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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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berauschende Stoffe: Möglicherweise aber wachte er, als erster immuner Aerm, gerade aus einem generationenlangen Dämmerschlaf auf! Derlei hatte Peri, der gefleckte Zweibeiner, nebenbei angedeutet, am Lakon-Aschensee, vor Tagen, die Gondüb unendlich weit zurückzuliegen schienen: »Alles ist relativ. Betrachte deine Lage andersrum. Könntest du dich damit anfreunden, Kleiner, dass du keine Missbildung darstellst, sondern im Gegenteil die größte Hoffnung deines Volkes?«
    Damals hatte Gondüb das nicht gekonnt. Aber seither war viel Sand über die Hochebenen geweht.
    Wem gehörte Jaimbor? Den Aerimi? Oder jenen, die sich zu Herrschern über sie aufgeschwungen, sie geknechtet und in Unwissenheit gehalten hatten?
    Fragen, Fragen, Fragen.
    Blaett Gondüb stapfte los. Er lechzte nach Antworten, nach Genugtuung. Und er war grimmig entschlossen, mit allen seinen Kräften dafür zu kämpfen.
    »Eure Stressbänder sind geschärft worden. Hört gut zu, ihr Kroppzeug! Ich sag's nicht noch mal, was das bedeutet.«
    Bläulicher Geifer troff aus dem Maul des Faroghs. Die Halskettchen, erklärte er, sprachen entweder auf Fernsteuerung an oder aber, in geschärftem Zustand, automatisch, sobald die Körperfunktionen ihrer Träger sich ruckartig über einen bestimmten Schwellenwert erhöhten. Wie beispielsweise, wenn diese fliehen oder einen Wächter attackieren wollten. »Der bloße Gedanke an Auflehnung erzeugt Stress, kapiert? Daher die Bezeichnung. Kommt gar nicht erst auf die Idee, uns und euch Stress zu bereiten. Sonst säbeln die Dinger eure Kehlen durch.«
    Tifflors Begleiter, eben aufgewacht und noch reichlich benommen, glotzten den Tausendfüßler an. Die psychische Beeinflussung klang langsam ab. Allmählich begriffen sie, dass sie sich nicht mehr in der Rekreationskuppel befanden und ihre Situation sich keineswegs zum Besseren gewendet hatte.
    Der Yornamer hob die Hand. »In meinem Fall liegt eine Verwechslung vor. Ich möchte den zuständigen Mediker...«
    »Schnauze!«, fauchte der Farogh. »Kein Wort mehr, oder es geht dir an den Kragen.« Er drohte mit der Zungenspitze. »Kostprobe gefällig? Gut ... Wir liefern euch jetzt bei den Mantarheilern ab, die euch für eine Spezialbehandlung angefordert haben. In den Labors und Operationssälen ist unsereins nicht erwünscht, aber kommt deshalb ja nicht auf dumme Gedanken. Wir sind in der Nähe und registrieren sofort, falls ein Stressband anschlägt. Abmarsch!«
    Von dem Flachdach, auf dem der Gleiter sie ausgeladen hatte, wurden sie über Treppen, die auch für die Faroghs breit genug wa-ren, und einen gut 20 Meter durchmessenden Antigravschacht tief ins Innere des Hochhauses geführt. Auch dieses Gebäude war großzügig angelegt, jedoch deutlich nüchterner ausgestattet als die Hotel- und Vergnügungskomplexe der anderen Kuppel. In einem mit dunklem Marmor getäfelten Saal, der Hunderten Personen Platz geboten hätte, empfing sie ein einzelner Ara unbestimmbaren Alters. Eine fast sichtbare Aura der Autorität, Arroganz und Skrupellosigkeit umgab ihn. Zugleich wirkte er auf Tiff, der schon mit unzähligen Vertretern des Medizinervolks zu tun gehabt hatte, merkwürdig atypisch, irgendwie aus der Art geschlagen. Und das konnte nicht nur daran liegen, dass seine Kopfform ein wenig abgeflachter war als im Durchschnitt. »Zehn Stück, wie bestellt, sehr schön«, näselte er, wobei er einen nach dem anderen aus kalten Augen musterte. »In passablem Zustand. Sie wurden instruiert?«
    »Ja, Meister Kreolin.« Obwohl er ein Vielfaches von dessen Körpermasse hatte, erschien der Farogh neben dem Ara wie ein Wurm, der zu einem Raubvogel aufblickte.
    »Es ist gut. Halte dich zur Verfügung. Tierchen, ihr folgt mir.«
    »Na los!«, brüllte das Schlangenwesen. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen; die Reihe hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, gleichsam hypnotisiert von der Ausstrahlung des Mantarheilers.
    Sie kamen in eine kleinere Halle, von der fächerförmig fünf kurze Gänge abzweigten, mit jeweils einer dick gepolsterten Tür am Ende. Dem halben Dutzend Ara-Ärzten, die sich unterwürfig vor ihm verneigten, befahl Kreolin: »Die erste Tranche bereitmachen! Wir operieren simultan.« Er verschwand mit raschen, zackigen Schritten in einen Nebenraum. Die Polstertüren schwangen auf. Keiner der fünf Patienten setzte sich zur Wehr, als er hindurch gestoßen wurde.
    Die übrigen nahmen verdattert auf Steinbänken Platz. Der sehr blasse Yornamer, der wie Julian Tifflor zur

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