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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Lautrec Divyrrt.
    Als wir vom Basar kamen, hatte ich beide Arme voller Fasertüten. Lautrec Divyrrt schmatzte an einer leicht angegorenen Mhacco, der aromatische Saft lief ihm das Kinn hinab und tröpfelte von dort auf den Panzer, wo er winzige goldene Flecken bildete.
    So erreichten wir die Werft. Ich blickte mich um. Es roch dumpf nach Feuer und Eisen. Auf den Gerüsten über den Baugruben arbeiteten Hunderte Sicciy an Zugmaschinen. Zwei Lokomotiven waren offenbar gerade im Bau, eine ältere Maschine lag im Reparaturdock.
    Eine Lok stand neu und glänzte schwarz lackiert. Wenn es denn eine Lok war.
    »Lautrec Divyrrt, du versiffter Scheißtopfbürstenkopf!«, hörte ich eine schrille Stimme von fern. Ein älterer Sicciy sauste in einer Rikscha herbei. Die junge Sicciy, die hinter ihm thronte und in die Pedalen trat, war von einer so schonungslosen erotischen Attraktivität, dass ich schlucken musste.
    »Pintecc«, grollte mein Karawanenführer lautstark, »du hässlicher Kloakenschlecker!«
    »Haben dich Khautric und Keuf hier hingelockt, oder bist du aus eigener Dummheit hergekommen?«, kreischte der Alte.
    Die Rikscha bremste in einem eleganten Bogen. Der Siccyi, den Di-vyrrt Pintecc gerufen hatte, stieg ächzend aus dem Korb und baute sich vor uns auf. Er hustete ausgiebig, bog den Hals weit zur Seite und spuckte einen imposanten Schleimball aus. Dann hauten er und Divyrrt einander abwechselnd und unter Austausch ausgefallener Schimpfwörter auf den Schädel, dass es dröhnte wie dumpfe Gongschläge.
    Die junge Sicciy hatte alle vier Augen geöffnet und sah mich an.
    »Grurk«, krächzte ich.
    »Wie beliebt?«, fragte sie. Ihre Stimme war wie Licht mit Zuckerguss.
    »Ich meine: Guten Tag!«, verbesserte ich mich.
    »Dann solltest du das auch sagen«, wies sie mich lächelnd zurecht.
    Plötzlich verspürte ich einen mörderischen Schlag auf meinen Panzer, gleich darauf ein donnerndes Gelächter. »Die ist zu teuer für dich, junger Freund, viel zu teuer. Ihceyco ist eine ziemlich kostspielige Liebhaberei.« Er nannte die Monatsmiete, die er dem Dominat für die junge Sicciy zahlen musste, und ich schluckte wieder.
    Sie lächelte mich strahlend an und zuckerte: »Das sollte ich ihm wert sein. Die Liebe ist ein freier Markt.«
    »Radel ein wenig herum«, befahl Pintecc ihr, »heb die Beine hoch und mach die Männer neidisch auf mich!«
    Ihceyco lüpfte ihre Hose und gewährte unzüchtige Einblick in ihr
    Zwischenreich. Ich schluckte wieder; dann trat sie an und radelte rasch außer Sicht.
    Lautrec Divyrrt wies auf mich. »Das ist Karawanensteward Oron-tio Pleca. Außerdem ein Wahrträumer«, fügte er mit Understatement an, als hätte jede Karawane einen. Und als wäre ich wirklich einer. »Und das ist Pintecc Kowotschy«, stellte er mir den Alten vor, »der größte Betrüger am Ort. Frauen-, Devisen- und nebenher auch noch Lokomotivenhändler.«
    »Ingenieur, Lokomotivenkonstrukteur, Technomechanischer Baumeister, Mehrheitseigner und Generaldirektor der Werft Kowotschy & Konsorten.« Der Alte hüstelte eitel.
    Das also war der berühmte Kowotschy, der geniale Erfinder, den die Sternenmeerbehörde nach Typellci zu locken versucht hatte -mit haufenweise Rebulen, mit haremsweise Frauen, mit Lob, Ehre und anderem Tand.
    Kowotschy hatte abgelehnt und war in dieser schmuddeligen Karawanserei geblieben, träge wie eine Topfpflanze.
    Wir standen oberhalb der Baugrube, aus der die neue, sehr merkwürdige Lok ragte. Ein Hauch von frisch gesprühtem Lack, sauer und beißend, lag über der Grube.
    Der Leib der Lok war schlank, lang, stromlinienförmig. Der Schornstein lag, extrem flach, zwischen zwei schräg gestellten Flügeln verborgen, von denen ich nicht wusste, ob sie mehr der Eleganz der Maschine dienen sollten oder ihrer Windschnittigkeit.
    »Ist sie nicht ein Wunder?«, hauchte Kowotschy.
    »Nett«, sagte Lautrec Divyrrt. »Fährt sie auch?«
    »Nein, sie fliegt!« Kowotschy lachte krähend.
    Wir bestiegen das Gerüst und kletterten verschiedene Leitern herab. Ab und an wichen wir einem Trupp Schweißer oder Lackierer aus. Dann standen wir am Boden der Grube, vor dem Wunderwerk.
    Mein Karawanenführer begutachtete die achtzahnigen Räder der Lok, sechs Zahnräder an jeder Seite. Etwas über mannhoch waren die Räder, und herrlich glatt poliert.
    Obwohl ich kein Techmechaniker war, erkannte ich die Besonderheit sofort. Das vorderste und das hinterste Zahnradpaar lagen unter einer Verschalung; diese vier Räder trugen

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