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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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bewirken?
    Vielleicht gibt es doch etwas, worüber wir staunen können , dachte Pron Dockt. Vielleicht gibt es doch etwas Unmögliches in unserer Welt.
    Oder litt der Unither an übersteigertem Geltungsdrang? War er schlicht und einfach verrückt?
    Er beschloss, seinen Bruder darauf aufmerksam zu machen. Ein Spezialist musste unauffällig den Geisteszustand des Unithers überprüfen. Erst, wenn eine psychische Erkrankung auszuschließen war, lohnte es sich, diesen Fall weiterzustudieren.
    Eher geistesabwesend verfolgte Pron Dockt den Rest des Beratungsgesprächs. Was wirst du tun, Bruder?, dachte er.
    Wobei dieser Begriff sicher ziemlich weit hergeholt war. Im Prinzip gab es keinen einzigen Ara, der ihm nahestand. Er war ein Ausgestoßener. Er wusste genau, wie die anderen über ihn dachten.
    Noch wagte allerdings niemand, ihm zu widersprechen.
    Sein Bruder würde den Fall natürlich weiterhin im Auge behalten. Ganz einfach, weil Pron Dockt anders dachte und schon sehr oft recht behalten hatte, zum Nutzen des ganzen Suhyag.
    Er schaltete das Holo schließlich aus, noch genauso angewidert wie zu Anfang, und genoss einen Moment lang mit vollständiger Konzentration den stummen Schubert.
    Dann widmete er sich wieder dem, was ihn derzeit mit eigentlich überwältigender Ausschließlichkeit interessierte.
    Dem schwarzen, kopfgroßen Stein.
    »Was willst du noch?«, sagte Julian Tifflor. »Die Aufständischen haben sich gegen die überraschten Aras durchgesetzt. Wir müssen das Massaker an Bord beenden!«
    »Leben retten, nicht wahr?« Ich lachte leise. »Tausende von Leben wirst du verlieren, Jules. Die besten Mediker und die letzten Raumsoldaten sind unterwegs zu unserem Freund. Sie werden ihn in die Zentrale bringen. Hoffentlich lebend. Nur darauf kommt es an.« Ich sprach den falschen Namen so laut und deutlich aus, dass die Aras in der Zentrale ihn nicht überhören konnten.
    »Das kannst du nicht tun.« Tifflor war bleich und zitterte buchstäblich am ganzen Leib. »Du musst die Befreiten. davon abhalten, ein Blutbad anzurichten. Wir müssen für Ordnung sorgen!«
    »Das Blutbad war schon vorbei, bevor wir die Zentrale erreicht haben«, sagte ich. »Sei doch endlich mal du selbst! Was ist unser erstes Ziel?«
    So, wie er mich ansah, bezweifelte ich, dass er mich jemals würde lieben können. Andererseits würde er in wenigen Minuten vielleicht begreifen, dass ich das einzig Richtige tat. »Jules«, sagte ich, »ich habe die Lage unter Kontrolle und erwarte deine übergreifenden strategischen Befehle.«
    »Wir müssen ein Blutbad verhindern!«
    »Jules, Maus.« Ich lächelte so süß, wie ich nur konnte. Auch wenn er mich physisch vielleicht nicht besonders anziehend fand, sprachen meine Körpersprache und Mimik Bände. »Ich wiederhole mich nur ungern, aber das Blutbad ist bereits geschehen und vollendet. Wir haben getan, was in unserer Macht stand.« Leider hatten wir keinen Einzigen vom kämpfenden Personal der KAMMARA retten können. Das hatte nicht in unserer Macht gestanden. Schade drum.
    »Für die Details bin ich zuständig, für die großen Fragen du. Ich mache das Frühstück, du bestimmst die Politik. Eine klare Rollenverteilung, wie sie seit etwa dreitausend Jahren festgelegt ist. Was nun?« Die letzten beiden Worte sprach ich sehr scharf aus.
    Der Erste Offizier sah uns an, als wären wir Chymir. »Wie heißt du überhaupt?«, entmystifizierte ich uns. Chymir hätten das gewusst.
    »Darfass-Gegul«, sagte er zögernd.
    »Danke, Darfass. Nenne mich bitte Qinshora.« Die arkonidische Göttin der Liebe und unendlichen Güte. Welchen besseren Tarnna-men könnte es für mich geben? »Also, Jules?« Seinen wahren Namen konnte ich nicht aussprechen; ich ging davon aus, dass alles, was hier geschah, aufgezeichnet wurde, und durfte seine wahre Identität nicht verraten. Bei seinem Aussehen würde bei dem gebräuchlichen Jules niemand einen Zusammenhang herstellen können.
    Ich hatte einmal eine Jules gekannt. Sie hatte mit Begeisterung Mäuse umgebracht und war mit Sicherheit in irgendwelchen Datenbanken gespeichert. Falls wir die KAMMARA nicht zerstören konnten und die Zentraleaufzeichnungen in die falschen Hände geraten würden, würde der Zusammenhang zwischen Jules und Maus die Geheimdienste wochenlang beschäftigt halten.
    »Also? Und vergiss nicht, Maus, alles, was wir sagen und tun, wird bestimmt aufgezeichnet werden.« Wenn es nach mir ging, würden wir die KAMMARA schlicht und einfach sprengen, sobald

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