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PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt

Titel: PR Andromeda 06 - Die Zeitstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Mal wieder, was Sache war.
    Er schluckte. »Danke, Tess.«
    »Geht's? Du bist übrigens der Einzige, den sie noch ablenken können.«
    »Mhm.« So viel zum Thema Mentalstabilisierung.
    Aber wenn selbst Kiriaade ...
    Er biss sich auf die Unterlippe, quetschte mit den Fingern sein Ohrläppchen.
    Au! Ja, gut so. Was sehe ich?
    Das Stadion. Und am Eingang, gleich hinter dem ... Ding ... die Büsche. Viele Büsche, Hunderte. Und immer noch wehte der saure Wind neue hinzu. Wie eine Barrikade türmten sie sich übereinander. Zackig, dornenbewehrt. Eine Phalanx.
    »Ihr seid das, nicht wahr?«, stieß er hervor, mit erschreckend heiserer Stimme. »Darf ich fragen, wie ihr euch nennt?«
    »Pyhrn.«
     
     
    Die seltsamen, strauchartigen Wesen schienen einzusehen, dass ihre Suggestion auf Dauer der vereinten Willenskraft der vier Fremden nicht standhielt. Der Schleier hob sich, wenngleich die Luft weiterhin dunstig blieb.
    Als sich Benjameen, Tess, Kiriaade und Perry dem Stadion auf etwa zwanzig Meter genähert hatten, klappte es plötzlich auseinander. Diese Verwandlung ging so ruckartig vonstatten und widersprach so frappierend allen Naturgesetzen, dass Benjameen wegsehen musste, um nicht von Schwindel und Übelkeit erfasst zu werden. Danach lag das Stadion ganz selbstverständlich dreidimensional vor ihnen, als hätte es sich seit Ewigkeiten an diesem Platz befunden. Die Außenverkleidung bildete eine Art Wellblech, das mit breiten, senkrecht verlaufenden Streifen in fahlem Hellblau und schmutzigem Weiß bemalt war. Vor dem Eingang, der etwa fünf Meter breit und drei Meter hoch war, versammelten sich die Pyhrn, die nach wie vor keine Anstalten machten, den Weg ins Innere freizugeben. Aber wenigstens zeigten sie sich gesprächsbereit.
    Perry trat vor. Seine Begleiter überließen ihm gern das Wort. Zweifellos besaß er die größte Erfahrung, was Kontaktaufnahme mit Fremdintelligenzen betraf. Entsprechend routiniert wickelte er die erste Phase ab, sprach kurze, einfache Sätze, bezeichnete und benannte sich, seine Begleiter und Teile ihrer Ausrüstung, um danach zu komplexeren grammatikalischen Strukturen, einem reichhaltigeren Vokabular, mathematischen Formeln und dergleichen überzugehen. Dazwischen legte er immer wieder Pausen ein und ermunterte seine Gegenüber, ihm - beziehungsweise dem Translator seines Pikosyns - ähnliche Anhaltspunkte für die Sprachanalyse zu liefern. Die kugelförmigen, etwa einen Meter hohen, aus unzähligen Ästen, Zweigen, Blättern und Stacheln verschiedenster Dicke zusammengesetzt wirkenden Wesen kamen seiner Aufforderung bereitwillig nach. Die Laute, die sie von sich gaben, waren für Benjameen nicht als einzelne Wörter oder gar Phoneme zu unterscheiden: ein Wispern und Zischeln, ein Raunen und Rascheln, gelegentlich ein Knacklaut ... Aber genau dafür führten sie ja die posyntronischen Dolmetscher mit.
    Allerdings hatte sich auch Bens Translator von den Mucken seines SERUN anstecken lassen und stotterte gelegentlich, was ein wenig nervte. Die Aussetzer hielten sich jedoch in einigermaßen erträglichen Grenzen.
    Die ersten Sätze, die aus seinem Helmlautsprecher drangen, beeindruckten Benjameen gewaltig. »Ihr könnt darauf verzichten, aus eurer Sprache in unsere zu übersetzen«, lautete die Botschaft, »da wir sie nun problemlos verstehen. Umgekehrt wird jedoch ... benötigt, da wir nicht über passende Sprechwerkzeuge verfügen.«
    Tess und Ben sahen einander verblüfft an. Die Pyhrn - es war schwer, sie nicht als Gesamtheit zu sehen, da sie sich noch immer vor dem Stadioneingang drängten und die Laute mal von dieser, mal von jener Seite des Pulks kamen - hatten Perrys Interkosmo mindestens genauso schnell analysiert, wie die terranischen Translatoren deren Idiom.
    Und das ohne jegliche technische Hilfsmittel! Denn an ihren fragil wirkenden Körpern war nichts auszumachen, was einem Kleidungs- oder Ausrüstungsstück nahe gekommen wäre.
    Falls sie das wirklich in dieser kurzen Zeit nur mit ihrem Intellekt bewerkstelligt haben, sind sie wahre Geistesriesen, dachte Ben erschrocken. Wir dürfen nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen, auch wenn sie noch so harmlos und schwächlich aussehen.
    Nun kam der bedeutend schwierigere Teil: Diplomatie. Aber auch auf diesem Parkett hatte Perry sich schon oft genug bewegt.
    »Ich verstehe eure Versuche, uns von den Gebäuden fernzuhalten«, begann der Terranische Resident, »nicht als feindlichen Akt, aber als Ausdruck eines gewissen

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