PR Action 30 Das Dunkle Korps
parallel zu einem Lavastrom verlief. Kaltes Wasser wurde durch ein Rohrsystem in die Tiefe gepumpt und kam als gespannter Heißdampf wieder an die Oberfläche, wo er einen Turbinensatz antrieb, der Generatoren in Bewegung hielt, die ununterbrochen Elektrizität eizeugten. Er betrieb die Maschinen, die Kühlanlagen und alle anderen Einrichtungen der Mühle samt dem jetzt ausgefallenen Transmitter zur Stadtstation, kühlte dabei ab und strömte zurück in den Kreislauf.
Innerhalb der überraschend großen Anlage sahen wir nur wenige Ferronen; alle trugen weiße Kombinationen mit dem Logo TM auf Brust und Rücken und schienen das einwandfreie Funktionieren der Maschinen zu kontrollieren.
*
Das Büro war modern, aber keineswegs luxuriös eingerichtet. Zweckmäßige Möbel standen auf einem farbigen Teppich, moderne Nachrichtengeräte, Kontrollschirme und instrumentenstar-rende Schaltpulte waren entlang der Wände auf gereiht.
Neben dem Schreibtisch lag in einem Korb ein Felltar, ein sechsb einiges, entfernt hundeähnliches Tier mit geschecktem Fell und einem buschigen Schwanz. Er hob den Raub tier schä del, wedelte mit großen Antilopenohren und blickte Ticho erwartungsvoll an.
»Bleib ruhig!«, schnarrte Ticho. »Schlaf weiter, Bestie.«
Der Felltar, ein Haustier in verschiedenen Züchtungen, nahm auf Ferrol die Rolle des Hundes ein. Ich warf einen misstrauischen Blick auf das Tier, das zögernd niedersank und mich aufmerksam beäugte, und setzte mich.
Ticho ließ sich hinter dem Schreibtisch in einen Sessel fallen, drückte einen Knopf und ordnete an, den schweren Firmengleiter bereitzustellen und, wenn nötig, für den Flug ins Zentrum Thorta s vorzubereiten. Eine Panne werde er nicht dulden, rief er; wir sahen den Angestellten nicht, mit dem er redete.
Dann, ohne dass er etwas bestellt hatte, brachte eine junge Frau Erfrischungen und kalte Getränke. Der Felltar stand auf, reckte den Hals und starrte gierig die Sandwichs auf dem Tablett an. Auf ein scharfes Kommando Tichos hin knickte er nacheinander auf drei Beinpaaren ein und ließ sich wieder auf die Decke in der Höhlung des Flechtkorbs zurückfallen.
»Greifen Sie zu, Groß administrator«, sagte er. »Wie kommt es, dass Sie hier, soviel ich erfahren konnte, ganz allein und ohne Flottenschiff und so weiter auf tauchen? Geheime Mission?«
Ich gab ihm eine Kurzfassung meiner Flucht und der Umstände, die Hemant und mich zu dem schweißtreibenden und erschöpfenden Fußmarsch getrieben hatten. Ticho hörte schweigend zu, betrachtete nachdenklich die beiden Weinflaschen und trank schäumendes Mineralwasser.
Als ich geendet hatte, hob er die rechte Faust, schaltete das große Trividgerät ein, das inmitten eines Dutzends Kon-trollschirmen hing, und sagte in entschlossenem Tonfall: »Ich komme mit. Ich bringe euch hin!«
Hernant schien mit sich zu kämpfen, seit Ticho seinen Sohn erwähnt hatte. Er leerte ein großes Glas Mineralwasser, hüstelte und erklärte dann stockend: »Wahrscheinlich ist es besser so. Wir könnten versuchen, mit dem Thort über Trivid in Verbindung zu treten. Aber dabei hören zu viele mit ... «
»... und wahrscheinlich sind Dunkle-Korps-Leute darunter!«, rief Ticho Tapi. »Genau! Also nehmen wir den Gleiter. Er fällt nicht auf. Ich habe keinen Verwandten, der gegen diese Kerle opponiert. Außerdem habe ich in der Stadt einiges zu tun.«
»Ich auch«, fügte Hernant hinzu. »Neue Gleiter, viele Reparaturen, eine neue Sendeanlage, und dafür muss ich mit meiner Bank reden.«
»Also noch kein Anruf im Roten Palast«, sagte ich. »Ich stimme zu. Das ist ein vernünftiges Argument. Wann brechen wir auf?«
»In einer halben Stunde. Ich muss mich umziehen«, verkündete Ticho Tapi. »Wenn Sie ein wenig warten würden, Großadministrator - stärken Sie sich, sehen Sie sich die Nachrichten an.«
»Ich danke Ihnen, Ticho.« Inzwischen hatte zumindest ich mich von dem Hitzemarsch erholt. »Wir bedauern, Ihnen so viele Umstände machen zu müssen.«
»Kein Problem. Ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden und hält jung.«
Ticho schaltete den Ton zum Holobild ein und verließ den Raum. Ich erfuhr die aktuellen Nachrichten aus Thorta. An einigen Stellen der Stadt waren Brände ausgebrochen und wurden bekämpft; für mich wurde nicht deutlich, ob es sich um Positionen im Zentrum oder an der Peripherie Thortas handelte.
Das dunkle Korps, schien mir, war in voller Aktion. Was bezweckte Saquola mit diesen Angriffen? Ich
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