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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Verbände befanden sich, nach allen Seiten geschützt durch die Kastuns, Dutzende Schiffe eines anderen, höchst eigenwilligen Typs.
    Es handelte sich in der Grundform um Kreuzgestänge. Vier birnenförmige, 80 Meter lange, an der dicksten Stelle 50 Meter starke Objekte waren an diesem Mittelkreuz aufgehängt. Darüber ruhte ein 50 Meter durchmessender, 30 Meter hoher Diskus, dessen Rand exakt mit den Spitzen der Birnenkörper abschloss. Insgesamt durchmaßen diese Einheiten also 210 Meter.
    »Die Leichenfledderer«, sagte Vorua Zaruk rau und mit hörbarem Abscheu. »Und so viele auf einem Haufen haben wir noch nie gesehen! «
    Aber natürlich!, dachte Coa Sebastian. Ein weiteres Puzzlesteinchen fällt an seinen Platz.
    Jene seltsamen Schiffe gehörten zu einem Hilfsvolk des Gelben Meisters, das eine ganz spezielle Aufgabe erfüllte. Seit den Ereignissen auf Tefrod wussten Coa und ihre Leute, dass die Faii, wie sich die hochgewachsenen, bleichen Humanoiden mit den handtellergroßen, blauen Augen nannten, etwas transportierten, woran der Gelbe Meister offenbar großen Bedarf hatte: Seelen. Wo auch immer in Andromeda Krieger im Kampf getötet wurden - sei es bei Raumschlachten oder in den jüngst errichteten Arenen -, waren die Faii nicht weit. Wie Aasgeier schienen sie ihre Beute zu wittern, kamen immer genau zur richtigen Zeit. Dann nahmen sie die Bewusstseine der Sterbenden in sich auf. Doch nicht alle: nur solche, die sich davor durch heroische Taten ausgezeichnet hatten.
    Coa rümpfte die Nase. Sie war Raumsoldatin aus Überzeugung, wurde von manchen ihrer Bekannten sogar als Militaristin eingestuft. Aber der Heldenkult des Gelben Meisters widerte sie an. Und vor den Faii graute ihr.
    Um ein Haar hätten sie Perry erwischt ...
    Die Vorstellung, auch ihr Bewusstsein könnte von einem dieser Wesen aufgesaugt werden, verursachte Coa Beklemmungszustände.
    So möchte ich nicht enden.
    Ein schrecklicher Gedanke drängte sich ihr auf. Himmel - war es das, wovor mich mein Vater im Traum warnen wollte?
    Hatten die Faii die Seele eines sterbenden Helden in sich geborgen, legten sie sie, anscheinend aus Konservierungsgründen, in einen der drei Meter langen, sargähnlichen Container, die sie an Bord ihrer Kreuzschiffe mitführten. Auf Taupan wurden diese Särge in die unzähligen Waggons des schwere- losen Zugs verladen und in die Zeitstadt transportiert. 1331 Stück davon fanden in einem einzigen der Waggons Platz - elf mal elf mal elf; der Gelbe Meister schien eine gewisse Vorliebe für diese Zahl zu haben.
    Zur Zeit ruhte der schwerelose Zug, der die Särge von allen Raumhäfen der Rüstwelt sammelte. Noch.
    Doch wenn er, vermutlich nur allzu bald, wieder anfährt, dachte Coa, und ihr gruselte, ist für reichlich Nachschub gesorgt. Verflucht - was sich da oben um Taupan versammelt, könnte genau die Dosis sein, die der Gelbe Meister noch braucht ...
    Sie konnten nur hoffen, dass Perry Rhodans kleines Einsatzteam vorher Erfolg hatte. Wie es ihnen wohl erging?
    An diesem Punkt ihrer Überlegungen wurde sie von Grek-665 1/2 unterbrochen. Der Maahk machte sie darauf aufmerksam, dass sich zwar nicht Lautstärke oder Melodie von Lasky Batys Lied geändert
    hatte, wohl aber der Text. Nun war von steinernen Zeugen die Rede, von einem Zyklus der Ewigen und von einem finsteren Tor, das es zu durchschreiten galt. Wenig später riss die Verbindung ab.
     
     
    Benjameen da Jacinta schloss seinen Bericht mit den Worten: »Es müssen also noch viel mehr von diesen seltsam untoten Statuen existieren. Und sie geben ihre - genauer: K'UHGARS - Geschichte nur in der richtigen Reihenfolge vollständig preis.«
    »Der Zyklus der Ewigen«, wiederholte Tess Qumisha mit belegter Stimme und nahezu feierlich: »Die Saga einer Superintelligenz.«
    Perry blickte von der Hyperphysikerin zu Kazzoto, dem versteinerten Mundänen. Etwas wie Mitleid mit diesem Wesen regte sich in ihm. K'UHGAR, die Unersättliche, gab ihren Dienern also nicht einmal im Tod die Freiheit zurück.
    Und die fühlen sich dadurch sogar noch geehrt ...!
    Unangenehm berührt, drehte er sich weiter, schaute auf die endlose Ebene hinaus. Wie vorhin von der Stadt, deren Namen Kazzoto mit K'u angegeben hatte, war nun vom Kopfbahnhof des schwerelosen Zugs keine Spur zu erkennen. »Die anderen steinernen Zeugen werden wir wohl drinnen finden«, sagte er. »Also los!«
    Sie durchschritten das Tor, das an einen verwitterten Triumphbogen erinnerte. In dem halbdunklen Durchgang bedeckten

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