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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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tausche«, korrigierte SiinDaco. Seine Stimme klang guttural, und er betonte das Tefroda sehr eigenartig. »Wissen gegen Schmuck. Wissen hab ich reichlich. Aber hast du Schmuck?«
    Zim musste verneinen.
    »Kein Sammler, wie? Bedauernswert sinnlose Existenz. Was hast du sonst anzubieten? Bist du mobil?«
    »Ja, sicher«, sagte Zim. »Ich kann mit diesem Raumanzug hier fliegen und sogar noch andere mittragen. Ich könnte auch größere Gefährte auftreiben, wenn’s sein muss.«
    Und wenn es mir gelingt, Coa weic hzuklopfen, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Nicht nötig, es geht nur um dich und deine Arbeitskraft. Hm, mal.sehen… Erlclloyd hat einen Tapferkeitsorden aus der Zeit der Meister der Insel, wunderbares Stück, lA-Zustand, auf den ich schon ewig scharf bin. Die Gelegenheit wäre günstig, zumal ich derzeit einen Rüssel besitze, auf dem der Orden richtig schön zur Geltung käme. Kannst du rudern?«
    »Äh… einigermaßen, ja.«
    »Wochenlang? Durchgehend? Er will nämlich seit Jahrzehnten zur Togsamla-Insel, nordwestlich von Kerhartförsta, dort soll es seltene…«
    »Ich fürchte, das wird sich aus Zeitgründen nicht machen lassen«, stoppte Zim den Wortschwall des Atto. »Aber ich könnte ihn ja hinfliegen.«
    »Geht nicht. Tabu.«
    Zim raufte sich die Haare. Genau das war das Problem mit den Atto: Einerseits dachten sie - außer vielleicht, wenn es um ihre Hobbys gingkaum weiter als drei Mahlzeiten, andererseits hielten sie stur an ihren Tabus fest.
    »Was gäbe es noch?«, überlegte SiinDaco. »Hmmm… MimaTu bietet zwei seltene Anstecker mit bekleideten terranischen Tieren, eins eine Maus, das andere eine Ente, für einen Tretkugelspieler, der seine Mannschaft nach 96 Saisonen endlich wieder einmal zum Meister macht. Wäre das vielleicht was für dic h?«
    Und so ging es noch lange weiter. Zim hatte Mühe, seine Nerven im Zaum zu halten. Vielleicht vergeudete er hier sowieso nur seine kostbare Zeit. Aber der Tefratto am Raumhafen hatte geschworen, dass SiinDa co über die besten Verbindungen des ganzen Planeten verfügte.
    Man konnte sie sogar sehen.
    Von der weit ausladenden Krone des gut vierzig Meter hohen Urwaldriesen verliefen Dutzende von fingerdicken Leitungsdrä hten in alle Himmelsrichtungen. Jeder Draht war an einen anderen der bunten, altertümlichen Telefonapparate angeschlossen, die zwischen den Lampions in den Zweigen des Baumes hingen wie überreife Früchte. Gelegentlich klingelte einer davon. Dann turnte SiinDaco behände hoch ins Geäst und erledigte unter viel Geschrei, Gerassel und Geklirre eine Transaktion, um hernach mit Zim weiterzufeilschen.
    Schließlich fanden sie doch etwas. Ein gewisser Augjas auf der Oilo-Halbinsel besaß ein Oh rgehänge von Mirona Thetin, die als »Faktor l« einst über ganz Andromeda geherrscht hatte. Und einen Stall voller Pelzschweine, den er selbst nicht ausmisten mochte.
    Zim überlegte nicht lang. Er funkte Bruno an und schwatzte ihm zehn kleine Reinigungsroboter ab, die ohne hyperphysikalische Komponenten funktionierten. Er wollte dem Cheftechniker im Gegenzug dafür schon anbieten, demnächst eine Sonderschicht zu fliegen, erinnerte sich aber im letzten Moment noch daran, dass er es mit einem Terraner und nicht mit einem Atto zu tun hatte. Nachdem er hoch und heilig versprochen hatte, rechtzeitig zu Dienstantritt wieder in der JOURNEE zu sein, unterbrach er die Verbindung.
    SiinDaco klatschte in alle vier Hände, dass die Medaillons schepperten. »Perfekt. Also gut, wie war noch mal der Name?«
    »Raye. Raye Corona.«
    Der Atto wiederholte die Silbenfolge mehrmals. Er ließ sich von Zim auch alle weiteren Daten sowie eine genaue Beschreibung der tefrodischen Implantat-Chirurgin geben, nicht ohne dabei lauernd nach signifikanten Schmuckstücken zu fragen. Dann schwang er sich in die Baumkrone und begann zu telefonieren.
    Zim setzte sich zwischen die Wurzeln des Baumes und lehnte seinen Kopf ermattet an die rissige Borke. Inzwischen konnte er nur zu gut nachempfinden, warum die tefrodischen Offiziere an den Gestaltwandlern verzweifelten. Sie meinten es ja gut und wollten den Flüchtlingen wirklich helfen; Gastfreundschaft und Mitgefühl gehörten zu den charakterlichen Haupteigenschaften je des Atto. Doch sie hatten einfach gänzlich andere Prioritäten. So bestand in den Lagern, die Zim aufgesucht hatte, Mangel an fast allem, nur nicht an Nahrungsmitteln. Stunde für Stunde karrten immer neue Karawanen Essen im Überfluss herbei. Rund um die

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