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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Metern erreichten. Karg wirkte die Szenerie nach wie vor, jedoch immerhin etwas weniger öde als an der Meeresküste. Auch das Licht der roten Sonne schien nicht ganz so kraftlos und trüb; vielleicht hatte sich Perry aber auch nur daran gewöhnt, oder sein Sehvermögen hatte sich in gleichem Maß gebessert wie seine allgemeine Verfassung. Stellenweise riss die Wolkendecke auf und gab Flecken fahlgrünen Himmels frei.
    Dünen gerieten in Sicht, etliche Kilometer lang, gut hundert Meter hoch, kohlrabenschwarz, mit eigenartig verschwimmenden Silhouetten. Als das Dsipraen ihnen näher kam, erkannte Perry Rhodan den Grund für die vermeintlich unscharfen Konturen: Die Dünen bewegten sich, und zwar sowohl im Ganzen als auch in sich selbst. Sie wanderten nur sehr langsam, ungefähr parallel zum Horizont; jedoch wuselte es inwendig wie in einem gigantischen Bienenstock, so schnell, dass das Auge kaum folgen konnte: Freilich waren die Elemente, aus denen die seltsamen Formationen bestanden, ungleich größer als Bienen, nämlich dicke Pneus von rund fünf Metern Durchmesser. Zu Tausenden rollten, schlitterten und krabbelten die mattschwarzen Riesenreifen über- und durcheinander. Der Anblick löste bei Perry, trotz all seiner Erfahrung, ein mulmiges Gefühl in der Magengrube aus.
    Ihr junger Betreuer hingegen zeigte sich begeistert. Die spärlichen Büschel auf seiner Gesichtsplatte standen steil aufgerichtet. Das einzige, armselige Schmucktürmchen glomm von innen heraus, für Blaett Gondübs Verhältnisse geradezu intensiv. »Unsere Quellen haben nicht übertrieben«, fiepte er merklich ergriffen. »Das sind tatsächlich die üppigsten Kougio-Herden, die ich je gesehen habe. Die Siedler von Lakon müssen unfassbar reich sein.«
    Auch andere Aerimi im Steuerraum gaben Laute und gedankliche Signale des Entzückens von sich. Der Obertonpfleger rief sie telepathisch zur Ordnung und ermahnte sie, sich auf den Landevorgang zu konzentrieren. Wieder einmal bewunderte Gondüb die Übersicht und Selbstbeherrschung seines Stammpflanzers. Und wieder einmal wurde ihm dabei die eigene Unzulänglichkeit bewusst: Nie würde er in Minarells Beinstapfen treten können, in hundert Zyklen nicht.
    Ihr Dsipraen ging tiefer, wodurch noch deutlicher ersichtlich wurde, wie wohlgenährt, prall und saftig die hiesigen Kougios waren. Beim Gedanken an ihren süßen Tran liefen Gondüb die Verdauungsflüssigkeiten in den Verzehrteichen zusammen.
    Der Zweibeiner, der mit Minarell verhandelt hatte, fragte mit seinem harten, mechanischen Akzent: »Sind wir da? Wo ist denn nun dieser Aschensee?«
    Gondüb unterdrückte den Impuls, ihn abzukanzeln. Manchmal stellten sich die Fremden begriffsstutziger an als kaum ausgetopfte Schößlinge. Allerdings hatte ihm sein Stammpflanzer beigebracht, nie vorschnell zu urteilen. Und da Minarell mit den Zugelaufenen trotz deren himmelschreiender Unbedarftheit äußerst respektvoll umging, musste wohl mehr an ihnen dran sein, als der oberflächliche Eindruck ergab ... Also erläuterte Gondüb geduldig, dass die kolossalen Kougio-Herden, wie jeder frische Ableger wusste, auf den flachen Ausläufern des Salzsees weideten. Woran sonst als an der fetten, nährstoffreichen Asche, die ihn bedeckte, sollten sie sich dermaßen mästen?
    Selbstverständlich schwamm auch die polnächste aller bekannten Kolonien auf dem fertilen Gemenge aus Sole und vulkanischen Rückständen. Geeignetere Stellen, eine Ansiedlung zu gründen, gab es im ganzen bewohnbaren Landgürtel von Jaimbor nicht viel mehr, als man an den Beinen einer Befruchtungsgruppe abzählen konnte. Entsprechend prachtvoll bot sich der ausgedehnte Weiler den Sehzäpfchen der Anfliegenden dar. Die Fassaden der mindestens 200 wuchtigen Barkhäuser quollen über vor Edelmoos und Fungus. Hier ließ es sich leben! Gondüb vermeinte die Fülle der Krankheiten zu wittern, die unter und auf den Bewohnern dieser gesegneten Ortschaft blühten. Das war natürlich Unsinn, denn durch die dicken Gläser der Sichtluken drang kein Geräusch, schon gar kein Duft.
    Die Rudergänger, allesamt altgedient und von vielerlei Gebrechen ausgezeichnet, dirigierten das Dsipraen in einer lang gezogenen Schleife zu jenem zwischen Weiden und Weiler gelegenen Teil des Aschensees, der als Hafen für Luftschiffe freigehalten wurde. Gut 20 hätten hier ankern können. Jedoch tümpelte nur ein einziges, längst abgestorbenes und durchweg verkalktes Flugboot auf der sämigen
    Brühe. Es hätte Gondüb auch

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