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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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Garcia mit seinem freundlichen Dackelblick an. »Ach ja, das vergaß ich zu erwähnen: Auf der Hacienda Extebosch gibt es ein paar Außenweltler, die dort seit etlichen Jahren Forschungen betreiben. Aras.«
    »Das weiß ich schon. Teniente Delgado hat mir davon erzählt.«
    »Ach, wirklich? Na schön, aber du solltest wissen, dass ich den Brüdern noch nie über den Weg getraut habe.«
    »Was soll das denn nun wieder heißen?«
    »Dass vielleicht alles ganz anders ist, als wir es uns vorstellen. Vielleicht haben die Aras Raol geschnappt, in ihr Labor gesperrt und Experimente mit ihm angestellt.«
    »Ach, komm, Emilio, das sind doch Gruselgeschichten der untersten Kategorie.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Behalte die Aras trotzdem im Auge. Sie sind die Einzigen, die bisher aus allen Erklärungsmodellen herausfallen. Nach meinen schon an der Universität begonnenen Studien über Mordfälle quer durch die Geschichte einer Reihe von Planeten ist mir immer wieder eins aufgefallen: Die Täter stammten aus dem engsten persönlichen Umfeld des Opfers - oder sie kamen anscheinend überhaupt nicht als Täter infrage, weil man ihnen kein Motiv unterstellen konnte. Aber sie hatten eines. Denk bitte darüber nach.«
    Bester Laune war Garcia wirklich nicht, als er nach den puentes am frühen Morgen ins Büro stürmte. Das war er niemals, wenn eine neue diecinto mit sieben Arbeitstagen vor ihm lag. Er feuerte seinen kreisrunden Strohhut auf den Garderobenständer, wählte unter den anderen fünf Hüten, die ihm gehörten, einen dunkelroten Schlapphut aus und heftete einen Polizeistern daran.
    Janita Delgado wartete schon auf ihn und beobachtete ihn stumm.
    »Na los, Teniente«, knurrte er und setzte den Hut auf. »Wir fliegen zu deiner Hacienda.«
    Sie nahmen einen für Polizeizwecke umgebauten DACORA, der die Dienstnummer PA-27 und den Siebenstern der policia alianza protzig groß in hellrotem Lack auf weißem Untergrund präsentierte.
    Bei der policia alianza hatte man eine klare Meinung zu solchen Dingen: Wenn die Leute in den Haciendas schon nichts mit der PA zu tun haben wollten und die Polizisten ihre Verachtung deutlich spüren ließen, wollte man zumindest Flagge zeigen und sie mit dem Anblick der verhassten Insignien ein wenig quälen.
    Da Garcia etwas tun wollte, um aus seiner schlechten Stimmung herauszukommen, flog er den Gleiter selbst. Delgado nahm neben ihm Platz.
    Die beiden sprachen nur das Nötigste miteinander. Garcia dachte an die zurückliegenden puentes zurück. Viel Spaß hatte er nicht gehabt. Seine Ex-Frau war aufgetaucht und hatte wieder an ihm rumgenörgelt. Schließlich hatte er sie kurzerhand vor die Tür gesetzt und sich in einer billigen Taberna betrunken. Alles in allem war es ein verlorenes Wochenende gewesen. Ein weiterer Grund für seine schlechte Laune. Vielleicht hätte er doch besser für Teniente Delgado den Fremdenführer spielen sollen.
    Er musterte sie kurz von der Seite. Sie war zweckmäßiger angezogen als bei Dienstantritt: ein khakifarbener Anzug mit langen Hosen und orangefarbene Wadenstiefel. Sie war unaufdringlich geschminkt, was sich am deutlichsten an den violett eingefärbten Lippen abzeichnete. Wie er trug sie eine Kopfbedeckung, allerdings eine hellblaue Schirmmütze, die ihr gut stand. Sowohl die Mütze als auch die Anzugjacke trugen die PHE-Aufnäher, die er schon beim ersten Mal registriert hatte. Über der Jacke baumelten die elekes. Im Koppelgürtel steckte der Kombistrahler.
    Garcia hatte seine Dienstwaffe - einen Impulsstrahler - ebenfalls dabei, allerdings im Schulterhalfter, wie es bei der PA üblich war. Die PA-Polizisten mussten zwar jede Art von Drecksarbeit übernehmen, sahen sich aber in erster Linie als Kripo-Ermittler, die nicht gleich mit der Waffe drohten.
    Sie ließ nicht erkennen, ob sie die Musterung bemerkte, sondern sah stur geradeaus, hinaus durch die breite Frontscheibe aus Panzerglassit, als gäbe es dort hochinteressante Dinge. In Wahrheit gab es nur schmutziggraue Wolken und gelegentlich aufsteigenden Qualm. Irgendwo dort unten wurde wieder versucht, die Seuche mit der Kraft des Feuers einzudämmen.
    Sie ist genauso stur wie ich, dachte Garcia. Wir geben wirklich ein feines Ermittlerpaar ab. Wahrscheinlich arbeiten wir mehr gegeneinander als miteinander. Aber warte nur, ich bin sturer als du.
    Ihr Parfüm stieg ihm in die Nase. Es war blumig, aber unaufdringlich, erinnerte irgendwo an eine Sommerwiese. Er hätte vermutet, dass sie herbere Düfte

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