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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Planeten?«
    Mimo spürte, wie er errötete. Nun kapierte er endlich.
    Selbstmitleid. Wie Recht sie hat. Ich habe mich darin eingehüllt wie in einen gefütterten Mantel.
    »Meine Leute sind im Grunde sehr hilfsbereit«, sagte ShouKi. »Sobald sich herumgesprochen hat, dass es geht, würden sich gewiss viele von ihnen für ähnliche Transplantationen zur Verfügung stellen. Zumal wir ja hinterher sofort wieder in einen gesunden Körper wechseln können, wie wir es auch sonst im Fall von Verletzungen tun. Und das Tabu… Nun, wir halten unsere Tabus in Ehren. Wenn es jedoch darum geht, Leid zu lindern, wird die Dogmatik zweitrangig. Und ich bin beileibe nicht der Einzige, der das so sieht.«
    Grek-665 1/2 tappte Mimo freundschaftlich auf die Schulter.
    »Wie ihr Terraner es so schön formuliert« , raunte der Maahk: »Es ist nicht leicht, über seinen Schatten zu springen, aber manchmal muss man es tun.«
    Mimo nickte beschämt.
    Dann sprang er.

 
    Er wäre fast an die Decke gesprungen vor Schreck. Sie lag neben ihm in seinem Bett, schöner denn je. Und körperlicher denn je.
    Perry wusste sofort, dass es sich bei dieser Kiriaade nicht um eine Projektion handelte, sondern um ein Wesen aus Fleisch und Blut. Ihre Brust hob und senkte sich, wie zum Beweis dafür, dass sie atmete wie er. Sie blickte ihn an. Lächelte, und rümpfte die Nase.
    »Sei mir nicht böse, Resident«, sagte sie, »aber du riechst ein wenig streng.«
    Als er aus der Hygienezelle zurückkam, züchtig in einen Bademantel gehüllt, berichtete ihm Kiriaade, dass die im Nukleus vereinten Monochrom-Mutanten einen Entschluss gefasst hatten. Der ihnen ganz und gar nicht leicht gefallen war.
    »Ganz oder gar nicht« - das waren Rhodans Worte gewesen. Sie hatten dem Nukleus alles andere als Behagen eingeflößt. Das Geistwesen war, verglichen mit kosmischen Maßstäben, blutjung, in gewisser Weise ein Neugeborenes, erst im Werden begriffen. Somit bestand Grund genug für Sicherheitsdenken jedweder Art.
    Doch Rhodans zorniger Appell hatte es aufgerüttelt.
    »Wir sind bereit, alles auf eine Karte zu setzen«, erklärte Kiriaade mit volltönender, melodischer Stimme. »Diese Karte bin ich.«
    Herz Dame, dachte Perry.
    »Hormonelle Aufwallungen«, sagte sie spröde, während sie aufstand, »erscheinen mir in der derzeitigen Situation eher unangebracht.«
    Also besaß sie, wie er vermutet hatte, gewisse telepathische Fähigkeiten. »Welche noch?«, fragte er.
    Sie lachte glockenhell. »Ich bin ein Derivat aus Tausenden Persönlichkeiten. Und dennoch, seit ich mich manifestiert habe, eine einzige Person. Ich bin nun wieder ebenso verletzlich wie du, kann Schmerzen empfinden, kann sogar sterben.«
    Sie strich eine Falte ihres Kleides zurecht, legte dann die Arme um sich, als wäre ihr kalt. »Das ist… ungewohnt, nach all den Jahren. Aber ich verfüge weiterhin über die Gabe, mich und meine nähere Umgebung aus der inneren Realität des Invasors auszublenden. Wenngleich in viel geringerem Ausmaß als der Nukleus in seiner Gesamtheit.«
    »Nämlich?«
    Sie ging in der Kabine auf und ab, kokett die Hüften schwingend. »Du lässt nichts anbrennen, was, Rhodan? Willst immer alles sofort ganz genau wissen.«
    Jetzt war es an ihm, sie in die Schranken zu weisen. »Ich habe eine gewisse Erfahrung mit multiplen Persönlichkeiten. Und mit hormonellen Aufwallungen. Also wie weit?«, fragte er heiser. »Wie weit reicht dein Schutz?«
    Sie lächelte, wurde dann übergangslos wieder ernst. »Etwa fünfzig Meter, wenn ich meine Reserven nicht zu früh aufbrauchen will. Vielleicht auch achtzig. Reicht das?«

 
    »Das reicht fürs Erste. Gar nicht mal schlecht, Kleinchen.«
    Aldus ließ sich schwer atmend vom Trainingsgerät plumpsen. Ein tiefes Gefühl der Befriedigung erfüllte ihn. Es kam nicht oft vor, dass er von seinem Ausbilder gelobt wurde.
    Bhlu Höksef warf ihm Handtuch und Trinkflasche zu, dann deutete er mit einer seiner ledrigen Schwingen auf die Anzeigen der Maschine: »Reflexe und Bewegungskoordination sind zufriedenstellend. Auch deine Feinmotorik hat sich schon ganz gut entwickelt. Ich denke, wir können eine Stufe höher gehen.«
    Aldus musterte den Kopfjäger, den Takegath als Coach für ihn abgestellt hatte. Bhlu war, wenn er sich voll aufrichtete, über zweieinhalb Meter groß. Sein birnenförmiger Rumpf lief in zwei stählerne Beine aus, die wie bei einem Laufvogel nach hinten abgeknickt waren und ihm eine gewaltige Sprungkraft verliehen. Außer den

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