 Der Tod in Terrania

Titel: PR Action 26 Der Tod in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dich dann nicht zu erkennen?«
    »Ich habe geübt.«
    Jokwin ahnte, dass er log. Und plötzlich fiel ihr wieder ein, dass irgendjemand am Morgen ihre Waffe telekine-tisch manipuliert hatte. Ihr wurde inwendig kalt. Aber bevor sie etwas sagen konnte, hatte Anai den Para-Mor-pher mit einem einleitenden »Gut, dass du hier bist ...« bereits in alles eingeweiht.
    Wollte sie wirklich nicht daran glauben, dass Khanna vielleicht kein Einzelfall war, oder hatte sie andere Gründe?
     
    *
     
    Das Speakeasy wurde seinem Ruf in jeder Hinsicht gerecht. Mitten in der großen Club Hall gelegen, einem riesigen verwinkelten Gebäudekomplex in der beliebten Fußgängerzone Starlight-Pro-menade, nahm es eine halbe Etage ein.
    Die hohe Halle im Erdgeschoss entführte ins nächtliche Chicago der 1920er. Eine Hintergasse, komplett mit Fassaden von Backsteinhäusern, Kopfsteinstraße und flackernden Straßenlampen, stimmte den Besucher auf den Club ein.
    Am Straßenrand stand sogar ein uraltes Dieselfahrzeug. Hin und wieder rollte es, von einem fast unsichtbaren Schienensystem gesteuert, ein paar Meter, ließ die Lampen aufleuchten und den Motor röhren. Ein Klimasystem blies den Gestank von Benzinrückständen in die Luft und fügte zugleich eine Note Da-menparfum und billigen Fusel bei.
    In der Ferne ratterte eine uralte Maschinenpistole. Eine Sirene jaulte. Und irgendwo klirrte eine Flasche. Die Akustiker gaben sich alle Mühe.
    Vom Ende der Gasse drang hinter geschlosserten Fensterläden dumpfes Stimmengewirr hervor, durchsetzt mit dem hellen Lachen angeheiterter Mädchen. Drei Stufen führten abwärts zu einer Stahltür. Narim Trock lenkte seine Schritte dorthin. Kaum war er die Treppe hinuntergestiegen, öffnete sich ein Sichtschlitz auf Kopfhöhe.
    Blaue Augen starrten ihn an. Eine heisere Stimme knurrte: »Parole?«
    Man musste dem Speakeasy lassen, dass es konsequent jedes verfügbare Klischee bediente. »Schwarze Orchidee«, brummte Trock, wie es auf dem Rücken seiner Eintrittskarte stand.
    Die Tür ging auf. Dabei kratzte sie über abgenutzte Dielen, ein altmodisches, irgendwie überholtes Geräusch.
    Im Inneren schlug ihm dichter Zigarettenqualm entgegen, der aber nur zur Hälfte tatsächlich auf Zigaretten zurückzuführen war. Größtenteils pusteten Rauchspender Schwaden von Tabaknebel über das künstlich gealterte Holz der kleinen runden Tische. Dunkle Holzpfeiler stützten eine vergilbte Decke, auf einer schäbigen Bühne sang ein Mädchen in einem roten Fransenkleid. Die Tische nahe der Bühne waren voll besetzt, doch ging es ruhiger zu, als der Lärm, den man draußen hörte, vermuten ließ.
    Bedient wurden die Gäste ausnahmslos von menschlichen Kellnern in schwarzen Hosen und mit hochgerollten Hemdsärmeln. Auch die Kundschaft hatte sich herausgeputzt: Hosenträger, Fischgrät-mützen, Filzhüte und Gamaschen, alles kam hier zum Einsatz.
    Trock arbeitete sich durch den Qualm zur Theke vor. Auch sie war, passend zum Ambiente, aus dunklem Holz gefertigt. Zwei junge Männer in braunen Nadelstreifenanzügen, die durch ihre Austauschbarkeit bewiesen, dass es sich um Kostüme handelte, tranken einhellig Kaffee mit Schuss, aber der Geruch verriet, dass der Kaffee nur die Farbe hergab, den Rest bestritt der Whisky.
    Trock tippte auf Studenten. Zu verkrampft um Lässigkeit bemüht, hatten sie offensichtlich genug Zeit und Geld, sich bereits zu dieser noch recht frühen Stunde in einer Kneipe volllaufen zu lassen.
    Eine nahezu antike Schiefertafel über der Bar verkündete in dicken Kreidestrichen: Shirley Temple-zum halben Preis. Darunter waren noch weitere Getränke auf gelistet. Trock hielt einen Meter Abstand zu den beiden Möchtegemmafiosi und räusperte sich.
    Der Barkeeper schob seinen Filzhut in den Nacken und trat näher. »Was darf’s sein, Buddy?«
    »Boston Iced Tea«, bestellte Trock nach einem beiläufigen Blick auf die Tafel.
    Er hatte keine Ahnung, um was es sich dabei handelte. Als er sah, wie viel klare Flüssigkeit aus verschiedenen Quellen in den Shaker wanderte, bevor sie in Likör beerdigt wurde, beschloss er, die Mixtur mit Vorsicht zu genießen.
    »Gute Wahl, Buddy.«
    Der Geschmackstest bewies es: Mehr als einer davon, und er wäre unter normalen Umständen nicht mehr dienstfähig. Zum Glück hatte er zuvor einen sogenannten Spielverderber eingenommen, eine Tablette, die die Wirkung der häufigsten Nervengifte zwar nicht neutralisierte, aber doch abschwächte. Sie wirkte auch Wahrheitsdrogen

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