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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Trantipons Erinnerung:
    Jene durchaus unscheinbare Substanz und eine Konsekration
    Bereits wenige Monate nach der Prüfung, die Meharro und seine Eskorte mit brillanten Ergebnissen bestanden hatten, wurde ihrer Gruppe ein bedeutender Forschungsauftrag erteilt. Nicht, dass sie von den finanziellen Zuwendungen abhängig gewesen wären - von den Einnahmen, die ihre Medikamentenreihen und die Lizenzen für ihre Therapien einbrachten, konnten sie sich längst ein unabhängiges Leben leisten.
    Aber der Auftrag war eine medotechnische Herausforderung, also nahmen sie ihn an.
    Natürlich bestanden sie die Herausforderung: Sie besiegten Kochos.
    Sie besiegten die Glaspest und das Diolinische Nervenfieber.
    Die Meharro-Eskorte zog im Triumph von Schlachtfeld zu Schlachtfeld - und durch die Massenmedien: »Die M-Eskorte - die Elitetruppe im ewigen Kampf gegen die Krankheit.«
    Ein junger Springer interviewte sie, bartlos und kahl, die Haut mit Reflexwachs verspiegelt: »Die Mitglieder der M-Eskorte gelten auf manchen Welten fast als höhere Wesen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Meharro verwundert, »nur auf manchen Welten? Nicht auch auf Aralon?«
    Der Spinger-Journalist lachte. »Sind Sie es, Heiler Meharro? Ein höheres Wesen?«
    »Ich bin ein einfacher Arbeiter«, erwiderte Meharro. »Ein von seiner Arbeit immer aufs Neue begeisterter Forscher und Wissenschaftler.«
    »Begeisterung hält jung, nicht wahr?«
    Jetzt lachte Meharro. »Und wie! Sie sehen es an mir!«
    »In der Tat sehe ich es an Ihnen: Wenn ich frühe Aufnahmen von Ihnen - etwa bei Ihrem Eintritt in die Juvin-Ausbildungsstätte - mit aktuellen Bildern vergleiche, von heute, Jahre danach, sehe ich keinen Unterschied. Nicht einmal meine Positronik kann einen entdecken. Ein Gesicht wie für die Ewigkeit. Also doch ein höheres Wesen?«
    »Ach, na gut«, ächzte Meharro. »Was soll das Versteckspiel? Ich gebe es ja zu. Irgendwann habe ich festgestellt, dass mein Gesicht genau jenen Reifegrad erreicht hat, der Frauen jeden Alters gefällt. In jenen Tagen habe ich ein leicht konservativ wirkendes DauerMake-up aufgetragen, das, wie es scheint, noch immer seine Wirkung entfaltet.«
    »Das wann und unter welcher Bezeichnung auf den Markt kommt?«
    Meharro lachte herzlich. »Das nie auf den Markt kommt, weil es nicht in meinem Interesse liegen kann, immer mehr Gesichter mit dieser Attraktivität auszurüsten und mir selbst Konkurrenz zu schaffen.«
    Der Reporter trank einen Schluck und wischte sich die Lippen mit einem seidenen Tuch ab, in das das Wappen seiner Sippe eingewoben war. »Also nur Schminke, und keine. heimlich eingenommenen Unsterblichkeitsdragees?«
    »Ach, die alten Gerüchte.« Meharro winkte müde ab. »Unsterblichkeit.«
    »Immerhin haben Sie bei dem legendären Medophilosophen Kiom Supante studiert, der, wie man weiß, ernsthaft nach Unsterblichkeit geforscht hatte, bevor er begann, darüber zu philosophieren.«
    »Woraus man leicht auf den Erfolg seiner sogenannten Forschungen schließen könnte: Philosophie statt Realität!«
    »Supante hat Ihnen und Ihrer Eskorte damals also keinen Tipp gegeben? Keinen Hinweis?« »Das hätte er, soweit ich ihn kenne, freiwillig nie getan. Aber fragen Sie ihn doch!«
    »Er ist, soweit ich weiß, verschollen. Sein Schiff ist in den Hyperraum gesprungen, aber nie mehr aufgetaucht.«
    »Ich vergaß. Ja, tragisch.«
    »Die M-Eskorte hat so viele als unlösbar geltende Problematiken gelöst. Welche Ziele reizen Sie da noch?«
    Meharro überlegte. »Ja, da gäbe es tatsächlich noch etwas. Ich träume davon, dass die Öffentlichkeit irgendwann zur Kenntnis nimmt, dass ich keinen Singulärnamen trage. Ich heiße nicht nur Meharro, sondern auch Ostiam.« Er lachte wieder, entschuldigend.
    »Meharro und Ostiam - also sollten wir Ihre Forschungsgemeinschaft vielleicht nicht die M-Eskorte nennen, sondern die MO-Eskor-te ?«
    Wieder das tiefe Gelächter. »Vergessen Sie's. Ich bin nicht so eitel, wie ich mich gern gebe.«
    »Trantipon!«, wandte sich der Reporter endlich an seinen anderen Gast, der dem Gespräch bislang kommentarlos gefolgt war. »Sie kennen Heiler Meharro besser als jeder andere. Also geht die Frage an Sie: Ist Ihr Chef ein eitler Mann?«
    »Mein Chef, nun, er ist egozentrisch, lüstern, verrückt nach Frauen, er lügt und betrügt und schreckt vor keinem Verbrechen zurück. Er nutzt mich und die anderen der Eskorte rücksichtslos aus. Er hat viel, will immer mehr. Er ist aufbrausend, jähzornig und brutal. Ein

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