PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
bohnenförmig, weit nach hinten ausladend, und völlig haarlos; die Haut hellrosa, an den sehr dünnen, halbkreisförmigen Ohrmuscheln fast durchscheinend. Große, nahezu kreisrunde Augen mit hellblauen Augäpfeln und sehr dunklen, blauschwarzen Pupillen; flache, spitze, scharfkantige Nasen, die wie aus Papier gefaltet wirkten; breite Münder mit vollen, dunkelblauen Lippen.
Als eine von ihnen zu reden anfing, blitzten zwei dichte Reihen hellblauer, sehr schmaler Zähne auf. Ihre Stimme war tief, samtig, lockend. Sie sprach reinstes Interkosmo. »Sei gegrüßt, Aldus Chamberlain«, sagte sie. »Ich bin Diwva, die rechte Hand unseres geliebten Kommandanten. Und das ist Bahpi, seine Linke.«
»Oder auch umgekehrt«, sagte die andere. Aldus blinzelte.
Sie hatten so ansatzlos die Positionen getauscht, dass seine Augen den Bewegungen kaum hatten folgen können.
»Wer uns unterscheiden kann, darf sich etwas wünschen«, gurrte Bahpi. Oder war es Diwva?
»Was wollt ihr von mir?«, stieß Aldus hervor. Er hüstelte.
»Sollte es um bilaterale Annäherung zwischen unseren… Machtgruppen gehen, bin ich mindestens ebenso befugt, für die Milchstraße zu sprechen, wie mein Freund Xeder da Norian.«
»Wie schön. Das freut uns sehr, Aldus. Nun, wir hätten gern von dir, dass du ausnahmslos alle Systeme deines Schiffes innerhalb von zehn Minuten eurer Zeitmessung abschalten lässt.«
»Aber…«
Blitzschnell hob sie die Hand und hielt einen der sieben Spinnenfinger lang ausgestreckt vor ihren Mund. »Pst, mein Bester. Erst zuhören, dann fragen. Sei ein braver Junge, mach es unsund vor allem euchnicht unnötig schwer, ja?«
Aldus nickte und verkniff sich einen Einwand. So surreal und zugleich trügerisch vertraut ihm die Szene auf dem Holo-Schirm auch vorkam, er vergaß keinen Augenblick lang, dass siebenunddreißig der mörderischsten Waffen auf die TALLEYRAND gerichtet waren, mit denen Terraner es je zu tun gehabt hatten.
»Alle, ich wiederhole: alle Besatzungsmitglieder«, setzte die andere fort, »werden sich innerhalb dieser Zeitspanne in der großen Ladebucht versammeln. Hör gut zu: Entspricht euer Mannschaftsstand jener Liste, die uns Xeder freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, oder gibt es Abweichungen? Antworte rasch!«
»Äh… Ich weiß nicht, wie aktuell…«
»Vom Tag meines Abflugs«, unterbrach ihn der Arkonide eifrig. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen. »Ein letztes Update, aus alter Gewohnheit, du verstehst…«
»Schon gut, Kollege. Ja, dann ist die Mannschaftsaufstellung korrekt, das heißt, wartemit einer Ausnahme: Lui Dallapozza ersetzt Sheik Mayer.«
»Der Glückliche. Ihr alle«, sagte Diwva oder Bahpi, »werdet nichts mit oder an euch tragen. Keine Waffen oder sonstige Ausrüstungsgegenstände, kein Gepäck, keine Kleidung. Hast du das auch richtig verstanden, Aldus?«
»Nackt? Muss das…«
»Hast du mich verstanden, ja oder nein?«
»Ja.«
»Na bitte. Wundervoll. Xeder, möchtest du deinem Freund noch etwas mitteile n?«
Der Arkonide blickte auf. Eine weiße Haarsträhne war über sein Gesicht gefallen, doch er machte keine Anstalten, sie wegzuwischen. »Tu dir und deinen Leuten einen Gefallen, Alduswidersetze dich nicht«, sagte er matt. »Es hat keinen Zweck und tut nur unnötig weh. Sie haben Gutes im Sinn, glaub mir, mein Freund, nur Gutes. Ihre Methoden sind etwas strikt, aber…«
»Danke, Xeder, das reicht. Zehn Minuten, Aldus Chamberlain«, schnurrte die fremde Frau, und ihr Ebenbild ergänzte: »Ab jetzt.«
KAPITEL 4
Das Geisterschiff
»Alle Systeme sind heruntergefahren«, meldete Zim. »Wir messen keinerlei Emissionen an, außer dem Notsignal, das wohl von einer autarken Speicherzelle gespeist wird. Unsere gerafften Funksprüche auf allen gängigen Frequenzen der terranischen Flotte bleiben weiterhin unbeantwortet.«
»Hm.« Perry Rhodan zögerte. Dass nicht einmal der Schiff ssyntron aus dem Standby-Modus erwachte und Antwort gab, beunruhigte ihn. Ein bis auf den Notruf komplett deaktiviertes, offenbar verlassenes Schifflohnte das überhaupt das Risiko?
Andererseits, es handelte sich um die TALLEYRAND. Gestartet von Chemt enz. Wo sie am ehesten Auskünfte zu erhalten gehofft hatten, oder wenigstens Hinweise, weitere Puzzlesteinc h en für die Lösung dieses galaktisch en Rätselsdas beileibe kein Spiel war, sondern blutiger, tödlicher Ernst.
Aber sie hatten Chemtenz nicht mehr rechtzeitig erreicht.
Bei ihrem Eintreffen im Kraltmock-System war der
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