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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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scheuchte er seinen Sprössling aus dem Weg. Daraufhin sandte dieser telepathisch: Nur dass du's weißt - die große Maschine ist unpässlich!
    Was sollte nun das wieder bedeuten? Egal, Minarell hatte sich um dringlichere Dinge zu kümmern. In jeder Ansiedlung, und umso mehr an einem Ort, wo die Blaett noch nie gewesen waren, hing sehr viel davon ab. welchen Zuspruch ihr erstes Auftreten erntete. Der Landeanflug des Luftschiffs war bestimmt nicht unbemerkt geblieben, zumal es ein langes, reißerisch beschriftetes Banner hinter sich hergezogen hatte. Auf den Vordächern der Barkhäuser rings um die Plattform tummelte sich bereits eine erkleckliche Menge von Neugierigen, und es kamen ständig welche hinzu. Außerdem näherten sich aus allen Richtungen Seegänger, deren Beine in Tellern steckten, damit sie nicht versanken. Massenauflauf war das noch keiner, aber es sah schon mal ganz passabel aus.
    Jetzt galt es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen! Stimmte Minarell zu früh an, zu hastig, zu beflissen, so erzielte er nicht die optimale Wirkung. Wer sich aufdrängte, senkte seinen Marktwert. Zögerte er hingegen den Beginn so lange hinaus, dass die erwartungsvolle Aufgeregtheit ihren Höhepunkt überschritt, mochten diejenigen, die sich als Erste eingefunden hatten, das Interesse verlieren und sich gelangweilt wieder abwenden. Auch wenn hier nur selten Fernreisende Station machten - gerade in solchen Provinznestern fand sich schnell ein lokaler Wichtigtuer, der die Geduld verlor, abfällige Bemerkungen über die Saumseligkeit des fahrenden Volles ausstieß und sich trollte, weitere Abwanderung auslösend. Das durfte keinesfalls geschehen.
    Der Tonpfleger tat, als scherten ihn die Schaulustigen nicht im Mindesten. In Wahrheit belauerte er sie, während er mit gemessenen Anordnungen den Aufbau des Podestes und der Schallanlage leitete. Hie und da begannen einige, die Beine aneinanderzuschlagen, aber nur wenige Umstehende nahmen den Rhythmus auf, und das Geklapper verebbte gleich wieder. Minarell erspähte eine Gruppe von Seegängern, die den Rand der Plattform erreicht hatten und nun zögerten, sie zu betreten. Er schickte Uginde einen telepathischen Kurzruf, durch extreme Bündelung die volle Reichweite von 30 Längen ausreizend. Die Befruchterin und vier hübsche Sprösslinge, die sich um sie scharten, vollführten synchron eine einladende, an die Unentschlossenen gerichtete Seitbeugung. Prompt ließen sie sich dazu bewegen, die Plattform zu erklimmen. Damit war der Bann gebrochen; alsbald folgten andere nach. Auch die Orakel nahmen den Betrieb auf.
    Solange der Zustrom andauerte, gab es keinen Grund zur Eile. Die Spannung stieg. Wieder erklang Beinklappern von einer Veranda, nachdrücklicher diesmal und deutlich länger als zuvor; Aerimi auf anderen Dächern zogen mit, bis gut die Hälfte der Anwesenden klatschten, lauter und lauter, schneller und schneller. Der Tonpfleger nahm wie zufällig seine Position ein, holte tief Luft und hielt den Atem an. Die Sonne Mbor wurde von einer Wolke verdeckt, doch demnächst würde diese vorbeigezogen sein. Zwar war die Plattform nicht zur Gänze gefüllt, das Podest an den Seiten noch unverkleidet. Aber Minarells Instinkt signalisierte ihm durch ein Kribbeln im Verdauungstrakt, dass der ideale Zeitpunkt unmittelbar bevorstand.
    Das Geklapper brach ab. Plötzliche Stille breitete sich über den Platz. Zugleich kam die Sonne heraus und badete den schwimmenden Weiler in rotgoldenes Licht.
    Im selben Moment hob Blaett Minarell zu singen an.
    Als erstes Lied wählte er »Die Emsigen Hirten, Sie Peitschen«: arg kitschig für seinen persönlichen Geschmack, jedoch in Anbetracht des Herdenreichtums der Lakoner genau das Richtige. Nach wenigen Akkorden wusste er, dass er das Publikum auf seine Seite gebracht hatte. Schon bei der zweiten Risposta grölten Hunderte mit. Routiniert setzte Minarell »Wenn Der Kougio-Bulle Brünftig Röhrt« und »Das Fröhliche Schlachtfest« drauf, dann schritt er unter tosendem Applaus nach vorn an die Kante des Podestes. Er knickte die Vorderbeine ab, sodass sich seine Frontplatte in einem halbrechten Winkel neigte. Vier Assistenten hievten mit Seilzügen die riesige, drei Längen durchmessende Glashautlinse hoch, die seine Mimik so stark vergrößerte, dass auch die Entferntesten jede einzelne Geschwulst, Vernarbung und Zierminiatur erkennen konnten. Ein Raunen ging durch die Menge. Jetzt hatte er sie endgültig in den Bann geschlagen.
    »Höchlichst

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