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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sonst…«
    Grek-665 1/2 bewegte sich nur unmerklich nach hinten. Dennoch riss ihn der Pferdekörper beinahe um, mit derartigem Schwung kam er aus dem Temporalfeld geflogen. ShouKi, der sich auf dem Rücken festgekla mmert hatte, purzelte herunter. Vorua fing ihn auf.
    Sein Augen waren schmale Schlitze, die Wangen eingefallen; die aufgesprungenen Lippen formten Worte, doch Vorua hörte keinen Ton. Sie drückte ihren Helm an den seinen.
    »Ausziehen«, verstand sie, »schnell«, und »Windschutz… Aber nicht schauen… bitte…«
    Sie wiederholte für die anderen, was sie gehört hatte.
    »Tu es!«, rief Rhodan. »Tess, Grekein schwaches Prallfeld um die beiden errichten. Und dass mir niemand hinsieht, wenn er sich zu verwandeln beginnt!«
    Vorua schälte den Atto vorsichtig aus seinem Anzug. Sein Körper war kraftlos, dehydriert, ausgezehrt. Sie legte ihn auf den spiegelnden Boden, dann wandte sie sich ab.
    Ihr Außenmikrofon übermittelte Ge räusche, die sie hinterher beim besten Willen nicht hätte zu beschreiben vermögen. Manche der Schreie gingen ihr durch Mark und Bein. Dann war für eine Weile nur das anund abschwellende Heulen und Pfeifen des Windes zu hören.
    »Danke«, erklang schließlich eine menschliche Stimme, die ihr bekannt vorkam, und doch wieder nicht. Sie drehte sich um, hörte Rhodan leise lachen.
    Zweistimmig.
    »Entschuldige bitte, dass ich dich physiokopiert habe, Resident Rhodan«, sagte ShouKi matt. »Ich werde dein Aussehen auch nicht lang beibehalten. Aber ich war dem Tod sehr nah. Nicht einmal eine neue Standardgestalt hätte mich retten können. Im Tloru deines Körpers jedoch wirkt die belebende Kraft des Zellaktivators nach, wenn auch nur für einige Minuten; dann beginnt sie sich allmählich ins Gegenteil zu verkehren.«
    Perry nickte. »Bis dahin sollten wir von hier weg sein.«

 
    Im Schutz einer engen Gasse zwischen zwei Lagerhallen verwandelte sich der Atto ein zweites Mal. Zugleich montierten die übrigen den Torso Lui Dallapozzas wieder auf seinen Untersatz.
    »Das war eine großartige Idee«, lobte Perry den einarmigen Cyber-Zentaur.
    »Papperlapapp«, winkte der mit sehr schlecht gespielter Bescheidenheit ab. »Oma Dallapozzas enterbter Lieblingsenkel hat schon ganz andere Dinger gedreht.«
    »Und wird noch viel tollere drehen.« Kiriaade hauchte ihm einen Kuss auf die käsige Wange. Amüsiert verzeichnete Perry einen leichten Anflug von Eifersucht.
    Auf einen Cyborg ohne Gehirn! Einen Untoten, ein Zwitterwesen, von dem niemand sagen kann, wie lange es überhaupt noch lebensfähig sein wird. Schäm dich!
    »Da wir gerade von der Zukunft sprechen…« Vorua trat von einem Bein auf das andere. »Wie soll es weitergehen? Sehr erfolgreich waren wir bisher ja nicht.«
    Perry verzog das Gesicht. Er konnte ihr leider nicht widersprechen. Der Zeitturm hatte sich als unerreichbar erwiesen, und die bei ihrem gescheiterten Vorstoß gewonnenen Erkenntnisse waren spärlich.
    Kiriaade und er hatten sich Tess’ Theorie angeschlossen, dass die »Sanduhr« und die neun anderen Hyperstrahler der Erzeugung der Temporalen Barriere um Andromeda dienten. Daran gemessen erschien das gigantische Bauwerk regelrecht winzig. Doch die Wissensch aftlerin hatte zu Recht angemerkt, dass es sich dabei lediglich um den oberplanetarischen Teil handeln könnte. Wie weit sich der Turm in die Planetenkruste fortsetzte, entzog sich ihrer Kenntnis; ganz zu schweigen von Nanotechnologie, hoher Packungsdichte oder gar Ausweitungen in den Hyperraum hinein.
    »Immerhin sind wir unentdeckt geblieben«, suchte er seine Gefährten aufzumuntern. »Wir haben noch nicht viel gewonnen, aber auch nichts verloren.«
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Kiriaade leise, fast verschämt. »Ich werde nicht stärker, je mehr Zeit verstreicht, ganz im Gegenteil. Der Gelbe Meister aber schon.«
    »Du meinst… Du kannst ihn wahrnehmen? Lokalisieren?«
    »Das wäre zu viel gesagt. Vergiss nicht, Perry, ich bin nur ein kleiner Ableger des Nukleus und eurer vierdimensionalen Welt deutlich zugeneigter als die Gesamtheit unseres Kollektivs. Aber auch ich spüre mittlerweile eine Art Präsenz, den geistigenwie soll ich das für dich verständlich ausdrücken?Hauch eines sehr mächtigen Wesens.«
    »Wo?«
    Kiriaade hob die Schultern. »Überall. Arn schwächsten vielleicht hier am Südpol.«
    »Wir suchen also auf der falschen Seite des Planeten?«
    »Könnte sein.«
    ShouKi trat zu ihnen. Er machte einen erstaunlich frischen Eindruck.

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