PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
durch die Stadt gegangen sein.«
Zim nickte. Es freute ihn zu hören, dass Greks und seine Idee auf fruchtbaren Boden gefallen war. Da schmeckte der Kuchen noch mal so gut. Mmm, tadellos schokoladig.
»Wie geht es Mimo?«, fragte er kauend.
»Ganz ausgezeichnet. Keinerlei Abstoßungsreaktionen, woher auch. Er wird bald wieder auf dem Damm sein.«
Gut so. Dank der neuen, äußerst ungewö hnlichen, doch effektiven Behandlungsmethode, die auch weniger spezialisierte Chirurgen einsetzen konnten, stand erfreulicherweise auch Raye nicht mehr ganz so stark unter Druck. Daher hatte sie heute etwas früher Schluss gemacht, die Torte eingepackt und wenig später an Zims Tür geklopft.
Er räumte die Teller weg, zündete zwei Kerzen an, die er Bi Natham Sariocc abgeluchst hatte, und dimmte die Beleuchtung. Raye gähnte. Es war das wunderschönste Gähnen, das Zim je gesehen hatte.
»Du hast sicher eine Menge Schlaf nachzuholen«, sagte er unbeholfen.
»Oh ja. Ich glaube, ich hab’s in den letzten Tagen ein wenig übertrieben mit den Muntermachern.«
»Du musst auch auf dich selber achten, nicht nur auf deine Patienten.«
Ach du meine Gü te, Zim, klingt das nicht furchtbar peinlich? Du bist doch nicht ihr Vater!
Raye schmiegte sich in die Kissen der Couch. »Genau darum bin ich ja hier.. Oder soll ich in meine eigene Kabine gehen?«
»Nein! Äh, ich meine, bitte bleib da. Du… du… kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr du mir gefehlt hast.«
Sie ergriff seine Hand und zog ihn an sich. Ihre Lippen waren so weich, so feucht… »Kann ich doch, Zim November«, hauchte sie eine viel zu kurze Ewigkeit später in sein Ohr. »Denn auch ich habe dich furchtbar vermisst. Und diesmal lasse ich dich nicht so schnell wieder weg.«
Er küsste sie zärtlich, streichelte ihr Haar, ihre Wangen, ihren Nacken. Lasky Batys wundervolle Musik umspülte ihre nackten Kö rper wie eine leichte, warme Sommerbrise. Sie ließen sich von ihr forttragen, in eine Dimension, für die auch die besten Hyperphysiker noch keine Maßeinheiten gefunden hatten.
Zim zweifelte keine Sekunde länger.
Er war bereit für diesen Schritt, und Raye ebenso.
Alle Hemmungen fielen von ihm ab. Als Takegath das Zeichen zum Beginn des Kampfes gab, warf er sich auf seinen Gegner.
Der Tefroder hatte nicht mit einem derart vehementen Angriff gerechnet. Er konnte noch ausweichen, doch Aldus erwischte ihn am Unterarm und riss ihn mit sich zu Boden. Wie ein Tier schrie der Raumfahrer, als Aldus’ neue, stählerne Finger sein Handgelenk zu Brei zerquetschten.
Dann aber verspürte Aldus plötzlich selbst einen scharfen, heiß en Schmerz. Etwas traf ihn am Kopf, wieder und wieder. Blut rann über sein Gesicht. Sein Blick trübte sich, verschwamm; eines seiner Cyberaugen zeigte eine Funktionsstörung an. Er musste loslassen, rollte sich nach hinten ab, sprang auf die Beine.
Auch der Tefroder kam wieder hoch. Er hielt eine zweischneidige Axt in seiner unverletzten Hand, von der eine dunkle Flüssigkeit tropfte. Aldus brachte mit raschen Schritten einige weitere Meter zwischen sie. Er wischte sich das Blut aus den Augen. Erleichtert registrierte er, dass die auf seine Netzhaut projizierte Statusanzeige wieder auf grün umsprang. Die Axthiebe hatten keinen dauerhaften Schaden angerichtet, wenngleich er weiterhin stark blutete.
Der Lärm aus den Logen, der bei Aldus’ Attacke aufgebraust war, schwoll wieder ab, als sich die beiden Gegner lauernd umkreisten. Minutenlang.
Ohne den Blick von seinem Feind abzuwenden, versuchte Aldus, seinerseits an eine Waffe zu gelangen. Doch in seiner unmittelbaren Umgebung lag nichts, womit er der Streitaxt hätte Paroli bieten können.
Du musst den Tefroder zu einem Ausfall verleiten. Er ist von seiner Verletzung geschwächt und weiß, dass er nicht lange durchhalten kann. Also wird er eine schnelle Entscheidung suchen.
Aldus war sich nicht sicher, ob dies seine eigenen Gedanken waren oder die Stimme seines Ausbilders. Egal. Er bückte sich, als wolle er eines der Messer aufheben, und tat, als würde er dabei über einen Felsblock straucheln.
Tatsächlich stürmte der andere heran. Er war schnell, fast zu schnell. Aldus warf sich zur Seite; die Klinge verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Sie sprühte Funken, als sie den Felsblock traf. Mit einer Dagor-Fußtechnik trat Aldus dem Gegner die Beine weg, brachte ihn zu Fall. Dann war er über ihm. Und entwand ihm die Axt.
Der Tefroder stöhnte, blickte zu ihm hoch. »Wer bist
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