Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
beträchtlicher Vorteil eingeschätzt« - der Lauf wovon?
    »Interessant«, murmelte Kowotschy. »Wo hast du das her?«
    »Spielt keine Rolle. Kannst du damit etwas anfangen?«
    »Mehr als du jedenfalls. Das sind Konzepte für völlig neue Antriebsmaschinen. Ziemlich abgedrehtes Zeug, aber.« Er zeigte auf das Kristallstäbchen. »Das Ding stammt natürlich nicht von Oyloz, oder?«
    »Natürlich nicht. Es ist noch einiges mehr darauf: Flugmaschinen. Raketentriebwerke. Telekommunikation. Energiegewinnung.«
    »Warum schlachtest du dieses Pläne nicht selbst aus?«, fragte Ko-wotschy und kniff misstrauisch alle vier Augen zusammen.
    »Ich bin Karawanenführer, kein Ingenieur. Ich kann mit dem
    Krempel nichts anfangen. Sollten wir uns allerdings handelseinig werden, fordere ich eine angemessene Gewinnbeteiligung. Für mich und für meine Karawane.« Er drehte sich zu mir und steckte mir verschwörerisch die Zungenspitze heraus.
    Kowotschy ging im Raum auf und ab. Er räumte Skizzen und Zeichnungen beiseite, grummelte vor sich hin, fuhr den Teleskophals aus und wieder ein. »Das müsste ich mir überlegen. Ich weiß noch nicht, ob mir das Ganze gefällt. Wir würden uns fremde Technologie aneignen. Außerdem brauchten wir einen Notar.«
    »Und außerdem müsstest du mir die neue Lok überlassen«, warf Lautrec Divyrrt ein. »Dein Wunderding.«
    Kowotschy spitzte die Lippen und pfiff nachdenklich vor sich hin.
    »Entscheide dich«, drängte Divyrrt. »Ich brauche die Lok bald. Heute noch. Die alte kannst du zum Ausschlachten behalten. Wenn du aber nicht willst, verkaufe ich den Datenträger an jemanden in Poi. Die sind ganz wild auf neue Technik, und die zieren sich nicht so wie eine alte fette prüde Kotschachtel.«
    »Das kann ich nicht beurteilen«, raunzte Kowotschy, »da ich, anders als du, keine Erfahrung mit alten fetten prüden Kotschachteln habe.« Wie zum Beweis wühlte er aus seiner Manteltasche eine kunstvoll gearbeitete Triller heraus und pfiff darauf. Das schrille Geräusch durchdrang alles und musste weltweit zu hören sein.
    Keine Minute später brauste die Rikscha mit Ihceyco auf dem Sattel um die Ecke. Die junge Siccyi bremste elegant, stieg mit großer Grazie ab und stellte sich zu Kowotschy. Der Konstrukteur tauschte einige demonstrative Zärtlichkeiten mit ihr aus, rieb sogar seinen Hals an ihrem.
    Während aber ihre Hälse das in der Öffentlichkeit fast obszöne, schabende rhythmische Geräusch erzeugten, blickte Ihceyco mich an, öffnete ihren Mund und winkte mir mit ihrer langen, rosaroten Zunge.
    Ich schloss die Lichtaugen, blinzelte mit den Aurenaugen. Was sich in ihrer Aura abspielte, taugte nicht, mich abzukühlen. Ocker-farbene Flämmchen tanzten an der Peripherie ihrer Aura, eine leuchtende Korona.
    Dann half Ihceyco ihrem Mietherren in die Frontschale der Rikscha. »Wir fahren zum Notar«, befahl er Ihceyco. »Leg dich ins Zeug, strampel, dass die Männer neidisch werden.«
    »Soll ich hinter euch herlaufen?«, fragte Lautrec Divyrrt verwundert.
    »Laufen wird nicht genügen«, krähte Kwotschy, »du wirst rennen müssen!«
    Die Rikscha fuhr langsam an. »Und ich?«, fragte ich den Karawanenführer.
    »Du hast Urlaub. Such Stycc Trapsco auf. Berufe dich auf mich.« Er kicherte. »Vielleicht freut er sich, von mir zu hören. Falls er sich nicht freut, sag ihm: Schacco Podayy. So als Stichwort.« Dann setzte er sich in Bewegung und hechelte hinter der Rikscha her.
    »Wo finde ich ihn?«
    Lautrec Divyrrt drehte ihm Laufen den Hals zu mir und rief: »Frag nach der Gastwirtschaft Tpa Tac. Aber vermeide es, dort zu essen!«
    Das Tpa Tac befand sich auf einem vorgelagerten Felsen der Halbinsel; man konnte es entweder schwimmend erreichen - aber jeder Siccyi, der bei Verstand war und Wert darauf legte, dass seine Panzer intakt blieben, vermied es, in der salzigen Brühe des Foynacc zu schwimmen - oder über eine Hängebrücke, die sich von Pycchur aus zur Gastwirtschaft spannte.
    Die Brücke aus Bohlen schwang im Takt hin und her, als ich hinüberging. Ich setzte Fuß vor Fuß und hielt mich links und rechts an den Seilen fest, die als Geländer dienten.
    Ich hatte dreimal nach dem Weg gefragt. Der erste Siccyi hatte mich auf meine Frage nur übel ausgeschimpft; dann hatte ich eine Frau gefragt, die in die Tracht der Nonnen von Khautric & Keuf ge-kleidet war - Banderolen aus Stoff, besetzt mit gedengelten Kupferscheiben. Sie gab mir, wie es die Art dieser Nonnen ist, leise und mit gesenktem Blick

Weitere Kostenlose Bücher