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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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mit einer kleinen, aber bestimmten Geste den Ersten Offizier in das Akustikfeld.
    Bedacht stellte sie ihm die nötigen Fragen. Wie ich bemerkte, ließ sie dabei die Angehörigen der Zentralebesatzung keinen Moment lang aus den Augen, obwohl die Rebellen weiterhin sämtliche Anwesende an ihren Pulten überwachten. Zhana schien den Befreiten nur unwesentlich mehr zu vertrauen als den Aras selbst. Sicherlich keine falsche Einstellung.
    »Welche Möglichkeiten bietet die technische Abteilung der KAMMARA?«, fragte ich den Ersten Offizier. »Ist es dir möglich, Ausweispapiere zu fälschen, die uns zumindest durch die Zollkontrollen bringen?«
    Darfass-Gegul zögerte, aber nur, bis Zhana ihm eine Hand auf die Schulter legte. »Durch eine oberflächliche Kontrolle vielleicht, aber einer genauen Untersuchung werden die Fälschungen nicht standhalten.«
    »Wir brauchen eine Ablenkung«, sagte ich nachdenklich. »Trantipon ist doch eine große Nummer, nicht wahr?«
    Fragend sah der Ara mich an.
    »Ein bedeutender Mediker?«, formulierte ich konkreter.
    Darfass nickte langsam.
    »Und ihr seid ihm unterstellt?«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Zhana.
    »Ein Mitarbeiter Trantipons hat einen steinreichen Terraner als Klienten gewonnen, der auf Aralon die Heilungsmöglichkeiten einer exotischen Krankheit ausloten will. Dieser Klient schickt einen Repräsentanten nach Aralon, der vorab die finanziellen Bedingungen klären soll. Dieser Repräsentant bin ich. Um der Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen, wird der Chefmediker der KAMMARA mich nach Aralon begleiten. Nun?«
    Darfass-Gegul schaute zweifelnd drein. »Es könnte funktionieren«, sagte er dennoch.
    Ich fragte mich, was er wirklich dachte. Hoffte er lediglich darauf, einen oder alle von uns von seinem Schiff zu bekommen, um dann umgehend mit Trantipon Kontakt aufzunehmen?
    »Das ist doch lächerlich!«, warf Zhana ein. »Absolut nicht durchdacht, schludrig ausgearbeitet, aus der Not geboren. Trantipon wird sich schon auf Aralon befinden; er hat keine Probleme mit der Einreise. Man wird sich sofort bei ihm erkundigen, und er wird uns auffliegen lassen. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass er sich jeden Augenblick bei der KAMMARA meldet und sich nach dem Rechten erkundigt. Jules, die Zeit drängt!«
    »Ich weiß, Qinshora. Dann lassen wir Trantipon eben aus dem Spiel und erwähnen seinen Namen nur im Notfall.«
    Darfass-Gegul räusperte sich. »Ich habe ein Schiff zu steuern, wichtige Aufgaben warten auf mich.«
    »Im Orbit von Aralon.« Zhana schnaubte geradezu.
    »Trantipon könnte sich jeden Augenblick melden und wird misstrauisch werden, wenn der Leiter der Abteilung Funk und Ortung erklärt, dass weder der Kommandant noch der Erste Offizier für ihn zu sprechen sind.«
    Meine Aufpasserin schaute düster drein, doch ich grinste nur. Darfass war nicht dumm. Er ging davon aus, dass wir genauso skrupellos waren wie er. Je mehr er über unsere Identität, Absichten und Pläne erfuhr, desto geringer war die Chance, dass wir ihn am Leben lassen würden, sobald das alles vorbei war. Zumindest schien Zhana diesen Eindruck bei ihm erweckt zu haben.
    »Schick den Chefmediker zu uns!«, sagte ich zu ihm und bedeutete ihm mit einer gewollt arroganten Handbewegung, dass er entlassen war.
    ». kann ich nicht verantworten«, sagte Zhana. »Ich bin für eure Sicherheit verantwortlich, und die gesamte Exposition ist dermaßen schwachsinnig, dass ich.«
    »Warum hast du nicht befohlen, Kurs auf Tahun zu setzen, als du die Entscheidung noch allein treffen konntest?«, unterbrach ich sie. »Warum hast du eingewilligt, Trantipon nach Aralon zu folgen?«
    Sie erwiderte nichts darauf. Ich sah, dass es in ihr arbeitete. Was verschwieg sie mir? Welche Rolle spielte sie in diesem unausgegorenen Irrsinn?
    »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen«, sagte sie schließlich.
    »Hast du eine Idee? Vielleicht sogar eine bessere?«
    »Besser als?« Sie verstummte wieder, als ein Ara vor das Akustikfeld trat.
    Es war der Mediker, den Zhana vor wenigen Stunden mit einem Schuss ins Bein verletzt hatte. Er humpelte noch ein wenig, schien den Vorfall ansonsten aber gut überstanden zu haben.
    Den Vorfall.
    Hör auf, dir etwas vorzumachen, dachte ich. Sie hat ihm ein Bein weggeschossen, um ihre Forderungen durchzusetzen und ihre Position klarzumachen.
    Ich ließ das Akustikfeld zusammenbrechen, winkte den Ara zu
    uns und baute das Feld wieder auf.
    Zhana ergriff sofort die Initiative.

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