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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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intelligent, er steht mir und Kem-werem in nichts nach!«
    »Das ist nicht ganz richtig. Du hast recht, er ist ein großartiger Kämpfer
    - wenn man ihn in die Enge treibt. Aber ihm fehlt die Konsequenz, die dich und diesen hier auszeichnet. Auf lange Sicht ist er zum Untergang verurteilt - und die lange Sicht ist die einzige, die für meinen Meister von Bedeutung ist.«
    Takegaths Finger schlossen sich noch enger um den Messergriff. Er durfte Inahin nicht zurücklassen. Aber er durfte auch nicht leer ausgehen, nicht, nachdem er so weit gekommen war. Er musste .
    Takegath traf seine Entscheidung. »Wenn das so ist, wird dein Meister auf meine Dienste verzichten müssen!«, erklärte er.
    Der Cyborg wirkte überrascht, als wäre ihm der Gedanke neu. »Du willst das Angebot meines Meisters ausschlagen?«
    »Ja. Entweder, er nimmt mich und meinen Bruder, oder keinen von uns!«
    Einen Augenblick lang verharrte der Cyborg bewegungslos. Seine Augen blickten durch Takegath hindurch, starrten in die Leere, hinter der sich sein Meister verbergen musste.
    »Mein Meister schätzt dich hoch, Takegath«, verkündete er dann. Take-gath hatte das Gefühl, dass er ihn jetzt auf andere Weise wahrnahm, nicht als ein besonders geeignetes Werkzeug, sondern als Person. »Er ist bereit, auf deine Bedingung einzugehen.«
    Inahin materialisierte an Takegaths Seite. Der Bruder schwankte, seine Pupillen waren winzige Punkte in seinen halb geöffneten Augen. Takegath stützte ihn.
    Ein Transmitterfeld entstand in einem Eck der Plattform. Der Cyborg ging darauf zu und sagte: »Folgt mir.« Vor der flimmernden Schwärze machte er Halt und drehte sich noch einmal zu Takegath um. »Ich hoffe, du wirst deinen Entschluss nicht bereuen.«
    Dann trat er durch das Feld und verschwand. Takegath, Inahin und Kemwerem folgten ihm.
    Die Unsterblichkeit erwartete sie.

Kapitel 12
    »Hier, zieh die über!«
    Perry Rhodans Blick wanderte von Raye Coronas Mandelaugen zur Filtermaske in der Hand der Ärztin und wieder zurück. »Wozu soll die gut sein? Glaubst du wirklich, die Gorthazi ließen sich durch einen Fetzen Stoff mit eingebautem Mikrofilter täuschen? Wenn Kiriaade uns nicht aus dem Schattenspiegel ausblendet, sind wir ohnehin verloren.«
    Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Mir geht es nicht um die Gorthazi. Sieh dich doch um!«
    Sie hatten soeben die Abfertigungshalle des Raumhafens verlassen. Auf dem Vorplatz des Gebäudes tummelte sich eine Vielzahl von Tefrodern -solche, die hofften, dem Planeten den Rücken zu kehren, und solche, die auf Kosten der Ersteren auf gute Geschäfte hofften. Sie trugen fast ausnahmslos Gesichtsmasken. Die wenigen ohne diesen Schutz waren zumeist unnatürlich bleich, wirkten, als ob sie sich jeden Augenblick übergeben würden.
    »Unsere Nasen sind nicht die stumpfen, degenerierten Organe, wie sie in euren Gesichtern sitzen«, sagte Raye. »Riechst du nicht die Verwesung? In der Stadt müssen überall unter den Trümmern noch Leichen liegen.«
    Rhodan holte tief Luft. »Nein«, sagte er. »Ich rieche einen Hauch von Ozon, der von den Schirmfeldern stammen dürfte, die den Raumhafen abriegeln, mehr nicht.«
    Raye verdrehte die Augen. Selbst, als sie die Grimasse schnitt, verlor sich nichts von ihrer makellosen Schönheit. Rhodan wurde klar, wieso Zim November kaum einen anderen Gedanken als den an Raye hatte.
    »Eben das meine ich«, zischte die Ärztin. »Lauf hier ohne Maske herum, ohne dass dir schlecht wird, und jeder weiß, dass du kein Tefroder bist! Oder die Leute halten dich für einen Rofter - und das hat uns gerade noch gefehlt! Wir wollen ernst genommen werden.«
    Rofter. Rhodan kannte das Wort aus der Hypnoschulung. Es bezeich-nete einen Tefroder, der seinen Geruchssinn verloren hatte. Er hatte es für einen faktischen Begriff gehalten, einen, der ohne Wertung beschrieb. Offenbar war das ein Irrtum. Er wollte Raye fragen, was so schlimm daran wäre, für einen Rofter gehalten zu werden, aber die Ärztin war schon weitergegangen, zu den wartenden Gleitern. Die Cyrdan-Geborene betrat zum ersten Mal tefrodischen Boden, aber allein das Gefühl, kulturell unter ihresgleichen zu sein, verlieh ihr eine gehörige Portion Selbstsicherheit.
    Rhodan seufzte, zog die Maske über und folgte ihr. Die Frage nach den Roftern konnte warten, sie hatten wahrlich Wichtigeres vor.
    Raye befand sich bereits im Gespräch mit einem hageren Tefroder, ei-nem kleinen Mann in einem zerknitterten Anzug, der sie breit angrinste und

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