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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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und Richtung Raumhafen transportiert.
    »Wozu?«, flüsterte ShouKi.
    Niemand konnte eine Antwort geben. Dass die Statuen für die Invasion eine wichtige Rolle spielen mussten, war allen klar. Doch welche, blieb ihnen verborgen.
    »Was jetzt?«, fragte Vorua Zaruk.
    »Wir sollten daran gehen, uns einen besseren Überblick über das Areal zu verschaffen«, schlug Grek-665 1/2 vor. »Das ist uns mit hoher Wahrscheinlichkeit möglich, falls wir auf die Spitze jenes Bau-Werkes gelangen.«
    Der Maahk zeigte auf ein Gebäude am Horizont, das sich weit über alle anderen erhob und das ganze Umfeld dominierte: ein gut siebeneinhalb Kilometer hohes, bis knapp unter die braungraue Wolkendecke aufragendes Rotationshyberboloid mit makellos wirkender, blau glänzender Hülle und einem Maximaldurchmesser von rund drei Kilometern.
    »Bisschen groß für eine Sanduhr«, sagte Dallapozza.
    »Früher gab es auf der Erde bei primitiven Kernkraftwerken Kühltürme«, erinnerte sich Perry. »Sie waren ganz ähnlich geformt, nur viel kleiner als dieser Moloch.«
    »Wollen wir ihm auf den… äh… Zahn fühlen?«, fragte Grek unternehmungslustig.
    Perry stimmte zu, obgleich ihm nicht ganz wohl dabei war. Während sie sich, vorbei an grauen, schmucklosen Kasernen, Fabriken und Lagerhallen, langsam und in geringer Flughöhe dem monströsen Turm näherten, nahm Tess immer wieder Messungen vor.
    »Von der >Sanduhr< geht eine schwache, nicht genau analysierbare, ultrahochfrequente Hyperstrahlung aus«, berichtete sie schließlich. »Vermutlich sehr intensiv, weil ich sie trotz der nachweislich vorhandenen Abschirmung orten kann. Dieselbe Strahlung kommt übrigens noch von neun weiteren, über den ganzen Planeten verteilten Punkten.«
    »Anzunehmen, dass dort ebensolche Türme stehen«, sagte Vorua.
    »Bitte verzeihe mir, doch deine Schlussfolgerung ist logisch nicht zulässig«, korrigierte Grek-665 1/2. »Uns liegt bislang kein Anhaltspunkt dafür vor, dass zwischen der Form des Bauwerks und der Art der Emissionen ein Zusammenhang existiert.«
    Perry schmunzelte. Jedes Mitglied des Teams versuchte auf andere Weise, mit der Anspannung fertig zu werden, die auf ihnen lastete. Der Maahk zeigte sich aufgekratzt und zugleich übergenau, während Dallapozza, der sich ungelenk, ja staksig bewegende Cyber-Zentaur, Zuflucht zu lässigen Sprüchen und Witzeleie n nahm. Tess Qumisha überprüfte, sichtlich nervös, immer wieder jede ihrer Messungen, als traue sie ihren eigenen Geräten nicht. Vorua Zaruk, die nicht nur die meisten Module des Excalibur-Transmitters, sondern auch eine übergroße, eindeutig nicht serienmä ßig hergestellte Handfeuerwaffe umgeschnallt hatte, sondierte beständig das Gelände, als erwartete sie, dass jeden Moment feindliche Horden hinter einer Ecke hervorbrachen. Der Atto ShouKi wiederum verhielt sich die meiste Zeit schweigend; nur die Augen des Gestaltwandlers erschienen noch größer als sonst, verrieten zugleich Neugier und Furcht vor dem Unbekannten.
    Und Kirmade hielt sich auffällig dicht bei Perry.
    Sein Gesichtsfeld wurde inzwischen fast zur Gänze von dem Turm eingenommen, dessen Oberkante aus dieser Nahdistanz nur noch zu erahnen war. Rings um ihn erstreckte sich eine vollkommen runde Freifläche. Der Boden war spiegelglatt. Er bestand, wie der Pikosyn informierte, aus insgesamt 55, je elf Meter breiten, konzentrischen Ringen. Ihre am Fuß der »Sanduhr« kräftige, leuchtende Blaufärbung nahm nach außen hin sukzessive ab. Der äußerste Ring wies das gleiche eintönige, stumpfe Grau auf wie die in ihn einmündenden Straßen und Häuserzeilen.
    Ohne sich vorher darü ber verständigt zu haben, drosselten sie gleichzeitig die Geschwindigkeit. Ein starker Wind war aufgekommen. Er brachte wirbelnde Schwaden von feinem, kristallinem Staub mit sich, wie winzige Feilspäne. Nun schloss auch Vorua ihren Helm.
    Sie hielten an, setzten auf dem Boden auf. Perry registrierte beiläufig, dass sie im 28. Ring gelandet waren, genau in der Mitte zwischen dem Rand des Platzes und dem Turm.
    Hoch über ihnen entluden sich knisternd fremdartige Energien. Grelle Blitze veranlassten Perrys Pikosyn, die Sichtscheibe des Helms abzudunkeln.
    Kiriaade sackte zusammen, klammerte sich an Perrys Anzug fest. Zugleich schrie jemand, mit einer Stimme, in der nichts Menschliches lag, gellend, wie ein wildes Tier in höchster Todesnot.
    ShouKi!
    Der Atto hielt die Hände vors Gesicht gepresst. Er torkelte orientierungslos, als wäre er

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