PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
abstirbt.«
»Oh. Nun, meine Leute werden das ziemlich rasch bemerken. Ich fürchte, du wirst schon bald wieder aus der Mode kommen…«
»Wie steht es mit parapsychischen Fähigkeiten wie Telepathie, Telekinese und so weiter?«, wollte Benjameen wissen.
»Nur der Körper wird nachgebildet«, antwortete der Tefratto geduldig, »nicht der Geist. Auch keinerlei Erinnerungen, es sei denn >körperliche< wie latente Krankheiten, Muskelkater oder noch nicht verheilte Wunden.«
»Eins noch«, sagte Tess. »Falls das an ein Tabu rührt, bitte ich um Entschuldigung, aber… wie alt werden Atto im Schnitt?«
JerChio lächelte in sich hinein. »Diese Frage ist nicht tabu, dennoch kann ich sie nicht beantworten. Ich weiß nicht einmal, wie alt ich selbst bin. Wir zählen nur selten weiter als bis drei, obgleich wir es könnten. Aber ich bin jedenfalls schon ziemlich lange auf der Welt.«
»Das heißt, wenn ihr Anzeichen eines zu weit fortgeschrittenen Alterungsprozesses spürt, kopiert ihr einfach einen jüngeren Körper?«
»Oder wir greifen auf eine frühere Kopie desselben Leibs zurück, ja.«
»Beneidenswert. Und woran sterbt ihr dann, wenn überhaupt?«
»An Übermut. Unfälle, misslungene Selbstversuche… Andererseits vermehren wir uns aber auch nicht wie eure Karnickel, von denen du mir erzählt hast. Obwohl wir in unserer Standardgestalt so ähnlich aussehen.«
Endlich kamen sie aus dem Marktgebiet heraus. Vor ihnen erstreckte sich ein weitläufiger, offener Platz. In seiner Mitte erhob sich ein dreißig Meter hohes, halbkreisförmiges, etwa achtzig Meter breites Gebäude.
Das Amphitheater.
Seine verwitterten Mauern waren unverkennbar von Hand errichtet worden, vor langer Zeit. Durch zahlreiche bogenförmige Öffnungen schimmerte ein unwirkliches, gespenstisches Licht, das umso deutlicher auszumachen war, als der fast völlig menschenleere Platz ansonsten im Dunkeln lag. Am Himmel zogen tief dunkelblaue Wolken, aus denen die schmale, rötliche Sichel des Mondes nur sporadisch hervorlugte.
Der Lärm des Marktes blieb hinter ihnen zurück. Ihre Schritte hallten auf den Steinplatten. Ein kühler Luftzug fuhr in Tess’ Haare. Sie erschauerte.
»Ich werde hier auf euch warten«, sagte JerChio, als sie den mehrere Meter hohen Torbogen erreicht hatten, durch den man ins Theater gelangte. »Das Tloru unserer Gäste ist für mich nur mit Mühe zu verkraften.«
Von fern wehte ihnen der Wind Musikfetzen zu. Tess war fast sicher, dass es sich um Lasky Batys »Metamorphon II« handelte, ein Stück, das ihr Grek-665 1/2 mehr als einmal vorgespielt hatte.
Perry Rhodan ging voran. Als er aus dem Durchgang trat, verlangsamten sich seine Schritte.
»Ist das möglich?«, hörte ihn Tess flüstern; dann sah sie es selbst.
Der Anblick war so bizarr, dass er nicht wusste, ob er lachen oder sich übergeben sollte. »Bist du SiinDaco?«, fragte er.
»Wer will das wissen?«
Zim stellte sich vor, wobei er bemüht war, sein Gegenüber nicht allzu aufdringlich anzustarren. Leicht fiel ihm das nicht. Der Atto baumelte kopfüber vom untersten Ast eines Urwaldriesen; sein Aussehen wirkte auf Zim wie eine Kreuzung aus Faultier und Ameisenbär, allerdings über zweieinhalb Meter groß und mit vier langen, gelenkigen Vorderarmen. Er trug keine Kleidung; stattdessen war seine gesamte Körperoberfläche mit Hunderten von Broschen, Plaketten und Anstecknadeln behängt, die er sich durch die Hautfalten gespießt hatte. Bei jeder Bewegung klirrte und klimperte es metallisch.
»Ich suche eine tefrodische Ärztin namens Raye Corona«, trug Zim sein Anliegen vor. »In den Lazaretten um den Raumhafen ist sie nicht, dort sind nur Notfallmediziner im Einsatz, die sich der dringendsten Fälle annehmen, sowie Biotechniker, die den übrigen Erste Hilfe leisten. Keiner davon konnte mit Rayes Namen oder Beschreibung etwas anfangen.«
»Trugen sie Körperschmuck?«
»Wer? Die Ärzt e?«
»Nein. Die Flüchtlinge.«
»Äh… Darauf habe ich, ehrlich gesagt, nicht geachtet.«
»Keinen Blick für das Wesentliche, was?«
Der Faulbär kratzte sich hinter den Lauschern. Im Schein der bunten Lampions wirkten die Blechstücke wie Schuppen einer schimmernden Rüstung.
»Einer der Tefratto am Raumhafen hat mir deinen Namen genannt«, sagte Zim gereizt. Trotz des Navigationssystems hatte er ganz schön lang gebraucht, SiinDaco hier im Dschungel am Fuß des Eraldil-Gebirges aufzustöbern. »Er hat gemeint, du handelst mit Informationen.«
»Ich
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