Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
anderen rund um die Uhr. Unsere Leute lassen ihnen allerdings auch keine andere Wahl.«
    »Ein Tag.« Die Ara-Frau schüttelte den Kopf. »So viel Zeit haben wir nicht.«
    Das war mir ebenfalls klar. Wahrscheinlich blieb uns nicht einmal eine Stunde, bevor die Behörden auf uns aufmerksam und dann misstrauisch wurden. »Darfass-Gegul hat gesagt, das ursprüngliche Ziel der KAMMARA sei Swoofon gewesen. Trantipon ist mit der MOMANTAR wenige Minuten vor uns über Aralon eingetroffen und befindet sich ebenfalls noch in der Umlaufbahn. Sobald er feststellt, dass die KAMMARA ihr Ziel eigenmächtig verändert hat, wird er nach dem Rechten sehen. Wir brauchen also eine gute Ausrede. Und eine Erklärung, wieso der Kommandant nicht mehr lebt.«
    Zhana ließ mit keiner Regung erkennen, dass sie den unterschwelligen Vorwurf als solchen erkannte. »Bleiben wir einfach bei der Wahrheit. Falls Trantipon sich meldet, wird Darfass-Gegul ihm erklären, dass. Flüchtlinge an Bord der KAMMARA eingedrungen sind und den Kommandanten getötet haben. Deshalb ist er vorsichtshalber nach Aralon geflogen, um neue Instruktionen zu erbitten.«
    Ich registrierte, dass sie auf den Begriff »Tierchen« verzichtet hatte, und nickte. »Ich nehme an, du kannst ihn zu dieser Aussage bewegen.«
    Sie lächelte schwach. »Problemlos.«
    »Gut. Dann wirst du hier an Bord bleiben und auf Perry Acht geben. Sobald er wieder auf den Beinen ist, soll er in die Zentrale kommen. Gemeinsam haltet ihr dann hier alles unter Kontrolle.«
    Zhana runzelte die Stirn und bemühte sich gar nicht erst, ihr Missfallen zu verbergen. »Das heißt also, du willst versuchen, dich allein auf Aralon durchzuschlagen?«
    »Ich muss so schnell wie möglich Kontakt mit der LFT-Vertretung aufnehmen.« Mir war klar, dass das leichter gesagt als getan war. Jetzt, da der ständige, ziehende Schmerz in meinem Körper nachgelassen hatte, konnte ich wieder klarer denken.
    Ich fragte mich, ob ich nicht überstürzt gehandelt hatte. Die ganze Aktion - die Verfolgung Trantipons - schien mir übereilt und alles andere als durchdacht. Wie sollten wir die Einreisekontrollen überwinden? Wie sollte ich mich ohne Mittel zur LFT-Vertretung durchschlagen? Hätte mir irgendein Einsatzleiter solch einen Plan vorgeschlagen, hätte ich ihn mit einem Tritt in den Allerwertesten aus meinem Büro befördert.
    Andererseits bestimmten die Umstände unser Vorgehen, und ich musste nicht zum ersten Mal in meinem Leben improvisieren. Wir hatten unter dem Druck der Ereignisse kaum anders handeln können.
    Ich erläuterte Zhana meine Überlegungen. Begriffe wie »geplantes Vorgehen« vermied ich bewusst.
    Sie dachte kurz nach. »Könnten wir nicht von der KAMMARA aus die terranische Botschaft informieren und den Botschafter bitten, uns abholen zu lassen? Ein kurzer, verschlüsselter Richtfunkimpuls.«
    »Praktisch unmöglich«, widersprach ich. Natürlich kannte ich die galaxisweite Frequenz für Funksprüche, die von Regierungsangehörigen und anderen wichtigen Persönlichkeiten im absoluten Notfall gesendet werden konnten, um eine Unterstützung durch den Geheimdienst anzufordern. Und mir waren die wichtigsten Kodes bekannt, mit denen ich in der Botschaft trotz des veränderten Aussehens meine Identität nachweisen konnte.
    Aber solch ein Vorgehen kam mir zu riskant vor. Ich musste davon ausgehen, dass gerade der Funkverkehr der Botschaften überwacht und abgehört wurde, und fraglich war überdies auch, wie weit es den Celistas gelungen war, alte Kodes zu entschlüsseln.
    Die größte Gefahr stellte jedoch die Neugier der Geheimdienste dar. Wenn sie einen Funkspruch an die Botschaft orteten, würden sie dessen Herkunft überprüfen. Und sobald die KAMMARA das Interesse der Behörden Aralons erregte, würden wir auffliegen. Was dann passierte, konnte ich mir tatsächlich nicht ausmalen.
    Es gab zu viele Ungereimtheiten. Die gesamte restriktive Politik der Aras in Bezug auf ihre Klienten und andere Fremdweltler war im Prinzip nicht haltbar. Ich fragte mich, wie man einem geheimen Funkspruch ansehen wollte, dass er an die Botschaft gerichtet war. An der Adresse?
    Aber trotzdem, wir durften niemanden auf das von uns gekaperte Schiff aufmerksam machen.
    Ich musste wohl oder übel versuchen, mich allein zur Botschaft durchzuschlagen. Dann war ich nicht mehr auf mich selbst angewiesen; sämtliche TLD-Agenten auf Aralon konnten dann aktiv werden und Perry und mich schützen.
    »Also Plan A«, sagte Zhana und beorderte

Weitere Kostenlose Bücher