PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel
berührte, teilte man Takegath mit, dass die Soldaten des Feindes ihre Waffen wegwarfen und um Gnade bettelten.
Takegath war geneigt, sie ihnen zu gewähren, aber dann dachte er an die seinen, die heute gestorben waren, und an die, die ihr Leben lassen würden, sollte der Feind aufs Neue gerüstet zurückkehren. Er verweigerte die Gnade.
Die Sonne versank hinter den Bergen.
Die Stimmen kehrten zurück und trugen Takegath weiter.
Als Pilot eines Raumjägers durchbrach er den Abwehrgürtel des Feindes. Er fand die Achillesferse des gegnerischen Flagschiffs und feuerte seine Raketen ab. Mit knapper Not entging er der blendenden Explosion, die Schiff und Besatzung auslöschten.
Er fand sich in einer Arena wieder, starrte in das Gesicht eines vielar-migen Gegners. Er tänzelte durch das Rund, wich den vielen Fäusten seines Gegenübers aus. Als die Kräfte des klobigen Wesens nachließen, setzte er zu einem letzten Sprung an und stach ihm sein Messer in den Rücken. Immer wieder, bis der Strom des Blutes versiegte.
Immer weiter wurde Takegath getragen, und immer wieder gelang es ihm, sich aus ausweglosen Situationen zu retten, den Feind auszulöschen.
Schließlich spülte ihn die Welle auf die Plattform des Dreiecks. Oder vielmehr eines Dreiecks. Der Ascheflug der toten Atmosphäre war verschwunden, stattdessen schien sich sein Blick an den Rändern des Dreiecks auf unerklärliche Weise ins Leere zu verlieren. Das Brennen an seinem Unterarm war verschwunden. Er strich mit der Hand prüfend über den Stoff des Kampfanzugs. Takegath konnte es nicht erklären, aber sein Gefühl sagte ihm, dass die Blasen verschwunden waren.
Einige Schritte von ihm entfernt lag ein Nimvuaner in einem Kampfanzug. Takegath ging zu ihm, drehte ihn auf den Rücken. Die erschöpften Muskeln des Vorkämpfers schmerzten bei jeder Bewegung.
Es war Kemwerem.
Takegath schüttelte den Bewusstlosen. »Kemwerem, wach auf! Was ist los mit dir? Und wo ist Inahin?«
»Ich fürchte, er ist nicht hier«, sagte eine Stimme hinter seinem Rücken.
Takegath schnellte herum. Am Rand der Plattform stand ein Roboter. Seine Form - die drei unterschiedlich langen Beine und vier Arme, der eingedrückte Torso - war auf unmögliche Weise asymmetrisch. Es schien undenkbar, dass er ohne Hilfe eines Antigravfelds das Gleichgewicht halten konnte.
Der Roboter kam schwankend näher. »Sei mir gegrüßt, Vorkämpfer -Sieger!«, verkündete er. »Mein Meister hat mich beauftragt, dir seine Glückwünsche zu übermitteln - und ein Angebot.«
Takegath glaubte Spott in der Stimme zu hören. Er suchte nach dem Mund des Wesens, versuchte, in seiner Gestik Hinweise darauf zu finden, wie er die Worte zu deuten hatte, aber es gelang ihm nicht. Der Roboter war zu fremd.
»Was für ein Angebot?«
Ein Ächzen zeigte an, dass Kemwerem wieder zu sich kam.
»Stell dich nicht dumm, Takegath«, sagte der Roboter. »Du weißt, weshalb du durch das Tor getreten bist, auch wenn du den Gedanken kaum vor dir selbst auszusprechen gewagt hast.«
Der Roboter kam noch näher. Takegaths geschultes Gehör nahm ein neues Geräusch wahr. Das leise Summen von Servos - und das Atmen seines Gegenübers. Das Wesen, das vor ihm stand, war kein Roboter. Sein Blick wanderte ein weiteres Mal über den Körper seines Gegenübers, fand unter mehreren Schichten Metall versteckt einen winzigen Mund, die Öffnung einer Nase. Das Wesen vor ihm war ein Cyborg.
Ist es das, was mich erwartet ?, fragte er sich. Er schüttelte den Gedanken ab. Die Sphäre brauchte ihn, sie durfte ihn niemals verlieren.
»Und mein Meister ist gewillt, dir und diesem hier .« - ein metallischer Arm zeigte auf Kemwerem - ». zu geben, wonach ihr sucht. Wenn ihr in seinen Dienst tretet.«
Das glaubst du!, dachte Takegath. Laut sagte er: »Was ist mit meinem Bruder?«
»Du meinst den Dritten, der mit euch durch das Tor trat? Er ist nicht brauchbar.«
»Was soll das heißen?«, rief Takegath. Seine Hand tastete nach dem Strahler, griff ins Leere, wanderte weiter über den Gürtel und schloss sich um den Griff des Messers. »Inahin ist ein weit besserer Kämpfer als Kemwerem! Sieh dir doch an, wie er daliegt! Er ist ein alter, schwacher Mann!«
»Kampfgeist ist nicht von der physischen Stärke abhängig«, sagte der Cyborg. »Dieser hier ist ein hervorragender Stratege, er macht durch sorgfältige Planung wett, was ihm an Körperkraft fehlt. Andere dienen ihm als Arme und Beine.«
»Das mag sein! Aber Inahin ist hoch
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