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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Fortpflanzung, Pflichterfüllung. Sie lebten durch ihn, von ihm, für ihn.
    Immer wieder stellten sich Perrys Nackenhaare auf, wenn ihnen Gorthazi auf wenige Meter nahe kamen. Doch jedes Mal blickten die geschlitzten Pupillen der Saurierköpfe an ihnen vorbei.
    Er hatte angeordnet, im Hinblick auf etwaige syntronisch überwachte Kameras auch die De flektoren der SERUNS zu aktivieren. Vor dem hohen hyperenergetischen Grundpegel des Rüstungsplaneten schien ihm diese Maßnahme vertretbar. Ihre »Unsichtbarkeit« ging aber weit über die Wirkung dieser Tarnfelder hinaus. Was sich innerhalb von Kiriaades kugelförmiger Aura befand, war für die Soldaten des Gelben Meisters nicht vorhanden, da es nicht Teil seiner und somit ihrer Realität war. Sie wichen der Sphäre aus, gingen um sie herum oder, wenn das unmöglich war, ohne erkennbare Anzeichen der Irritation zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Nur manchmal ruckte eines der vierarmigen Echsenwesen kurz mit dem mächtigen Saurierschädel, als hätte es aus den Augenwinkeln etwas wahrgenommen; gleich darauf jedoch setzte es ungerührt den Weg fort.
    Der X-Frachter war fast genau am Südpol Taupans gelandet, am Rand eines Tausende von Quadratkilometern großen Raumhafens. Es herrschte eine ungewöhnlich hohe Außentemperatur von 18 Grad. Die sehr trockene Luft war atembar, roch und schmeckte jedoch verbrannt. Perry vermutete, dass das Sauerstoffgemisch künstlich erzeugt wurde; der bittere Beigeschmack war typisch für permanent wiederaufbereitete Atmosphäre.
    Tefroder, dachte er, ist der Gelbe Meister also wohl keiner.
    Deren empfindlicher Geruchssinn würde diesen Gestank sicherlich nicht auf Dauer erdulden.
    Bis an den Horizont reihten sich gelandete Raumschiffe dicht an dicht, meist X-Frachter und Kastuns in verschiedenen Größen. Aber auch andere, für Perry und seine Gefährten neue Typen fielen ihnen auf. Es handelte sich in der Grundform um stabile Kreuzgestänge. Daran war jeweils ein 80 Meter langes, an der dicksten Stelle 50 Meter durchmessendes , birnenförmiges Objekt aufgehängt, die dicken Enden nach außen. Über dem Mittelkreuz ruhte ein 50 Meter durchmessender, 30 Meter hoher Diskus, dessen Rand exakt mit den Spitzen der Birnenkörper abschloss. Insgesamt durchmaßen die Einheiten dieses Typus also 210 Meter. Welchen Zweck die eigenartige Form und die Raumer an sich erfüllten, ließ sich nicht eruieren.
    Perry entschloss sich, fürs Erste auszukundschaften, wofür das Howalgonium verwendet wurde. Sie folgten den klobigen Schwebelastern, die die Hyperkristalle zu einer gigantischen Fabrik unweit des Raumhafengeländes verfrachteten. In der ersten Halle, die gut und gern 400 Meter lang, etwa 60 breit und 20 hoch war, durchlief das Howalg onium einen mehrstufigen Verarbeitungsprozess.
    »Die Technologie ist mir ebenso fremd wie euch«, erklärte Tess, nachdem sie, unterstützt vom Pikosyn ihres SERUN, einige Analysen mit den Messgeräten angestellt hatte, die sie seitlich an ihren Rückentornister geschnallt trug. »Aber es sieht so aus, als würde das Howalgonium quasi raffiniert, mit anderen Materialien uns unbekannter Herkunft gemischt und am Ende zu einer Art Legierung verbunden. Ich schätze, dass die Masse für zirka eine Stunde verarbeitungsfähig bleibt.«
    In der zweiten, noch größeren und doppelt so hohen Halle bot sich ihnen ein atemberaubender Anblick.
    Hier wurden, in schier endlosen Reihen, von robotischen Produktionsstraßen aus dem »Howalgoniumverschnitt« gewaltige Statuen gefertigt. Die Plastiken glichen einander bis ins kleinste Detail. Sie ruhten auf einem vier Meter hohen Sockel von quadratischer Grundfläche, mit einer Seitenlänge von zwölf Metern. Die Plastiken selbst waren an die 30 Meter hoch und stellten allesamt dieselbe insektoide, an eine irdische Gottesanbeterin erinnernde Gestalt dar.
    Und sie waren gelb, leuchtend gelb.
    »Die Querverbindung liegt nahe«, sagte Grek-665 1/2 eifrig.
    »Der Meister, der als ein Gelber bezeichnet wird; und jetzt diese Statuen, geschaffen aus einem der exquisitesten und kostbarsten Materialien des bekannten Kosmos…«
    Perry sah Kiriaade fragend an, doch diese schüttelte den Kopf. Nichts ließ sich entdecken, was irgendeinen Hinweis auf die Funktion der Plastiken ergeben hätte. Hinter der Fabrik erstreckte sich ein Feld, auf dem Tausende von ihnen bereit standen. Einige Exemplare wurden soeben von Antigravfrachtern mit großer Vorsicht in die Höhe gezogen, verankert

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