PR Action 33 Zwischen 42 Welten
die Blüte verblasst war und das einzige Geräusch vom Wind herrührte, der ewig wehte.
Schön, dachte es, sank in sich zusammen, und kroch weiter. Schön.
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Als der GANBAR mit den Schirmfel-dem des MECYRA kollidierte, sauste die WATRIN durch die entstandene Lücke, erreichte den freien Weltraum und absolvierte eine Kurztransition, die sie auf die Bahn des achten Planeten brachte. Es blieb nicht viel Zeit, ehe die Üb erschweren» Schiffe die Verfolgung aufnehmen würden.
Dezarona gab sich keine Sekunde der Hoffnung hin, dass einer ihrer Verfolger zerstört worden sein könnte, aber mindestens zwei davon würde es tüchtig durchgeschüttelt haben. Das war deutlich besser als alles, was sie hatte erwarten können. Dass der GANBAR einen derart törichten Ausweichkurs einschla gen würde, hätte sie sich nicht träumen lassen.
Eigentlich lustig, schoss es Dezarona höchst unpassend durch den Sinn. Diese ignoranten Terraner geben unseren Schiffen einfach ihre eigenen Namen: MERCENARY statt MECYRA, BARGAIN stau GANBAR. Meine WATRIN, die zur NURTHA-Klasse gehört, nennen sie ein PEDLAR-Schiff - was wohl so etwas wie »Hausierer« heißt ... Komisches Völkchen.
Eilig bestiegen derweil die Mutanten, der Swoon und der C-4 paarweise die linsenförmigen Beiboote.
Dezarona beschleunigte die WATRIN, bis die Mindestgeschwindigkeit für eine Transition erreicht war, und sprang dreimal über kurze Distanzen durch das System, wobei sie dank ausgeschalteter Strukturdämpfer die Aufmerksamkeit der Springer auf sich zog.
Der Hyperäther glühte beinahe, als sich die Schiffe des Gegners des seltsamen Walzenraumers als Störenfried bewusst wurden, aber nicht festzustellen vermochten, was die offenbar geistesgestörte Pilotin vorhatte.
Als die letzte Raumlinse fort war, schaltete Dezarona die Strukturdämpfer wieder zu und gab einen Fluchtkurs ein, der die WATRIN weit fortführen würde. Die Speicherbänke des Schiffes würden danach reichlich Gelegenheit haben, Energie zu sammeln.
»Und nun zu uns beiden«, murmelte sie, nachdem das Wega-System fünfzig Lichtjahre hinter ihnen lag, und drehte sich zu ihrem Ehemann um.
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Mediensplitter VII
»Die Börse notiert uneinheitlich. Die Übernahme weganischer Industrien durch die Springer hat den Markt beträchtlich verändert und auch Auswirkungen auf die imperiale Wirtschaft gezeigt. So notierte die GCC mit -12 Punkten, Pyros-Export mit -2 und Forschungswerke Reyan mit -10; die größte Veränderung traf die Raumwerften Ferrol, die sogar um 20 Punkte fielen.
Erfolgreiche Übernahmen durch einzelne Springersippen führten die ferronische Wirtschaft andererseits leicht ins Plus, so etwa Ferrolplastics mit +4, Vergoosha Planting Corporation mit +6 oder sogar die Transmitter-Forschung Ferrol mit +16 Punkten. Erwartungsgemäß profitieren auch notierte Unternehmen beteiligter Springer, beispielsweise Cokaze Interga-lax mit +8 oder Intragalaktische Mehandor mit +15. Es bleibt spannend an der Imperiumsbörse. Also investieren Sie schnell.«
- Marna Mioller, Börsenexpertin an der Imperiumsbörse auf Ommal, 19. Juli 2169, 12:00 Ortszeit
7. Mutantenmissionen
Jede der knapp eineinhalb Meter dicken, elliptischen Raumlinsen war zwei Meter breit und etwa fünf Meter lang - eine vernachlässigbare Größe im Raumfahrermaßstab. Es handelte sich um die kleinsten Beiboote, eigentlich nur bessere Rettungskapseln, ohne Bewaffnung oder Überlichtantriebe. Sie waren lediglich mit Impulstriebwerken ausgestattet, die etwa halb so hohe Beschleunigungswerte erzielen konnten wie die einer SpaceJet.
Insgesamt sechs dieser kleinen Raumfahrzeuge waren unterwegs durch das Wega-System; fünf davon stammten aus der WATRIN und waren mit jeweils zwei Personen besetzt. Die Mutanten verteilten sich über Planeten, auf denen sie sich Hinweise auf Saquolas Wirken erhofften.
Betty Toufry lag zusammen mit Iwan Iwanowitsch Goratschin in einer Kapsel und befand sich auf dem Weg nach Ferrol. Sie würden versuchen, möglichst zügig zum Großadministrator vorzustoßen und ihm beizustehen.
Tatjana Michalowna spürte die ruhigen Gedankenimpulse der beiden im Mutantennetz und war beruhigt. Ferrol war mit Sicherheit der schwierigste Zielplanet, weil dort die Aufmerksamkeit der Springer besonders hoch war. Aber Betty war auch eine der erfahrensten Mutantinnen.
Eine Linse landete auf Lannol, einer vergleichsweise kalten Welt, auf der nur wenige Ferronen lebten und die neben einigen Forschungsstationen vor allem
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